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Wandel im Herbst

 

 

Stürme reißen bunte Blätter
von den Zweigen. Wirbelnd 
tanzt das Blattwerk einen Reigen,
bevor es sich zu Humus wandelt.

 

Bäume winden sich,
schmucklos, kahl,
peitschen  mit ihren Ästen
einen ergrauten Himmel.

 

Mit ihrem Kampf zerfallen
Sommerfreuden in Weiß, 
in Gelb, vor allem in Rot
in einem Augenblick, da ihnen
Kälte und Erstarrung droht.

 

Liegen nicht in der Spanne
zwischen dem Aufstieg der Sonne,
ihrem Zenit und Niedrigstand
Zeiten des Blühens, Reifens und Erntens?

 

Enthalten sie nicht jedesmal 
die Möglichkeit für uns,
den Zwiespalt zwischen Schönem 
und Hässlichen, zwischen Hassen
und Lieben zu erfahren?

 

Wachsen wir nicht in vielen Jahren 
in stetem Wandel weiter, schreiten voran
auf einem Weg zu uns, der hinter,
der vor uns, der noch in der Zukunft liegt,

 

der uns die Chance gibt, Übles zu verzeihen,
um zuversichtlich neu zu beginnen?
Gleich einem Baum, dem in kalter Zeit
die Hoffnung vielfach knospet,
um im Frühjahr aufzubrechen?

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Lieber Carolus,

 

wenn wir uns als eins mit der Natur verstehen, leben wir vernünftigerweise in ihrem Rhythmus und tun gut, uns an ihren wunderbaren Kräften zu orientieren.

 

Du hast das sehr schön herausgearbeitet! Wir können immer wieder neu beginnen und alles Alte abwerfen ...

 

LG Nesselröschen

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Hallo Tobuma,

 

überraschend für mich ist, dass Du beim Lesen die inhaltliche Struktur und zentrales Anliegen des Textes erkannt und treffend wie überzeugend kurzerhand mit "Dialektik und Spannungszustände der Veränderungen" gekennzeichnet hast.

Das hat mich wie auch dein Lob sehr gefreut.

Dir ein herzliches Dankeschön!

 

Carolus

 

 

Liebe Nesselröschen,

 

zurückgekehrt von der Musikprobe für ein Jazzkonzert schreibe ich Dir jetzt, was ich vorher tun wollte: Dir antworten auf Deine einfühlende Reaktion auf meinen Text.

Jedes Wort Deiner Stellungnahme "wenn wir uns als eins mit der Natur verstehen, leben wir vernünftigerweise in ihrem Rhythmus und tun gut, uns an ihren wunderbaren Kräften zu orientieren." kann ich ohne Einschränkung bejahen, denn nach dieser Maxime lebe ich seit über drei Jahrzehnten am Rand eines Dorfes im Nordschwarzwald. Das Leben mit der Natur hat mich innerlich bereichert und gibt mir unentwegt die Möglichkeit, ihre Geheimnisse und Botschaften zu verstehen. Das ist

neben der Liebe eine Form wahren Glücks.

 

Herzlichen Dank für Dein anerkennendes Lob.

Lieben Gruß und eine "Gute Nacht!"

 

Carolus

 

 

 

 

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