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Geschrieben am

Konfuzius hat es geordnet und sortiert,
als Teil des Kanons seiner Lehre festgelegt, -
die als ein Fundament den Staat in China trägt.
Die Welt ist Ordnung, systematisch konstruiert.

 

Laotse hat daraus ein Muster abstrahiert,

nach der man sich so sanft wie Wasser, Wind, bewegt,
mit einem Herz, das voller Liebe friedlich schlägt.
Die Welt ist wie ein Fluss der Harmonie gebiert.

 

Begründet im Orakel aus der alten Zeit,
dem man Jahrtausende der Weisheit anvertraut,
im Rahmen mathematisch logisch; hoch geehrt, 

 

ergänzt teils durch Persönlichkeiten die, im Leid
gewachsen, Kaiser stürzen und ihr Reich erbaut. 
Das Buch der Wandlungen; so kurz es geht erklärt.

  • Gefällt mir 4
Geschrieben

Hallo Delf,

 

hierzulande ist wohl kaum jemandem bewusst, dass die Staatsordnung in China zumindest nach offizieller Lesart auf dem Konfuzianismus beruht. Ebenso wenig wird uns bewusst, dass die Gesetze der westlichen Welt sich auf die Bibel berufen. Danke, dass du daran erinnerst...

 

Gruß

Cornelius

 

P. S. Nebenbei bemerkt: Immer wieder erstaunlich, welche Materien du mit der Form des Sonetts zu erschließen weißt...

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hey Cornelius,

 

das witzige ist, dass Konfuzius, der seine Lehre auf den fünf kanonischen Büchern gegründet hat (Das Buch der Riten; Lieder; Urkunden; Wandlungen und die Frühlings- und Herbstannalen des Reiches Lu) selber mehr schlecht als recht durchs Land gezogen ist und seine Philosophie eigentlich erst durch Menzius den durchbruch gefunden hat 😄

Der Konfuzianismus gestaltet sozusagen die Staatswelt, Taoismus die Geisteswelt aber der leitet sich alleine aus einer Interpretarion des Buchs der Wandlungen ab 

 

Hab vielen Dank für deinen Kommentar, Cornelius 🙂

Irgendwie schaff ich es noch jedes Thema das mir gefällt in ein Sonett zu fassen 😄

 

Liebe Grüße

Delf

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Anaximandala,

 

das Gedicht erklärt knapp Entstehung und Bedeutung des Buchs der Wandlungen = I Ging  („es“ in Vers 1). Es zeigt auch, dass Konfuzius und Laotse unterschiedlich mit den zu ihrer Zeit schon alten Schriften umgegangen sind (Ableitung einer Staatsethik bzw. einer individuellen Ethik daraus).

 

Laotse soll 20 Jahre vor Konfuzius gelebt haben, er ist aber wohl keine historische Gestalt. Konfuzius hat dem Buch der Wandlungen eigene Schriften hinzugefügt, so wie es auch andere Gelehrte und Herrscher nach seinem Tod taten, so viel ich weiß.

 

Sehr gern gelesen.

LG g

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Anaximandala,

 

da hast du alle Unwissenden ein wenig aufgeklärt, und das sogar in Sonettform, prima. Auch @Cornelius und @gummibaum haben ihren Teil dazu beigetragen, schön.

 

vor 18 Stunden schrieb Anaximandala:

Laotse hat ne Religion draus abstrahiert

Das verstümmelte Wörtchen "ne" ist in diesem gehobenen Text völlig fehl am Platz, es passt eher in Witziges. Vielleicht kannst du umformulieren, leider kann ich dir keinen Tipp geben.

 

LG Sid

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Anaximandala,

 

der von Sidgrani wegen „ne“ bemängelte Vers 5 ist nicht nur durch den Wechsel der Sprachebene, sondern auch den Begriff „Religion“, der beim Leser christliche Vorstellungen weckt und nicht zu „abstrahiert“ passt, suboptimal. Ich mache daher mal Vorschläge, die aber eine Anpassung von Vers 6 erfordern:

  

Laotse hat daraus ein Muster abstrahiert (ein Vorbild, die Regeln, Gesetze),

 

Suboptimal ist auch „erbaut“  (Vers 11), da es erbauten heißen müsste. Auch hierzu ein Vorschlag:

 

gewachsen, Kaiser stürzen und ihr Reich erbaut. 
 

Außerdem würde ich Jahrtausende groß schreiben und alle Relativsätze durch Komma abtrennen.

 

LG g
 

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber @gummibaum, lieber @Sidgrani,

 

habt vielen Dank für eure Beteiligungen und Ergänzungen. Leider muss ich euch mit einigen sprachlichen Unklarheiten recht geben. Besonders die erste Strophe des zweiten Quartetts hat mir einiges zu denken gegeben, aber ich glaube fast, dass mir beide Vorschläge die du, gummibaum, machst gefallen und ich sie übernehme 😁

*Ein Muster daraus abstrahiert gefällt mir wirklich gut 🙂

 

Laotse wird wohl wirklich keine echte Persönlichkeit gewesen sein (die Verfechter des Gegenteils behaupten teils sogar, nach seiner Emigration sei er in Indien gelandet und habe als Lehrmeister Buddhas gedient, das ist dann aber schlicht und einfach zu weit hergeholt)

Konfuzius, das hast du schön ergänzt, gummibaum, hat wirklich seinen Teil zum I Ging beigetragen, ich glaube die 12 Flügel des Konfuzius. Besonders interessant wird es, wenn man bedenkt, dass seine eigene Lehre erst einige Jahrhunderte später von Anhängern seiner Philosophie verschriftlicht wurde.

 

Es ist sogar ein Gedicht dabei, das Konfuzous zugeschrieben wird:

 

Das Leben führt den ernsten Mann auf bunt verschlungnem Pfade.
Oft wird gehemmt des Laufes Kraft, dann wieder geht's gerade.
Hier mag sich ein beredter Sinn in Worten frei ergießen,
Dort muss des Wissens schwere Last in Schweigen sich verschließen.
Doch wo zwei Menschen einig sind in ihrem innern Herzen,
Da brechen sie die Stärke selbst von Eisen oder Erzen.
Und wo zwei Menschen sich im innern Herzen ganz verstehn,
Sind ihre Worte süß und stark wie Duft von Orchideen.

 

Und herzlichen Dank für das Aufmerksammachen auf meine Fehler, Einwände dieser Art sind immer gerne gesehen 🙂

 

Viele liebe Grüße

Delf
 

  • Schön 1

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