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In die Stille gehen


Jan Fischer

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Ich schließe sanft meine Augen, während ich mich auf dem Meditationskissen zurecht setze, im Schneidersitz, den Rücken gerade aufgerichtet, damit die Lebensenergie frei fließen kann. Absolute Stille, wie ich sie in den anfänglichen Übungen brauchte, ist nicht mehr nötig, ich habe mit der Zeit gelernt, kleine Geräusche einfach in die Meditation mit einzubauen. Ja sie helfen mir jetzt lustigerweise sogar, mich auf meine innere Mitte zu konzentrieren. So viele kostbare Momente durfte schon erleben, es hat mich beruhigt, wenn ich aufgeregt war, mir fielen auf einmal Lösungen für Probleme ein, wenn ich dachte, die Hürden wären zu hoch, an einem überaus heißen Sommertag fühlte ich mich sogar angenehm kühl und erfrischt.

Unendlicher Reichtum, der in uns allen wartet, entdeckt zu werden. „Wir suchen alle nach etwas, das uns schon längst gefunden hat“ (Jim Morrison). Wie wahr. Kein Geld der Welt, keine Macht über was auch immer kann das stille Glück ersetzen, das uns leise lächeln lässt. Die Menschen haben Kontinente erobert, Wolkenkratzer gebaut, sind zum Mond geflogen, haben Kriege angezettelt und Massenmorde begangen im Namen von Gold und Macht, um innere Leere und Lieblosigkeit zu kompensieren. Völlig fehlgeleitet.

Zurück in meinem meditativen Moment. Ich habe einige Mantren für mich gefunden, die mir helfen, dahin zu gelangen, wo nur tiefe Ruhe, unendliche Liebe und ewiger Frieden existieren. Ich beruhige mich sanft mit einem imaginären Geräusch, das in meinem Kopf wieder hallt, so ein schschsch, wie eine liebevolle Mutter ihr weinendes Kind beruhigt und trösten mag. Dann zum Beispiel lasse ich einfach das Wort Stille in meiner Mitte klingen, so kann ich mittlerweile ziemlich schnell in einen leichten, angenehmen Dämmerzustand gelangen, ohne dabei das Gewahrsein zu verlieren. Wenn ich dann den Begriff „spüren“ in mir wach rufe, fühlt es sich dann oft wie ein ganz leichter elektrischer Schlag an, der durch meinen Körper fließt. Ich denke, das ist die Lebensenergie, die sich da bemerkbar macht, die so unfassbar groß ist, ein Kontakt mit dem Ursprung aller Dinge, mit dem Universum. Dort ist alles im wahrsten Sinn des Wortes in Ordnung, Harmonie, Perfektion, Energie. „Mein Geist ruht“, ist ein für mich sehr wert- und wirkungsvoller Satz, ich stelle mir vor, mein Geist entspannt sich wie ein Muskel. Meine Seele entspannt sich gleich mit. Die Meditation ist ein äußerst kostbarer kostenloser Weg (nicht umsonst), in hektischen Tagen oder einem dauergestressten Leben zur Ruhe zu kommen, aus eigener Erfahrung. Es kommt nicht darauf an, unbedingt immer 30 Minuten zu „opfern“, einfach so, wie es sich gerade gut anfühlt, Tiefe ist wichtiger als eine genaue Zeitmessung.

 

Ich möchte das Ganze hier erwähnen, weil es mir schon zahllose Male gutgetan hat. Osho hat ein Buch über Meditation (Das orangene Buch) verfasst, das kann ich empfehlen.

Einfach spielen und Freude dabei empfinden- es funktioniert. 🙂 

 

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Hallo Jan Fischer,

 

mir hast du mit deinem wohlklingenden Text eben einen großen Moment der Stille gegeben. Mir fällt es schwer zu ruhen und wenn, dann überkommt es mich emotional, was für sich selbst ja okay ist. Ich müsste in diese Richtung viel mehr tun, gerade weil ich Schmerzpatient bin.

 

Lieben Abendgruß, Letreo und danke!

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@Jan Fischer

 

 

Moin.

 

Da ist wohl viel Wahres dran an deinen Worten. Mich hatte einmal das autogene Training wieder aus einem Loch geholt. Momentan schafft es die Natur, Pilze, Beeren suchen mich komplett in eine andere Umgebung zu versetzen. 

Aber ich will das Thema jetzt nicht ausreizen, das muss jeder für sich selbst herausfinden.

 

tschüss.

 

 

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