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Mit Engelsflügeln kam ein Stück Knorpel angeflogen

„Hallo! Ich bin´s! Deine Nasenscheidewand!“

„Uh…. Hi.“

„Warum bist du so gemein zu mir?“

Ich fasste mir an meine Nase und stellte fest… da war keine mehr!

Nur noch zwei verkrustete Löcher mit einem dünnen Jungfrauenhäutchen überspannt

Da kam Pablo Escobar auf Engelsflügeln in einem strahlend weißen Kleidchen und mit Kalaschnikow-Harfe aus dem Licht herbei,

fraß meine Nasenscheidewand unterwegs auf und hielt flügelschlagend einige Meter über mir

Während er Harfe spielte wuchs mir mit Glitzerstaub ein neuer Zinken im Gesicht

Ich war wieder jemand! Ein Mann der eine Nase hat, kann alles erreichen, hat mein blinder Opa immer gesagt

 Außer Sehen, hab ich immer gedacht

Pablo überreichte mir einen mit weißem Pulver gefüllten Zipp-Beutel

„Hier! Ein Geschenk von Gott!“

„Oh wow! Dann gibt es also auch Schnee im Himmel!“

„Das Zeug ist so rein, damit bekommst du alle Flecken aus deiner Schmutzwäsche gewaschen!“

„Vielen Dank Pablo!“

„Dank nicht mir sondern Coca, der allmächtigen Göttin der Nasenschleimhaut.“

Plötzlich verwandelte sich sein Gesicht und er wurde zu Che Guevara.

Er blies mir eine erstickende Rauchfontäne ins Gesicht mit seiner Riesencohiba

Und verschwand in einer Dunstwolke mit den Worten:

„Immer der Nase nach bis zum Sieg!“

„Okay….“

Vor mir erschien der längste Tisch der Welt, Mahagoniholz aus den Tropen, spiegelglatt poliert

Darauf eine Line bis zum Horizont ins himmlische Licht

Sanft segelte ein grüner Geldschein aus den goldenen Wolken herab

Landete in meinen Händen

Es war der erste Einhunderteuroschein den ich als Kind damals in den Händen hielt

Hatte einen leichten Knick rechts oben und war links unten leicht verschmiert

Ich hab ihn sofort wieder erkannt

Er roch noch immer herrlich nach Scheiße

Gehoben mit süßen Engelschören von unsichtbarer Leichtigkeit, während ich den Schein rollte und als Strohhalm ins Nasenloch steckte,

schwebte ich über dem weißen Pulverstrich, Atemzug für Atemzug, tiefer in eine glühende Euphorie die sich durch meine Atemwege brannte, leicht säuerlich im Abgang

Mein Schwanz wuchs zu solcher Größe an, dass ich ihn wie einen guten Freund fest in den Arm nahm

Endlich ist doch noch alles gut in meinem Leben….

Huh?

 

„Hey! Ruhe da oben!“

Weckte mich mein Zellengenosse im unteren Bett mit einem Tritt gegen die Matratze.

„Sorry… hab ich wieder im Schlaf geredet?“

„Ja, hm.“, brummte er genervt.

Ich wischte mir den Sabber von der Backe, drehte das klebrige Kissen um und seufzte auf, bevor ich wieder die Augen schloss

 

 

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Hi Joshua,

was hast du eingeworfen

wenns nicht so traurig wär ... ich hab trotzdem lachen müssen.

Ohh Visionen, was bin ich froh ihnen nicht ausgeliefert zu sein! 

Die Sucht lässt einen nicht ums Verrecken los und der Sabber läuft.

du schilderst, das immer so hautnah, dass ich voll drin bin in deinen Geschichten.

 

Liebe Grüße

Sali

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