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Ein Lyrisches Gedicht


Empfohlene Beiträge

Was ich diesmal euch berichte,

ist ´ne wirkliche Geschichte,

die ist wahrhaft so geschehen,

Menschen haben es gesehen,

also: Ohren aufgestellt,

was der Dichter euch erzählt!

 

Heute mal zu einem Thema,

von ´nem völlig andren Schema,

doch wie immer auch gereimt,

damit sich´s gut einverleibt,

heute wird es schaurig-schön,

also macht es euch bequem:

 

Im oberen Geschoss des Hauses

erklang ein Hall des blanken Grausens,

ein Rumpeln, ein Stolpern,

ein Schreien, ein Poltern,

und dann war´s still,

wenn man so will.

 

Allein ein leises Pfeifen,

ein um die Ecke Schleichen,

Ein Ton, nicht mehr zu greifen,

ein unsichtbares Zeichen,

das war nur mehr zu hören,

doch niemand sollt´ es stören.

 

Am späten Abend kam ein Mann

von seiner Arbeit heim, als dann,

die Treppe er hinaufgeeilt,

er kurz noch vor der Tür verweilt,

und irgendetwas ihn abhält,

dass er die Schritte weitergeht.

 

Gruselig war ihm die Stille,

ängstlich blickt er durch die Brille,

lauscht nach jeder kleinsten Stimme,

versucht alles, was ´was bringe,

doch vergeblich wartet er

und das Öffnen fällt ihm schwer.

 

Ein gar unbekannter Duft

lag mit Schwere in der Luft,

nie zuvor hatt´ er gerochen,

was da kam hervorgekrochen,

und so streckte er die Nase,

damit sie den Duft erfasse.

 

Als er sich so niederkniet,

dann durch´s Schlüsselloch erst sieht,

um durch dieses, sein Benehmen,

sich die Angst von selbst zu nehmen,

und die Blicke schweifen lässt,

werden diese steif und fest.

 

Erst dacht´ er, er könnt´ den Augen

was sie sehen gar nicht glauben,

seine Phantasie erblüht

und erschüttert das Gemüt,

so was hielt er nie für möglich,

es war wirklich richtig eklig.

 

Innerlich stark aufgewühlt,

äußerlich ganz abgekühlt,

mitten im Leibe zerfleischt,

sichtbar und greifbar enttäuscht,

hat ein Pfeil sein Herz durchstochen,

und er war völlig gebrochen.

 

RS

Was er sah, ließ ihn erstarren,

seine Beine wacklig machen,

nein, er konnte es nicht glauben,

wollt´es den Verstand ihm rauben,

was ihm da den Hals aufblähte,

das war Es, was er erspähte.

 

Von seinen Wangen rannen Tränen,

ein schnelles Klappern mit den Zähnen,

ergriff ihn auch sogleich die Starre,

in welcher er sodann verharrte,

er konnte nicht mehr richtig denken,

und seinen Körper nicht mehr lenken.

 

Das Bild, welches sich da geboten,

müsst´ man´s von Eins bis Zehn benoten,

war auf der Skala ganz weit oben,

und das wär´ sicher nicht gelogen,

denn das geht wirklich tief ans Herz

und bringt dem Sichtenden viel Schmerz.

 

Nun öffnete der Mann die Türe,

obgleich es ihn zutiefst berührte,

und langsam schritt er dann hinein,

doch seine Schritte waren klein,

und als er jetzt im Flure stand,

verlor er gleichsam den Verstand.

 

Man muss es schon gesehen haben,

um zu verstehen, was wir sagen,

die Tat war ungeheuerlich,

so grausam und so schauerlich,

man kann es wirklich kaum verstehen,

wie kann denn sowas nur geschehen?

 

Doch will ich dies jetzt nicht beschreiben,

und damit meine Zeit vergeuden,

denn es ist spät, ich muss jetzt geh´n,

es tut mir leid, ihr müsst´s versteh´n,

ich wünsch´ euch noch ´ne schöne Zeit,

mit Frieden, Liebe, Heiterkeit.

 

Auch dass ihr euch die Zeit gegeben,

das Stück euch einmal durchzulesen,

dafür kann ich mich nur bedanken,

es bringt mein Innerstes ins Wanken,

ich danke euch erstmal für heut´,

man sieht sich bei Gelegenheit.

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