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Ich sprach mit dem Menschen, der meinte zu wissen,
warum sich Fahnen zum Kriege hin hissen,
er meinte, das Eigene müsse verteidigt,
die Werte auf die wir innig beeidigt
und böse sei manche nahe Nation,
der Krieg sei falschem Frieden der Lohn.

 

Nicht falsch sah ich dies, doch nicht genügend,
der Krieg  beginnt mehr sich selber betrügend,
durch Missgunst, Misstrauen und Furcht heutzutage
vor einer tief philosophischen Frage,
der Frage, die Seele sich achtsam beschaut:
was ist eine Freiheit, die dem Tode vertraut?

 

Er meinte, dass keiner wohl wolle versterben,
am  liebsten dann Gelder und Güter vererben,
doch Furcht vor dem Tode gewisslich wohl sei,
der Grund auch der Kriege brutalem Geschrei,
und wer nicht am Leben sich gütig erfreue,
den Tod durch die Kriege nicht wirklich bereue. 

 

Ich meinte, der Krieg sei der Furcht Ungeheuer,
ein Funke, die Flamme, der Eitelkeit Feuer,
die geistige Schuld aus dem ewigen Leiden,
die Wertung, das Trennen vom Frieden der Zeiten
des Augenblicks Kraft, in Schwäche zunichte,
die dann nicht auf Kampf, auch im Kleinen, verzichte.

 

Wir sprachen ein etwas längeres Weilchen, 
ersahen im Garten des Nachbarn die Veilchen,
der Frühling war nah und dem Krieg ein Gebücke
wir meinten, wir liebten die Beethoven-Stücke,
um nicht ganz auf einen Sinn zu verzichten,
den Geist uns meist wird am Tage vernichten:

 

Den Sinn des Vertrauens wertschätzender Weise,
die in den Herzen der Klugen lebt leise,
den Sinn dem Augenblick achtsam zu dienen,
die Fragen nach Sinn niemals madig zu mimen,
Respekt zu erweisen und Gier zu entraten,
damit wir uns nicht all die Kriege aufladen.

 

Wir trennten uns gütlich und meinten gerührt,
das Leben uns manchmal zum Kriege hin führt,
die Kraft der Gewalt uns dabei erschüttert
und unseren Geist mit Feuer befüttert,
das Leben uns prüft mit des Todes Bedrohung,
getragen von Frieden oder doch der Verrohung.

 

So ging ich genährt in den eigenen Garten
und konnte gerührt auf die Veilchen nun warten,
ersah noch nicht ganz die Knospen erspriesen,
doch konnte, trotz Winter noch, Zeiten genießen, 
beschaute die Welt und mich selbst dabei an,
denn schön war das Leben in Frieden sodann.

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