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Vom Tod bewohnt. Friedenslied.


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Die Heimat ist vom Tod bewohnt

Es klafft ein Loch in deinem Sein

Und über dir erblasst der Mond

Du schreist zum Himmel: „Nein!“

 

Es klafft ein Loch in deinem Sein

Gedärme quellen aus dem Bauch

Du schreist zum Himmel: „Nein!“

Und übers Schlachtfeld kriecht der Rauch

 

Gedärme quellen aus dem Bauch

Und schreiend siehst du all das Blut

Und übers Schlachtfeld kriecht der Rauch

Die Todesangst lähmt letzte Wut

 

Und schreiend siehst du all das Blut

Dein schöner Körper liegt zerfetzt

Die Todesangst lähmt letzte Wut

Man hat dich wie ein Tier gehetzt

 

Dein schöner Körper liegt zerfetzt

Das Gold und Blau in Blut getränkt

Man hat dich wie ein Tier gehetzt

Und alle Glieder sind verrenkt

 

Das Gold und Blau in Blut getränkt

So liegst du da in deinem Kot

Und alle Glieder sind verrenkt

Du schreist nach Mutter in der Not

 

So liegst du da in deinem Kot

Ein Splitter ragt aus deinem Kopf

Du schreist nach Mutter in der Not

Der Irrsinn tobt in Putins Kopf

 

Ein Splitter ragt aus deinem Kopf

Und über dir da tobt der Krieg

Der Irrsinn tobt in Putins Kopf

Doch niemals führt der Wahn zum Sieg

 

Und über dir da tobt der Krieg

Der Panzer überrollt dein Bein

Doch niemals führt der Wahn zum Sieg

Du liegst zerquetscht im Sonnenschein

 

Der Panzer überrollt dein Bein

Und diesem folgt der Krähenschwarm

Du liegst zerquetscht im Sonnenschein

Und Füchse fressen deinen Darm

 

Und diesen folgt ein Krähenschwarm

Doch deine Augen sind erstarrt

Die Vögel fressen deinen Darm

Die Mutter war in dich vernarrt

 

Doch deine Augen sind erstarrt

Und über ihr verblasst der Mond

Die Mutter war in dich vernarrt

Die Heimat ist vom Tod bewohnt

 

 

 

 

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Hallo Pegasus,

 

Es freut mich, dass du doch noch kommentiert hast. Danke! Ich verstehe das, ich mag auch keine Betroffenheitsgedichte und schreibe normaler Weise auch keine  - schon gar keine gereimten. Das geht meist wegen fehlender Distanz zu den Ereignissen  nur schief.

 

Es sollte eigentlich auch nur eine Gegenstück zu Walthers satirischem Friedenslied werden; ein anderer Zugang, eine Nahaufnahme des Krieges mit ungeschönte Bildern. Gut, das mit der Mutter kann man schon als Kitsch bezeichnen, aber es ist einfach auch nur wirklich so, du schreibst ja auch, "es würde dich in den Wahnsinn treiben", wenn dein Sohn in den Krieg müsste.

 

Die Form des Pantuns mit seiner Wiederholung des Verse habe ich deshalb gewählt, weil man damit für mein Gefühl eine Art ausweglose Wirkung erzielen kann; hier noch unterstützt durch die "harten" männlichen Kadenzen. Was man gar nicht schreiben mag oder lesen, steigert sich ins schier Unerträgliche; am Ende musste ich dann sogar selbst weinen. 

 

Vielen Dank auch für die Likes!

 

loop

 

 

 

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