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Geschrieben am

13.09.1997

Oase meiner Seele

 

So arm und wüst und leer sind wir

ganz allgemein

und suchen Menschlichkeit im Tier,

das Mensch will sein.

 

Der Widerspruch stellt Leben dar

und Sehnsucht führt

uns an den Ort, wo Leben war

und Leben wird.

 

Doch seine Brunnen führen Sand.

Kein Wasser quillt.

Den Ort birgt armes Wüstenland,

leereerfüllt.

 

Der Wüstensand wehe vorbei,

entferne sich!

Oase meiner Seele sei

und ich für Dich.

 

Und durch Gerölle bricht sich Bahn

ein frisches Grün.

Die Einöde ist abgetan

und Blumen blüh'n.

 

Dein Herz strömt über mich und wie

bist Du mir nah.

Sanft will ich lieben Dich, Sophie

Felicita.

 

S. Athmos Welakis

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Geschrieben

 

Lieber S. Athmos Welakis,

 

Dein Gedicht ist in der originellen Struktur und der zu verspürenden Seelentiefe wirklich gut gelungen...

 

Wie finden wir den Ausweg aus einer dem Menschen eingegeben inneren Leere ?; diese auszufüllen gelingt

nach Deinen Vorgaben im Gedicht zum Beispiel nicht durch eine Verbindung zum Tier (ich bin übrigens anderer Meinung).

 

Den letzten Vers in der ersten Strophe:

 

"das Mensch will sein."

 

könnte man alternsativ

 

"das Mensch soll sein."

 

formulieren; das bringt aber auch eine Bdeutungsänderung mit ein.

 

Du betonst das Prinzip der Dualität, ohne das das System irdisches Leben nicht lebensfähig wäre.

 

Und alles im Leben des Menschen schreit nach Liebe, um die innerseelische Sehnsucht nach unserem

Ursprung zumindest zu neutralisieren. - Und Du findest dieses angemessene Gefühl der Kompensation in der Liebe

zu einem anderen Menschen; insofern ist Dein Gedicht auch ein Liebesgedicht.

 

Danke für die schönen Verse !

 

Ein geeignetes Antwortgedicht darf ich hier nicht einfügen, weil Du das nicht expilzit erlaubt hast.

 

Herzlichst,

Holger

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Athmos, wir suchen Menschlichkeit im Tier. Das ist wohl so, wenn wir diese in unserem Umfeld nicht zur Genüge verspüren. Alles verliert sich im Allgemeinen, in der Anonymität.

Ich mag an diesen Zeilen, dass sie im Positiven enden. Die Oase steht für Leben in der kargen Wüste. Wohl dem, der diese für sich findet. Wer oder was einem auch immer die Seele füllt.

 

Liebe Grüße Juls

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Geschrieben

@Holger, @Darkjuls, @Herbert Kaiser

 

Hi Holger, Julie und Herbert,

vielen Dank für Eure Zustimmung bzw. zustimmenden Worte.

 

Das 'Tier, das Mensch will sein' ist der Mensch selbst mit seinem Anspruch. Er behauptet von sich zivilisiert zu sein und verhält sich aber in der Regel doch geringschätzig ('arm'), brutal ('wüst') und teilnahmslos ('leer') anderen gegenüber. Er will Mensch (menschlich) sein, verhält sich aber doch 'ganz allgemein', also im Grunde, nur, wie ein wildes Tier. Die Kultur ('Ort'), die er sich schafft, ist dadurch ebenfalls arm, wüst und leer.

Der Ausweg zum Glück, den ich hier beschreibe, ist die 'Oase der Seele', ein anderer Mensch, zu dem wechselseitig Wertschätzung, Zuneigung und Achtung möglich sind als Grundlage für Liebe und Erfüllung. Der Name der Angebeteten, 'Sophie Felicita', kann deshalb auch als Prinzip, als personifizierte "Weisheit vom Glück" gelesen werden.

 

Die Verbindung des Menschen zum Tier an sich ist also hier nicht mein Thema. Deshalb gilt, Holger, Deine Meinung durchaus unabhängig von meiner Aussage.

 

Ein Antwortgedicht ist bei mir übrigens immer erlaubt, ich habe bisher nur den "Knopf" dafür noch nicht gefunden. Grundsätzlich halte ich diese Form der Kommunikation eigentlich mit "Feedback jeder Art" bereits abgedeckt. Warum sollte ich mich z.B. daran stören, dass sich gewisse Worte reimen, oder dass der Text angenehm fließt? Sogar "Symbolsprache" (Emojis) ist als Stilmittel erlaubt. Ich habe ja auch kein Problem mit Halbsätzen und Gedankensprüngen, denen ich manchmal gar nicht folgen kann. Selbst mit Kontroversen kann ich gut leben. Die Grenze sehe erst ich in aus der Luft gegriffenen, unbegründeten persönlichen Angriffen.

 

Liebe Grüße,

Athmos

 

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  • Danke 1
Geschrieben

Du sagst es, lieber Athmos, der Mensch ist das Tier. Ich hoffe, dass wir uns hier einen Ort (eine Kultur) schaffen, wo sich alle wohlfühlen. Da die Menschen unterschiedlich sind und auch verschiedene Ansichten zu Werten haben, gestaltet sich das nicht immer leicht. Es gibt Regeln und Grenzen, die aber bei jedem anders verlaufen. Halten wir uns also an unsere gute Erziehung.

Die größte Schwierigkeit sehe ich hier in dem fehlenden direkten Kontakt. Da kann schnell etwas falsch ausgelegt oder auch fehlinterpretiert werden. Ich finde gut, dass der Autor sich hier zu seinen Gedanken äußert und ich so, das Gedicht vielleicht nochmals mit anderen Augen lese und neu würdigen kann. Hoffen wir auf eine weiterhin interessante und erfüllte Freizeit in Form des Lesens und Schreibens. 

 

Es grüßt nochmals herzlich, Juls

  • Danke 1
Geschrieben

 

Danke für Deine aufklärenden Worte, lieber Athmos - die Inhalte Deines Gedichtes sind nicht nur durch die

Erklärung klarer geworden, sondern auch von großer Tiefe und Einsicht geprägt.

 

Nun, es ist nur mit dem Zusatz "Antwortgedicht erwünscht" gestattet, Dir mit einem Gedicht zu antworten:

 

Einfach unter der Rubrik "Stichwort" reinschreiben - sodann erschein das grüne Symbol "antwortgedicht gestattet"

oder so ähnlich....

 

Gruß,

Holger

Geschrieben

 

Okay, lieber Athmos,

 

dann werde ich Deinem Wunsch sehr gern gerecht☺️:

 

Mein folgendes Gedicht reicht bis zum Grundempfinden des Menschen - zur Quelle unseres Ursprungs- hin; wenn Du dem Thema auf höchstem

Niveau nachspüren möchtest, empfehle ich Dir die 8. Duineser Elegie von Rilke zu verinnerlichen.

 

Des Menschen Leben
 
Wie sich das stumme Drehn der Erde
dem Sinn in uns so tief verschließt,
ist auch unsre Lebensfluss-Gebärde,
die fern und sicher durch das Weltall fließt.
 
Was wagt uns denn so formvollendet
und stellt uns anders vor das Leben? -
Anders als das Tier, das in sich wendet
Natur, den Himmel, in seinem Streben.
 
Ganz einsam, ohne bergend Schutz und Land
stehn wir, angerührt von soviel Schwere;
wohl gelegt, über einen Weltenrand,
wo Sterne, Welt (alles) in uns wäre.

 

***

 

Lieber Gruß,

Holger

  • Gefällt mir 1
  • Schön 1
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Oase meiner Seele

 

Hi Athmos,

schönes Gedicht,

hab deine Ausführungen

dazu schon gelesen

und dennoch finde ich,

auch wenn es nicht

das Thema ist...

vor 9 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

So arm und wüst und leer sind wir

ganz allgemein

und suchen Menschlichkeit im Tier,

das Mensch will sein.

 

Der Widerspruch stellt Leben dar

und Sehnsucht führt

uns an den Ort, wo Leben war

und Leben wird.

 

Doch seine Brunnen führen Sand.

Kein Wasser quillt.

Den Ort birgt armes Wüstenland,

leereerfüllt.

 

...

...gerade die erste Strophe

sehr gut und aussagekräftig,

was es dabei eigentlich gilt

das es nur noch derber

zu sagen wär:

 

Das  Tier, also wir

suchen die Menschlichkeit,

die uns entzweit

und erhält, im Tier!

 

Deine nachfolgenden

Strophen, Verse

sind absolut genial,

sie beschreiben

wirklich phänomenal

"was eigentlich ist"

das was wieder mal

dem Sinn unseres

Lebens widerspricht.

 

Das was folgt

dein persönlicher Wunsch

guten Denkens und der

ist voller Innbrunst

und viel zu schön

um wahr zu werden,

zumindest bei uns

hier auf Erden,

da uns unsere

Vielfalt trennt,

doch gibt er dem

Gedicht, an sich,

das Happy End,

das wir brauchen

mal eben...

...schönes Gedicht 

Athmos, hab's gerne gelesen.

 

  

vor 7 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Ein Antwortgedicht ist bei mir übrigens immer erlaubt, ich habe bisher nur den "Knopf" dafür noch nicht gefunden. 

 

Den Knopf dafür gibt es noch nicht,

du musst es bei jedem Gedicht erlauben,

ob das nun so sinnvoll ist

weiß man nicht,

doch die Forenregelung spricht,

das wir das im Dichterforum brauchen

obwohl es doch viel einfacher wär'

das jene die nicht für Reimantworten sind,

die Antwortreimer blockieren vielmehr,

weil das was bringt,

denn dann kriegen sie Reimantworten nicht mehr,

was ja auch Antwortgedichte sind.

 

LG Ralf

 

 

Geschrieben

@Holger

 

Hi Holger,

 

Du stellst hier, denke ich, die Frage, was den Menschen an sich eigentlich definiert, was ihn vom Tier unterscheidet: das Wissen oder das Nicht-Wissen, das in der Natur sein oder sich gegen sie stemmen? Am Ende wohl die Erkenntnis von der Zeit, die den Augenblick überdauert.

In meinem Ansatz stelle ich fest, dass der Mensch zwar einiges erkennt, aber immer noch als Tier darauf reagiert. Die Praxis hält nicht Schritt mit der Theorie.

 

Liebe Grüße,

Athmos

 

@Ralf T., @Kirsten, @heiku

 

Euch ein Dank für Eure Zustimmung!

 

--------------- Doppelposting zusammengeführt ---------------

 

 

@Ralf T.

 

Hi Ralf,

erst mal großen Dank für Deine kreative Antwort.

vor 18 Stunden schrieb Ralf T.:

Das  Tier, also wir

suchen die Menschlichkeit,

die uns entzweit

und erhält, im Tier!

So derb hast Du das eigentlich nicht formuliert. Aber die Aufgabe ist doch die: Finde aus den vielen Tieren im Menschengewand den einen Menschen, der Deine Seele berührt ...

Nicht die Menschlichkeit, sondern ihr fehlen entzweit und erhält uns im Tier.

 

Im Übrigen habe ich Dein Antwortgedicht genossen!

 

Zum Thema Antwortgedicht: Dein Vorschlag ist gut Antwortgedichte grundsätzlich zu erlauben oder aktiv zu blockieren.

Ganz allgemein finde ich, dieses Forum soll der Kreativität dienen. Regeln bergen das Risiko diese Kreativität zu ersticken statt sie zu kanalisieren. Das ist natürlich schade. Vielleicht bin ich da auch etwas schwierig. Je eindringlicher man mir sagt, du musst links gehen, desto eher gehe ich rechts - oder gar nicht.

 

Und übrigens: Da es ja gar keinen Knopf, keinen Formalismus dafür gibt, ist dann nicht mein formloser Hinweis

vor 23 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Ein Antwortgedicht ist bei mir übrigens immer erlaubt

nicht gleichwertig?

 

Liebe Grüße,

Athmos

  • Danke 1
Geschrieben

 

Guten Morgen Athmos.🥨

 

Danke für Deine Zeilen...

 

In dem Werk "Des Menschen Leben" reicht der darin formulierte Gedanke, was den Menschen definiert, über

das Denkvermögen unserer Spezie hinaus; ja, das klingt paradox😏. Beim Ausschöpfen aller geistigen

Fähigkeiten - dem Nichtdenken beim Zen - erreicht der Mensch als einziges Lebewesen den Zugang zur

absoluten Realität, welche die allgemeinen Annahmem um die Umstände unseres Hierseins radikal aufhebt:

 

Ganz einsam, ohne bergend Schutz und Land
stehn wir, angerührt von soviel Schwere;
wohl gelegt, über einen Weltenrand,
wo Sterne, Welt (alles) in uns wäre.

 

Der Konjunktiv im letzen Vers deutet auf unser eigentliches Potential als Mensch hin, das von 99.9 Prozent der

Menschen nicht ausgeschöpft wird - und so zahlen wir den Preis für die Möglichkeit der größten Erkenntnis, indem

wir "ohne bergend Schutz und Land (wie es dem Tier geschenkt ist)" durch Leben wandeln:

 

Aus Rainer Maria Rilkes 8. Elegie:

[...]Wer hat uns also umgedreht, daß wir,

was wir auch tun, in jener Haltung sind

von einem, welcher fortgeht? Wie er auf

dem letzten Hügel, der ihm ganz sein Tal

noch einmal zeigt, sich wendet, anhält, weilt -,

so leben wir und nehmen immer Abschied.

 

Herzlichst,

Holger

 

 

 

Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb S. Athmos Welakis:

Und übrigens: Da es ja gar keinen Knopf, keinen Formalismus dafür gibt, ist dann nicht mein formloser Hinweis

vor 21 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Ein Antwortgedicht ist bei mir übrigens immer erlaubt

nicht gleichwertig?

 

 

Die Erfahrung besagt

es gibt Forenregeln,

und wer Antwortgedichte mag,

sollte Wert auf die Regeln legen,

denn diese sagen, wenn man drauf schaut,

das, wenn du Antwortgedichte haben willst,

diese natürlich erstmal erlaubst,

bevor du deinen Antwortgedichtgenuss stillst,

und die Erlaubnis muss oben als Button stehen,

wenn nicht wird es dir wie Peter, alias @Ponorist,

einst gehen, denn sein Gedicht ward nicht mehr zu sehen

nachdem ich eine Antwort im Reimgeschrieben hab,

man zog es kurzerhand von der Startseite ab,

ja, er hatte keine Antwortgedichte per Button  erlaubt,

da ist es doch eigentlich nur logisch

nach den Regel, mit Verlaub,

das sein Gedicht verschoben ward,

ruck-zuck in altbewährter Art,

in das Spielzimmer

und da hockt es noch immer.

Und willste deine Gedichte,

die übrigens überaus schöne

lyrische Berichte

sind, nicht im Spielzimmer

haben, erlaube wenn du so was magst,

also die Antwortgedichte, wie beschrieben immer.

Und jetzt noch nen schönen Sonntag

 

LG Ralf

Geschrieben

Hallo @S. Athmos Welakis,

 

vor 3 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Ganz allgemein finde ich, dieses Forum soll der Kreativität dienen.

Das tut es auch. Und bietet in der Form wie wir es haben eine verdammt gute Balance zwischen dem Kommentierenden und den Wünschen des Autors. Das war ein langer Prozess das so hinzukriegen. Das darfst du gerne zu Kenntnis nehmen. 

Genau wie die Tatsache das nicht jeder Antwortgedichte in seinem Faden haben will und diese auch keine Rückmeldung an den Autor darstellen wie es die Kommentarfunktion vorsieht, sondern ein eigenes Werk darstellen. 

 

vor einer Stunde schrieb S. Athmos Welakis:

Nur eine Frage: Wie erkenne ich, dass eine Antwort ein Antwortgedicht ist? Wie ist eigentlich der Begriff "Gedicht" definiert?

 

Einfach bei Google eingeben: Gedicht Definition. 

Dann weißt du bescheid. 

 

Und nun wieder zurück zu deinem Thema.

Das mit den Antwortgedichten gehört nicht hier her.  

 

mfG 

Das Moderationsteam 

JC

 

 

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