Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Vaterschande

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Alexander
    letzte Antwort
  • 14
    Antworten
  • 2K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Oh Vater....
 ​
Wenn ich brächt ein Liedlein dar ​
der Wiege ersten Schwank.​
Könnt es singen seelenklar, ​
taktegleich der schönen Jahr, ​
ich spräche selber Dank. ​
 ​
Wenn ich schrieb mir ein Gedicht ​
für welke Jugendsünden.​
Wüsst nur manche Verse nicht, ​
ginge denkend in's Gericht,​
könnt sie noch begründen. ​
 ​
Würd ich dein Floß auf Wogen fahren ​
die aus Tränen sich ergossen, ​
sänk ich gar tief wie Eisenbarren, ​
trüg auch dann den Ruf des Narren. ​
Hätt das Antlitz mir zerschossen. ​
 ​
Hier klopfe ich der Weste Staub, ​
hinfort nun, in dein armes Licht.​
Bin blind und auf den Ohren taub.​
Dein Eigen, ist des Mutes Haupt,​
ergibt sich deiner Schande nicht. ​
 ​
.....darum hast du mich verlassen!?
 
Absolut gekonnt beim Gefühl geblieben, ohne in Geschichten abzudriften. Die Bildsprache ist gut gelungen und strukturiert, auch grammatisch sehr eindrucksvoll und konstant im Konjunktiv, ohne eine Unsicherheit anzudeuten. Die Selbstbezogenheit fällt auf, in der ersten Hälfte deutlich, dann immer weniger, um am Schluss ganz zu verschwinden.
In seiner Formschönheit sehr faszinierend, liest sich auch sehr flüssig und lässt eine wahrnehmbare Stimme im Inneren hören.
Inhaltlich muss ich es noch etwas wirken lassen. Es scheinen viele schmerzhafte Gefühle darin zu stecken. Die Schwierigkeit besteht darin, nicht ins Phantasieren zu geraten.
Gern gelesen, VLG Peter
 
Absolut gekonnt beim Gefühl geblieben, ohne in Geschichten abzudriften. Die Bildsprache ist gut gelungen und strukturiert, auch grammatisch sehr eindrucksvoll und konstant im Konjunktiv, ohne eine Unsicherheit anzudeuten. Die Selbstbezogenheit fällt auf, in der ersten Hälfte deutlich, dann immer weniger, um am Schluss ganz zu verschwinden.


In seiner Formschönheit sehr faszinierend, liest sich auch sehr flüssig und lässt eine wahrnehmbare Stimme im Inneren hören.


Inhaltlich muss ich es noch etwas wirken lassen. Es scheinen viele schmerzhafte Gefühle darin zu stecken. Die Schwierigkeit besteht darin, nicht ins Phantasieren zu geraten.


Gern gelesen, VLG Peter
Hi Peter
Danke erstmal.  Ja man kann es natürlich wieder so oder so lesen.  Gibt wieder mehrere Varianten. Jeder wie er es verstehen will.  Hab's versucht so offen und direkt wie möglich zu lassen.  
 
Danke für's kommentieren und vielleicht phantasieren
und liken natürlich. 
LG Alex 
 
 
 
 
Hi Alexander,
wer mag sich schon als Produkt einer schändlichen Jugendsünde begreifen?! Es geht dabei wohl, wenn ich es richtig verstehe, um das grundsätzlich problematische Verhältnis zum biologischen Vater. Das LI steht vermtl. im Spannungsverhältnis zwischen Identifikation,  Klärung, vllt. auch Annäherung. Wie Ponorist bereits angedeutet hat, bleibt der Text vage und offen auf der Gefühlsebene.
Natürlich muss man aufpassen, dass zuviel Konjunktive einem das Gedicht nicht allzu sehr verschwurbeln und zerschießen. Bei aller Textoffenheit könnte der letzte Satz z.B. auch dahingehend ausgelegt werden, dass der Vater den dichtenden Nachwuchskleinkünstler wegen eben dieser Zeilen verlassen hat. 
 
Zum Schluss noch eine kleine "ortografische" Anmerkung: 
 
schrüb ich in der Lichter Glanz
im Fluss auf einem Floß
dankend, schwankend, Seelenklar,
schräb Seelenklar ich klein.
 
gerne gelesen, Amadea
 
 
Ja, ein sehr interessantes Gedicht! Lieber Aleander,
 
auch ich sehe eine Abrechnung mit dem Biopapa, auch wenn Überschrift und die Schlusszeile in den Himmel weisen. Welche sehr verführt in himmlische Regionen zu denken. Aber: ich lass mich nicht verführen
Amadea hat den Schwurbel gut auf den Punkt gebracht🙂
Ich frage mich auch warum man  Sätze verdrehen muss? Ist das dann Poesie? Denn  Wenn ich schrieb mir ein Gedicht dann schriebe ich mir ein Gedicht, das hat das hübschere Gesicht oder etwa nicht?
Was mir gefällt ist die Dualität, die Zweiteilung der Strophen vom Ich hin zum Du, sauber mittig getrennt.
Besonders gut würde mir der Mittelteil, 3. Strophe,  gefallen wenn mich das täte nicht so stören täte. Dann wäre er super gut gelungen. Wir  machen uns ja oft und sehr gern zum Narren bei ausweglosen Unterfangen.   Das mit dem zerschossenen Antlitz ist mir  nicht so klar , vielleicht etwas zu persönliches ?
Genauso gut gefällt mir die Schlussstrophe: sehr starkes Bild  mit dem Staub sich von der Weste klopfen! Verächtlicher gehts kaum! Sehr gut!
 
Und auch sehr gern damit auseinandergesetzt
Liebe Grüße
Sali
 
 
 
Hi @Amadea, Hi @SalSeda
 
ja mit Metrik bin ich nicht ganz der Held i know. Da ich bis weilen immer drauf losgeschrieben hab isses schwer für mich dem sogenannten geiXxe gehör zu schenken und es voll zu verstehen. Wenn ich Sätze verdrehe dann verdrehe ich sie nicht weil ich muss sondern mir sie so besser gefallen. Liegt im Auge des Betrachters. Und nein. Nur weil ich sie verdrehe heisst das nicht das ich glaube das hat was mit Posie zu tun. Mir gefällt die alte Ausdrucksweise.(wenn es denn eine ist?) Bin jederzeit offen für Verbesserungen deshalb steht auch Feedback jeder Art oben.
 
Schreibfehler sorry   gib das alles via Handy ein da mein PC hinüber is und alles sehe ich natürlich auch nicht bzw. weis es nicht besser.
 
Danke auf jeden Fall für Kritik und Kommentar. Hab mit Sali schon drüber geschrieben und hoffe weiterhin ehrliches Feedback zu bekommen.  
 
Ganz liebe Grüße 
Alex
 
Hi Alexander,
gerne binich weiter so frei und schreibe was ich denke  vor allem nach dieser tollen Einladung.
es ist leider ein weitverbreiteter Irrtum, grammatikalische Verdrehungen oder gar Sinnverschwurbelungen als alte Sprache zu sehen. Nein! In der alten Sprache gab es auch schon Grammatik nur etwas andere Wörter Bezeichnungen und sehr viele unterschiedliche Schreibweisen. Natürlich können wir das nur bis ins mittelhochdeutsche beurteilen, denn über das Althochdeutsch ist ja noch viel weniger bekannt, weil es damals noch überhaupt keine einheitliche deutsche Sprache gab und wenig bis kaum schriftliches in althochdeutsch überliefert ist. Und diese Sprache würden wir heute bestimmt nicht mehr verstehen.
Und damals waren die Dialekt im deutschen Sprachraum sehr viele unterschiedliche. Eine gemeinsame Sprache entwickelte sich erst so allmählich glaube ich seit Karl dem Großen.
Selbst das mittelhochdeutsche, in dem wir Texte haben wie z.B. das Nibelungenlied, oder die Minnelieder
sind nicht verschwurbelt nur zu großen Teilen unverständlich, weil wir die Wörter die damals gebräuchlich, oder sogar wie ich meine, regional benutzte, heute nicht mehr erkennen. Auch die REchtschreibung war keine einheitliche, da hat sich jeder das zusammengebastelt wie er es für richtig hielt.
Die Grammatik allerdings war es wohl
Ob es Unterschiede zur Alltagssprechweise gab ist fraglich, aber wahrscheinlich, denn die Poeten der alten Zeit hatten schon eine Vorstellung davon was poetisch und wie poetisch sein soll. Auch darf man nicht vergessen, dass es Lieder waren, also gesungen wurde.
 
Wer in der "alten Art" dichten möchte sei empfohlen:
https://www.germanistik.uni-bonn.de/institut/abteilungen/germanistische-mediavistik/studium/leitfaeden-reader-links/metrik.pdf
 
Wer in der "alten Sprache" dichten möchte sollte mittelhochdeutsch lernen.
 
Ich kopiere hier mal einen Teil vom Nibelungenlied ein. Damals war auch die Dichtform eine ganz andere, anfänglich eher Stabreime (Alliterationen) später auch Endreime, die waren aber nicht wirklich erforderlich.
Die Sprache war eine andere und auch die Metrik, die war der Sprache angepasst, aber es gab sie sehr wohl. Denn: ein Lied musste ja auch einen Wohlklang aufweisen und der wurde mit Stabreim und Metrik erreicht.
 
 Âventiure
 
 
Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen.
 
E〈z wuohs〉 in Burgonden ein vil edel magedîn,
daz in allen landen niht schœners mohte sîn,
Kriemhilt geheizen; si wart ein schœne wîp.
dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.
 
 Ir pflâgen drîe kunege edel und rîch,
 Gunther unde Gêrnôt, di recken lobelich,
 und Gîselher der junge, ein ûzerwelter degen.
diu frouwe was ir swester, di fürsten hetens in ir pflegen.
 
 
 
Das sollte mal als Beispiel reichen.
 
Oder , das bekannteste und wohl auch älteste mittelhochdeutche Liebeslied:
 
Dû bist mîn, ich bin dîn.
des solt dû gewis sîn.
dû bist beslozzen
in mînem herzen,
verlorn ist das sluzzelîn:
dû muost ouch immêr darinne sîn.
 
Da ist nichts verdreht! Das ist astrein.
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
 
 
 
Hi Alexander,


gerne binich weiter so frei und schreibe was ich denke  vor allem nach dieser tollen Einladung.


es ist leider ein weitverbreiteter Irrtum, grammatikalische Verdrehungen oder gar Sinnverschwurbelungen als alte Sprache zu sehen. Nein! In der alten Sprache gab es auch schon Grammatik nur etwas andere Wörter Bezeichnungen und sehr viele unterschiedliche Schreibweisen. Natürlich können wir das nur bis ins mittelhochdeutsche beurteilen, denn über das Althochdeutsch ist ja noch viel weniger bekannt, weil es damals noch überhaupt keine einheitliche deutsche Sprache gab und wenig bis kaum schriftliches in althochdeutsch überliefert ist. Und diese Sprache würden wir heute bestimmt nicht mehr verstehen.


Und damals waren die Dialekt im deutschen Sprachraum sehr viele unterschiedliche. Eine gemeinsame Sprache entwickelte sich erst so allmählich glaube ich seit Karl dem Großen.


Selbst das mittelhochdeutsche, in dem wir Texte haben wie z.B. das Nibelungenlied, oder die Minnelieder


sind nicht verschwurbelt nur zu großen Teilen unverständlich, weil wir die Wörter die damals gebräuchlich, oder sogar wie ich meine, regional benutzte, heute nicht mehr erkennen. Auch die REchtschreibung war keine einheitliche, da hat sich jeder das zusammengebastelt wie er es für richtig hielt.


Die Grammatik allerdings war es wohl


Ob es Unterschiede zur Alltagssprechweise gab ist fraglich, aber wahrscheinlich, denn die Poeten der alten Zeit hatten schon eine Vorstellung davon was poetisch und wie poetisch sein soll. Auch darf man nicht vergessen, dass es Lieder waren, also gesungen wurde.


 


Wer in der "alten Art" dichten möchte sei empfohlen:


https://www.germanistik.uni-bonn.de/institut/abteilungen/germanistische-mediavistik/studium/leitfaeden-reader-links/metrik.pdf


 


Wer in der "alten Sprache" dichten möchte sollte mittelhochdeutsch lernen.


 


Ich kopiere hier mal einen Teil vom Nibelungenlied ein. Damals war auch die Dichtform eine ganz andere, anfänglich eher Stabreime (Alliterationen) später auch Endreime, die waren aber nicht wirklich erforderlich.


Die Sprache war eine andere und auch die Metrik, die war der Sprache angepasst, aber es gab sie sehr wohl. Denn: ein Lied musste ja auch einen Wohlklang aufweisen und der wurde mit Stabreim und Metrik erreicht.


 


 Âventiure


 


 


Uns ist in alten mæren wunders vil geseit


von helden lobebæren, von grôzer arebeit,


von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,


von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen.


 


E〈z wuohs〉 in Burgonden ein vil edel magedîn,


daz in allen landen niht schœners mohte sîn,


Kriemhilt geheizen; si wart ein schœne wîp.


dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.


 


 Ir pflâgen drîe kunege edel und rîch,


 Gunther unde Gêrnôt, di recken lobelich,


 und Gîselher der junge, ein ûzerwelter degen.


diu frouwe was ir swester, di fürsten hetens in ir pflegen.


 


 


 


Das sollte mal als Beispiel reichen.


 


Oder , das bekannteste und wohl auch älteste mittelhochdeutche Liebeslied:


 


Dû bist mîn, ich bin dîn.
des solt dû gewis sîn.
dû bist beslozzen
in mînem herzen,
verlorn ist das sluzzelîn:
dû muost ouch immêr darinne sîn.


 


Da ist nichts verdreht! Das ist astrein.


 


Liebe Grüße


Sali


 


 


 


 
OK krass.  Ja was soll ich dazu sagen..... Hab's ja schon geschrieben..... wenn ich sie verdrehe dann gerne oder als Mittel zum Zweck.... wenn das blöd is weiß ich natürlich nicht ob ich es deswegen bleiben lassen. Zumal auch ein verdrehter Satz Sinn ergibt und nicht gänzlich falsch ist oder?  Bin jetzt bisschen verwirrt ehrlich gesagt. 
 
 
*lach*
wollte dich nicht verwirren.
 
Nur mal zu Satzverdrehungen eingehen. Vielleicht wars ein bisschen langatmig??? 
Ich kann es auch gerne wieder rausnehmen - kein Problem
Also bitte nicht verwirrt sein!!
 
Liebe Grüße
Sali
 
Ps
umso öfter ich das lese, desto normaler klingt es
 
Hi Alex,
gefällt mir richtig richtig gut - auch ich neige dazu, im Flow manchesmal auch zu verdrehen, aber es kommt einfach so raus. Dennoch hätte ich eine winzige Idee, die es für mich noch perfekter machen würde im zweiten Vers:
'Wenn ich schrieb mir ein Gedicht
für welke Jugendsünden.
Wüsst nur MANCH Verse nicht,
GING denkend in's Gericht,
könnt sie noch begründen.'
Würde sich für meine Begriffe noch flüssiger lesen lasen, aber das ist nur meine bescheidene Meinung dazu - der Text ist richtig richtig gut!
Gerne gelesen, schick ich liebe Grüße in deinen Abend!
Uschi
PS: und wenn mir jetzt noch jemand auf die Sprünge helfen könnte, wie man bei zusammengefassen Kommentaren die Autoren in die kleinen grauen Kästchen mit dem @ dazu bringen kann wär mein Glück nahezu vollkommen - bin ja noch ganz neu hier!
 
  • Alexander
    letzte Antwort
  • 14
    Antworten
  • 2K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben