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Frühlingsgedicht

 

Der Frühling weht aus großer Weite her,
hat unsichtbar ein ganzes Jahr umkreist.
Des Winters weißgefüllter Traum ist leer,
und kahle Bäume stehen stumm, verwaist.

Die Stuben scheinen größer, sie sind lichter.
Du greifst ein Buch, um trotzig zu bewahren,
doch stetig höhnt in dir ein Zeitvernichter !
Du lauschst den heis´ren Rufen von zwei Staren.

Von draußen weht's und treibt und spielt,
trägt tausend gottgeweihte Frühlingsdüfte;
der Geist begreift, was die Erinn'rung hielt,
was leis zerstiebt, im Rausch der Lüfte...

 

***

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Hallo Perry

 

danke schön für Deine gut fundierten  Gedanken zum Gedicht...

 

Zum besagten Buch, nach dem das LI greift, würde ich - sinnbildlich empfunden - die Natur an sich benennen; alternativ mache sich jeder selbst

ein Bild - von "Dichtung und Wahrheit" bis hin zu " Der Mann ohne Eigenschaften". 😉

 

Gruß

Holger

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Hallo Holger,

 

deine Lyrik zum Frühling finde ich sehr ansprechend und gelungen in Form gebracht.
Eine Frage hätte ich zu der Wendung:

 

Du greifst ein Buch, um trotzig zu bewahren,
doch stetig höhnt in dir ein Zeitvernichter !

 

Was ist gemeint damit, durch ein Buch etwas trotzig bewahren zu wollen?

 

Herzlichst Elmar

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Hallo Elmar,

 

es freut mich sehr, daß Du meinen Versen etwas abgewinnen kannst...

 

Zu Deiner Frage öffne ich den Raum meiner dichterischen Intention zu den

beiden Versen:

 

"Du greifst ein Buch, um trotzig zu bewahren,
doch stetig höhnt in dir ein Zeitvernichter !"

 

Es ist das "Buch der Bilder aus der Vergangenheit". - So gleicht es einem Hohn der Zeit, daß jene Bilder 

aus der Vergangenheit nicht wirklich bewahrt werden können, denn sie verblassen, haben einen illusionären

Charakter und verschwinden schließlich, so, wie auch Gegenwärtiges einst entschwunden sein wird, spätestens wenn

uns der Tod ereilt und alle Bilder nicht mehr sind. 

 

Allerherzlichst

Holger

 

 

 

 

 

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