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Geschrieben am

Wie ist das mit der Anerkennung?

 

Der Alltag gibt die Themen vor,

dem müssen wir uns stellen

ob rasenmähen oder Socken nähen,

den Garten gießen, das Bad verfliesen,

mit den Kindern spielen, lernen, lachen

das Zimmer aufräumen mit tausend Sachen,

den Staub wegsaugen, die Äpfel klauben,

den Einkauf besorgen, die todo Liste für morgen,

ein Anruf hier, eine Überweisung da

eine Blumenvase als Wohlfühloase

all diese Rituale ob groß oder klein

wollen wahrgenommen sein.

 

Nicht gegengerechnet aus vergangenen Tagen

in Ping Pong Manier dick aufgetragen.

Ich habe ja das…

Und ich tue dies…

Du siehst es nicht….

Ich find das mies…

 

Und dann und wann denk ich mir dann

Wer fängt denn damit endlich an?

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Natürlich braucht jeder Mensch Anerkennung und das besonders in der Partnerschaft. Alles ist mehr oder weniger ein Ping Pong Spiel. Der eine kocht der andere wäscht und bügelt, der eine macht den Garten der andere kümmert sich um andere Dinge. Ich glaube, genau das macht eine gute Partnerschaft aus. Dazu sollte auch die Wertschätzung gehören.

Also bei uns in der Beziehung wird nicht auf Heller und Pfennig abgerechnet und so ist es auch mit dem Anfangen. Ich lobe weil es mir ein Bedürfnis ist.

So jetzt bin ich aber ins Plaudern gekommen. 

Du stellst Fragen in deinem Gedicht und ich kann nicht umhin zu denken, stellt man sich solche Fragen weil die Beziehung nicht stimmt?  Was bedeutet eine Abrechnung? 

Liebe Grüße Ilona 

Geschrieben

Hallo Serenus,


 

die Art und Weise wie das Gedicht geschrieben wurde, klingt  jugendlich. So als wäre es von einem jungen Erwachsenen oder für junge Erwachsene geschrieben.

 

Das Lyrische Ich  hadert nicht (mehr) mit seinem Alltag, der reich an verschiedenen Aufgaben ist, sondern mit der fehlender Anerkennung und es fühlt sich nicht gesehen. Die Phase, in der  die Vorwürfe explizit gemacht wurden, ist zwar vorbei, was aber wenig hilft, denn ohne einen gegenseitigen Austausch und ein wesentliches Maß an  Zugewandtheit,  herrscht ein kommunikatives Vakuum, lebt jeder vor sich hin und die Spannung bleibt implizit bestehen.

 

Bedrückend wirkt besonders:

 

Das lyrische Du bekommt innerhalb des Gedichtes keinen  Raum, was die gefühlte Isolation des LI' s für den Leser spürbar macht.  Stände in Vers 1 zum Beispiel ein "Siehe" anstatt "denn" gäbe es durch die Ansprache ein zuhörendes Gegenüber. So wirkt es wie ein  Selbstgespräch des LI's.

 

Was die Textarbeit betrifft, würde ich ja das "rein" in Vers 4  raus nehmen. Es klingt doch sehr reimgeschuldet, es sei denn, das ist Absicht.

 

Mal soweit.

 

Gerne gelesen,

Mi

 

Geschrieben

Liebe @Ostseemoewe 

Lieber @Fietje Butenlänner

Liebe @Miserabelle

Danke für Eure Kommentare! Ich habe jetzt den Anfang gestrafft und möchte kurz auf die Idee hinter dem Gedicht eingehen. Ich hatte vor einiger Zeit ein Projekt "Zeit für mich, Zeit für uns" bei dem ich mit zwei Kolleginnen mit Familien zum Thema Haushaltsaufteilung Tagesseminare machte. Der Hintergrund dafür ist, das in Österreich das 50/50 Prinzip in der Haushaltsaufteilung weit entfernt ist. Es ist eher 30/70, wer die 70% sind, könnt ihr Euch sicher denken.  Bei dem Seminar ging es oft um diese Aufrechnungen und Ping Pong Spiele. Das kann Beziehungen sehr anstrengend machen. Ich kenne das Muster der "fehlenden" Anerkennung durchaus auch, als Beziehungsmuster, konnte es aber in der Partnerschaft im Lauf der Zeit immer wieder lösen (kommt aber auch immer wieder hoch, man kann es dann halt gleich ansprechen). Ich denke, dass ist vor allem dann ein Thema, wenn es im Alltag zu Stress und Überforderung kommt.

Für mich ist es relativ neu, themenbezogene Gedichte zu schreiben, die nicht "aus mir" heraus kommen, sondern ein Thema aufzeigen wollen. Daher bin ich über konstruktive Kritik sehr dankbar, kann das schwer einschätzen, weil es nicht aus einem inneren "poetischen" Drang herrührt.

 

Vielen Dank

und liebe Grüße

Serenus

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Serenus

Nun klingt dein Gedicht nicht mehr nach Auf- und Abrechnung. Sehr schön  deine Überlegungen.

Ich finde es hört sich realistisch und authentisch an. 

Schaust du mal in die letzte Zeile.  Ich denke es fehlt ein e bei den...

Liebe Grüße Ilona 

Geschrieben

@Fietje ButenlännerDu bist lustig! Humor ist die Qualität, die in Zeiten wie diesen ganz wichtig ist.

Ich sehe natürlich deine Anspielungen genauso: die Kluft zwischen dem inneren Olymp der "absoluten Poesie" und den schnöden oder doch schönen Anforderungen des All.Tags. Dieses Forum und die Anregungen der Anderen Poeten hier, hat mir aber auch beim Gedichte schreiben gezeigt, das es nicht immer das "absolute" Gedicht sein muss, also strotzend vor Wortverdrehungen und Erfindungen und von archaischen Stimmungen. 

Ach ja Äpfel klauben ist Mundart in Ö und mein Äpfel pflücken!

 

lg

Serenus

Geschrieben

Bevor jetzt andere ÖsterreicherInnen ihr Wort erheben und meine "zerpflücken": Klauben ist nicht gleich pflücken. Damit sind die Äpfel oder Früchte allgemein gemeint, die am Boden liegen, weil sie der Wind oder die Reife runterfallen haben lassen.

Die klaubt man auf.  Pflücken ist ja, wenn ich die Früchte vom Baum direkt pflücke. 

Und zu Österreich: ja, ist ein schönes Land! Ich komme aus einer Familie, der das Reisen sozusagen im Blut liegt.

Daher reicht Österreich nicht aus.....  kein Meer, keine Vulkane, keine Wale.....

Und ich bin begeisterter Fotograf und Videonaut. Siehe: www.lichtwolf.at

 

lg# Serenus

 

 

 

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