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Vorstadt

 

 

Briefkästen starren leis auf ihre Zäune

und aller Autos Fenster sind geputzt.

Längst sind die Blumen und das Gras gestutzt,

nur am Kamin flimmern letzte Träume

 

unter den Scheiten. Kalte Asche findet

hier keine Ruh. Da schlagen schon die Farben

in alle Himmel ihre brennenden Narben

hinauf. Und Rauch, der sich nach oben windet.

 

Langsam ertränkt die Straße ihre Weiten

und schweigt. Nur meine letzten Schritte klappern

auf dem Asphalt. Längst vergangne Zeiten.

 

Nur Qualm und dorthin wehen die Standarten,

hoch oben Richtung Horizont, und flackern

im Wind. Und schnaufend reiht sich Garten an Garten.

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mEin Eindruck:

die sprachliche Ebene und ihre Bedienung ist wunderbar

sehr ausdruckstark; hier aber, die Überladenheit der Geistes,

es ist sehr dicht, doch ist es eine unglaubliche Summierung von

Einzelheiten und Ereignissen, dennen zu wenig Platz gegeben wird.

 

Man muss dieses wirken lassen - mein Vorschlag wäre natürlich

dieses zu Strecken mit ugsp. Ich- Form. Oder die Einzelheiten

läger zu behandeln.So würde das Ganze nicht

nur in einer abstakten Behandlung und Anschauung ausufern

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Hallo Timo,

 

es freut mich zu lesen, dass dir die Ausdrucksstärke der Sprache gefällt, denn gerade auf diesen Aspekt habe ich sehr viel Wert gelegt. Ich stimme dir auch zu, dass das ganze wohl ein wenig überladen ist, allerdings fällt es mir schwer, das zu verbessern, in dem ich das Gedicht "strecke". Viel mehr spiele ich mit dem Gedanken, einige inhaltlichen Aspekte wegzulassen, um wiederum anderen mehr Platz zu bieten, so zum Beispiel die Stelle mit dem Traum, die mir bei nochmaliger Betrachtung viel zu sehr in Richtung Kitsch geht und somit gegen die sonstige Stimmung wirkt, zumindest nach meiner Auffassung. Was genau ich noch verändere und wie ich das mache, das weiß ich noch nicht; Ich danke dir jedenfalls für deine Rückmeldung.

liebe grüße

flamme

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Hallo Flamme!

 

Ich empfinde es nicht als überladen, ich zumindest fühle mich nicht von vielen Einzelheiten erschlagen, im Gegenteil, sie verfließen so schön ineinander, wandeln sich dynamisch von einem ins andere. Für mich ist es eine ruhige Atmosphäre, so als ob jemand bedrückt seinen Blick über die Häuser schweifen lässt, das Gesehene, die Realität auf sich wirken lässt - über das eigene Leben reflektiert, über die verlorenen Träume... Der letzte Vers ist übrigens genial, "schnaufend", das ist ein überwältigender Ausdruck, man spürt förmlich die Last!

 

Einzige kleine Anmerkung (die Träume finde ich nicht so schlimm ) ist folgende:

Dort hinten. Nur meine letzten Schritte klappern

auf dem Asphalt. Längst vergangne Zeiten.

 

Nur Qualm und dorthin wehen die Standarten,

Diese Wiederholung mag vielleicht erwünscht sein da wir uns ja auch in der Wortspieldichtung befinden (und wenn sie das ist, ist das tatsächlich sehr gekonnt gemacht) aber mich hat sie beim Lesen irgendwie gestört. Vermutlich, weil du schon öfters Wiederholungen drin hast wie zB nur... Naja, ist nicht so schlimm, bin da nur irgendwie gestolpert :mrgreen:

 

Und es ist tatsächlich mal etwas anderes, aber es trägt doch noch ein bisschen deine Visitenkarte und mir gefällt es sehr gut!

 

Liebe Grüße,

Kari

 

edit: Wo ist denn nur dein schönes rotes Blatt geblieben, Flamme :cry: Das blaue passt ja gar nicht mehr zu deinem Nick. Das kommt nur vom vielen Spammen :wink: :mrgreen:

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Hallo Kari

 

freut mich, dass es dir gefällt. Was mich gerade sehr verwundert, ist die Wiederholung von dort und hin... das war so eigentlich nicht gedacht, aber jetzt, wo du es sagst, muss ich dir zustimmen. - Irgendwie interessant, vor allem, weil es im ersten Fall auf hin betont wird und im zweiten auf dort. :mrgreen: Aber ich habe jetzt trotzdem das erste etwas verändert, da ich das 2. unbedingt behalten wollte. Die Wiederholung ist schön und gut und eine interessante Spielerei, aber das passt hier nicht so gut, wie ich finde, daher die Änderung.

 

Der letzte Satz mit den Gärten war der erste, der mir hier überhaupt einfiel, der mich auf diese Idee gebracht hat, deshalb freue ich mich, dass du ihn erwähnst. (: Ich wollte ihn eigentlich etwas früher anbringen, fast an jeder Stelle habe ich es versucht, habe es aber nie so wirklich hinbekommen; Da war ich richtig erleichtert, als mir das mit den Standarten einfiel und er so wie er jetzt steht am Ende des Gedichts seinen wohlverdienten Ehrenplatz gefunden hat. :mrgreen:

 

Ach ja; Was das mit den Träumen betrifft, so finde ich sie immernoch nicht sooo toll, habe aber beschlossen, hier keine Änderungen mehr durchzuführen außer der Sache mit dem "Dort hinten". Das mag komisch klingen, da ich zuerst noch einige Änderungen machen wollte, aber so wie es jetzt ist, soll es auch bleiben, auch wenn es manchen zu überladen vorkommt. Ich glaube, es würde nicht viel helfen, da jetzt ewig dran rumzuwerkeln... :roll:

 

liebe Grüße

flamme

PS: Du hast recht, das blaue Blatt, welches wohl eigentlich eine Feder sein sollte ( :mrgreen: ), passt nicht mehr so toll ... aber wenn ich die 500 voll hab, dann suche ich mir ein passenderes Bild, versprochen. :mrgreen:

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jetzt kommts. denn jetzt ist es gut, aber es hat seine Unvermittelbarkeit verloren - zu konktret also, vorher war die Persona sinnlicher. vielleicht weil nicht direkt auf ein Thema hingedeutet wurde.

aber das ist nur der erste Eindruck. denn, jetzt lese ich es und fühle dieses Gedicht in seiner Absicht, das ist auch nicht schlecht. mir gefält es und ich lese es, auch in den Hinblick auf die sprachliche Begabung die man in jedem Winkel spürt.

Also so ein zwei ge teiltes Ding.

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Tja, ist schon manchmal seltsam mit der Lyrik. Ich als Autor weiß auch nicht so wirklich, was ich nun davon halten soll, habe mich aber dazu entschlossen, es so zu nehmen, wie es ist. Die Gedanken, die ich beim Schreiben hatte, sind für mich persönlich leicht nachzuvollziehen und gefallen mir immernoch, auch wenn diese Sichtweise sicherlich sehr getrübt ist und alles andere als objektiv. Aber ich freue mich natürlich, dass es gefällt trotz der Kritikpunkte und besonders freue ich mich über "die sprachliche Begabung". :roll:

 

liebe grüße

flamme

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warum habe ich das gefühl nicht ernst genommen zu werden ( :

ich kann dir nur sagen, wie dieses oder jenes aus persönlicher, empirischer wahrnehmung rüberkommt.

etwas als nur gut oder weniger gut zu bezeichnen ist zu minimal und bringt keinem was.

 

das gedicht ist gut. aber ich habe immer noch schwierigkeiten mich "einzuklinken"

das ist so ein ding. das zeilen in der lyrik eigentlich auf fühlende himmel verweisen

aber dahin muss man erst gelangen.

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Hallo Flamme!

 

Ich nochmal :wink: Ja, das „dorthin“ war schon eine schöne Wortspielerei, die besten entstehen doch immer unbemerkt vom Dichter :wink: Aber auch für mich hat es hier nicht wirklich hergepasst… Vielleicht kannst du es ja mal irgendwo anders verwenden – dort wird es mir bestimmt wieder auffallen und dort werde ich es dann in höchsten Tönen loben, denn es ist wirklich gut

 

Ähm… Jetzt bin ich etwas verwirrt. Flamme, hast du denn doch noch größere Änderungen außer das „dorthin“ vorgenommen, die das Gedicht laut Timo konkreter gemacht haben? Ich habe ja die alte Version nicht mehr und kann nicht vergleichen… Aber so große Unterschiede kann ich jetzt spontan aus der Erinnerung heraus nicht entdecken?

 

etwas als nur gut oder weniger gut zu bezeichnen ist zu minimal und bringt keinem was.

Damit hast du natürlich Recht Timo… Hat das hier irgendjemand getan? (außer du in deinem darauffolgenden Satz :wink: ) Man (oder zumindest ich) kann Gedichte immer nur aus der persönlichen Perspektive betrachten, mithilfe des individuellen Sprach- und Weltwissens, und im Grunde wird ein Gedicht wie jeder Text bei der Lektüre von jedem Leser/jeder Leserin in der persönlichen Sicht der Welt „aktualisiert“ und dadurch interpretiert. Das ist für mich eine extrem interessante Sache und schön finde ich es, dass sich der Blickwinkel auf Literatur heutzutage mehr auf die individuelle Lektüre eines Textes und die Rezeptionsästhetik jedes einzelnen stützt als auf die EINE perfekte, vom Autor „vorgegebene“, Interpretation oder eine einzige Einschätzung eines Texts. Wobei sich alte Muster immer noch halten… Aber ich merke gerade, ich bin schon wieder meilenweit abgeschweift, entschuldigt bitte :mrgreen:

 

Liebe Grüße,

Kari

 

PS:

…das blaue Blatt, welches wohl eigentlich eine Feder sein sollte…

Ups :oops: Das ist mir jetzt etwas peinlich *lach* Ähm, für mich sieht das aber wirklich aus wie ein Blatt.. Aber ok, ich merke es mir brav für die Zukunft :mrgreen:

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Hallo timo,

 

warum hast du das Gefühl, dass ich dich nicht ernst nehme? Du kannst dich nicht "einklinken" oder hast zumindest Schwierigkeiten dabei, das meine ich auch aus deinem 2. kommentar hier im Faden herausgelesen zu haben und ich habe auch darüber nachgedacht und entsprechend geantwortet. Auch stimme ich dir zu, dass dieser von dir geschilderte Eindruck viel mehr bringt als ein einfaches "gut" oder "schlecht". Allerdings fiel es mir schwer, genauer darauf einzugehen - ich weiß auch nicht, warum. Aber sei dir sicher, dass ich darüber nachgedacht habe. : )

 

 

Hallo Kari,

 

nein, sonst habe ich nichts geändert. Darunter steht, dass ich es 4 Mal bearbeitet habe, aber das kommt nur von einer Änderung, die ich kurz nach dem posten gemacht habe (wenn ich mich recht erinnere...) und einer Kleinigkeit, die ich geändert und dann wieder rückgängig gemacht habe, zusammen mit der Sache mit dem dorthin. :mrgreen: Ich glaube, Timo meinte damit eher, dass er es nun inhaltlich genauer kennt und seine Leseweise sich daraufhin geändert hat.

 

Was die Sache mit den individuellen Perspektiven angeht, so kann ich dir nur zustimmen, auch wenn man in manchen Fällen schon unterscheiden sollte. Beispielsweise ist der Eindruck eines Experten der Lyrik ganz anders beschaffen ist als der einer eher lyrik-unerfahrenen Person. :roll:

 

Kari, ich vertrete auch schon seit jeher die Meinung, dass dieses Bild links unserer Nicks ein farbiges Blatt ist und keine Feder. (Nachzulesen im Lyrikfaden, vorrausgesetzt man weiß, wo in diesem Chaos es steht :mrgreen: )

 

liebe Grüße

flamme

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