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Kleines Stöcklein


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Moin @Zorri,

 

die Geschichte kann ich natürlich nachfühlen, mein Midas ist eine äußerst effiziente Stockvernichtungseinheit. 
Ich würde aber lügen, wenn ich sagte, dass ich mir dabei jemals derartige Gedanken über die Existenz des Stöckleins gemacht hätte 😄 

Aber so ist das mit der Lyrik: Wir schaffen es, noch jeder Nichtigkeit mit großen Worten die kunstvollste Bedeutsamkeit zukommen zu lassen 😉

 

Dafür würde ich deinem Text aber eine kleine Kur ans Herz legen, da das viele Stöckchenwerfen hier schon seine Spuren hinterlassen hat. 
Metrisch als auch sprachlich kann man hier schon noch die ein oder andere verhärtete Stelle wegmassieren.

Wenn du erlaubst:

vor 7 Stunden schrieb Zorri:

Ein Hündlein einst in Wald gerannt, 

dort er ein kleines Stöcklein fand.

Hier mag ich die Ellipsen in Vers 1 nicht.
Du lässt hier augenscheinlich grundlos Wörter aus ("ist" und "den"), der Satz klingt nicht gut.
Gefolgt von einer Inversion in Vers 2, also einer Verschiebung der üblichen Satzstruktur. 
Du hast das Verb "fand" für den Reim hier ganz nach hinten gesetzt. 
Wenn es dir wichtig ist, den Reim zu bedienen, würde ich den Satz entsprechend umstellen, 
damit das Verb regulär an letzter Stelle stehen kann, dann klingt es nicht so schief.
Vorschlag, auch mit angepasstem Metrum:

Ein Hund ist in den Wald gerannt, 

wo er ein kleines Stöcklein fand.


In meinem Vorschlag gibt es nun den Diminutiv von "Hund" nicht mehr, aber ich denke schon, dass das "kleine Stöcklein" vollkommen ausreicht um die vermeintliche Unbedeutsamkeit der Sache auszudrücken.

 

vor 7 Stunden schrieb Zorri:

Hats hin und her durch die kalte Luft 

geschmissen. 

Danach in klitzekleine Stücke zerrissen. 

"klitzekleine" hat wieder diesen reduzierenden Effekt, den wir auch schon mit dem Diminutiv hatten. 
Das wird auch inhaltlich hier nun dargestellt mit dem sich immer weiter auflösenden Stock. 
Ein feines, kleines Detail.
In diesem Teil nutzt du nun deutlich mehr Silben als vorher.
Hab ich aber so auch nichts gegen, es beschreibt hier ja nun auch eine dynamische Situation, da darf es auch ausbrechen^^

Ich würde aber wieder metrisch so anpassen, dass betonte und unbetonte Silben sich regelmäßig abwechseln. 
Das klingt einfach schöner. 
Außerdem ist das ein oder andere Zeichen anzupassen:

Hat's hin und her und durch die kalte Luft geschmissen 

und bald schon Stück für Stück ganz klitzeklein gerissen. / gebissen.

 

finde "gebissen" glaube ich auch passender. 
 

vor 7 Stunden schrieb Zorri:

So verschwands kleine Stöcklein 

irgendwie im Nirgendwo, 

doch verrottet wärs sowieso. 

Ich glaube, "kleine Stöcklein" muss hier nicht wiederholt werden, es sei denn, du legst da Wert auf eine längere Zeile. 
Ansonsten könnte man das abkürzen und bringt das ganze etwas griffiger zu Ende.
Auch die ein oder andere metrische Feinjustierung kann man damit gleich vornehmen.
Vorschlag:

Und so verschwand es irgendwie im Nirgendwo, 

verrottet wär' es sowieso. / verrottet wär's ja sowieso. / verrottet wär's doch sowieso.

 

Alles zusammengetragen sähe dein Gedicht dann also etwa so aus:

 

Ein Hund ist in den Wald gerannt, 

wo er ein kleines Stöcklein fand.

 

Hat's hin und her und durch die kalte Luft geschmissen 

und bald schon Stück für Stück ganz klitzeklein gebissen.

 

 

Und so verschwand es irgendwie im Nirgendwo, 

verrottet wär's ja sowieso.

 

Was denkst du darüber?


LG Chris

 

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