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Die Mitte


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Soll ich lachen oder weinen,

dir Gedanken verraten die in mir keimen?

Willst du hören, es geht mir gut,

willst hören ich habe Mut?

Ich geb dir ne Antwort auf deine Fragen,

es sind die schönen Momente die an mir nagen.

Viel zu lange habe wir dieses Spiel gespielt,

immer wieder auf unsere Herzen gezielt.

Getroffen haben wir wahrlich,

immer die Mitte.

 

 

 

 

 

 

wieder einmal ein Versuch von

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Hallo PerlenTaucher(in),

 

da du darum bittest, eins deiner Gedichte auseinander zu nehmen, werde ich mich hier einmal bemühen, dir einige Schwachstellen (wie immer nur aus meiner Sicht) aufzuzeigen. Nimm dir davon als Anregung, was du gebrauchen kannst.

 

Inhalt

Hier sehe ich ein getrenntes Paar, dessen Liebe vorher sehr stark war. Das lyr. Du meldet sich beim lyr. Ich und das lyr. Ich beschreibt, wie sich die Situation darstellt. Es tut nicht weh, weil das Ende so schrecklich war, sondern weil die Zeit davor so schön war. Es wird aber auch Bezug auf

das Ende genommen. Sowohl die Liebe, als auch der Hass trafen immer direkt ins Herz. Für mich ist das stimmig.

 

Wie dies nun umgesetzt wurde, möchte ich nun anreissen.

 

1. Form

- Stropheneinteilung

Du schreibst hier in einer einzigen langen Strophe. Das wirkt in diesem Fall, aufgrund der anderen Ungereimtheiten in der Form, nicht grad ideal. Das optische Bild wirkt zerschossen durch die stark unterschiedlichen Verslängen. Das kommt auch später rhythmisch zum tragen.

 

- Reime

Du benutzt den Paarreim, was nur selten zu romantischen oder ernsten Gedichten passt. Auch hier passt es m.E. nicht. Zudem reimst du nicht stringent durch, sondern benutzt auch Gleichklänge, wie weinen/keimen. An sich ist das ein beliebtes Stilmittel und kann ganz gut eine gar zu strenge Form auflockern. Da hier aber auch die restliche Form nicht durchgehend ist, wirkt es auf mich eher unbeholfen als gekonnt gespielt.

 

2. Metrik (Rhythmus)

Das Gedicht wirkt bereits auf den ersten Blick holperig, ohne es gelesen zu haben (s.o.). Lese ich es, fühle ich mich bestätigt. Ich schlüssele dir einmal die Metrik auf. x steht für eine unbetonte Silbe und X für eine betonte:

 

Soll ich lachen oder weinen,

dir Gedanken verraten die in mir keimen?

Willst du hören, es geht mir gut,

willst hören ich habe Mut?

Ich geb dir ne Antwort auf deine Fragen,

es sind die schönen Momente die an mir nagen.

Viel zu lange habe wir dieses Spiel gespielt,

immer wieder auf unsere Herzen gezielt.

Getroffen haben wir wahrlich,

immer die Mitte.

XxXxXxXx

XxXxxXxxXxXx

XxXxxXxX

xXxxXxX (oder xXxXXxX - aber nicht zu empfehlen :-) )

xXxxXxxXxXx

xXxXxxXxxXxXx

XxXxXxxXxXxX

XxXxxXxxXxxX

xXxXxxXx

XxxXx

 

Wenn du unrhythmisch schreiben wolltest, ist dir dies gelungen Kleiner Scherz. Du siehst selbst, dass es nicht harmonisch aussieht - so klingt es auch für fremde Leser. Du selbst betonst es beim lesen sicherlich für dich erträglich. Besonders heraus stechen Vers 3 und 4, weil man gezwungen ist, "willst" einmal betont und einmal unbetont zu lesen.Harmonisch wäre

z.B.: xXxXxXxXxX oder XxXxXxXxXx, oder XxxXxxXxx oder xxXxxXxxX. das sind nur die gängigsten Formen. Dazu kannst du hier auf der Schulbank ein wenig mehr lernen oder z.B. Knigg3 fragen

 

 

3. Sprache

Du nutzt keine Metaphern und keine sonderlich ansprechende Sprache. Das muss nicht schlecht sein. Solange Grammatik und Rechtschreibung stimmen, kann das ein gutes Mittel sein, um seine Aussage so deutlich wie möglich an den Leser zu bekommen. Ich persönlich erwarte es jedoch ein Stück weit lyrischer - so stören mich besonders Ausdrücke wie "willst hören ich habe Mut?" oder "Ich geb dir ne Antwort"

 

In Vers 7 fehlt ein "n" bei haben, aber sonst ist alles ok bis auf ein paar Kommafehler.

 

Das soll nun erstmal reichen. Alles in Allem merkt man, dass du noch nicht besonders geübt bist. Dass du dazulernen möchtest, freut mich und ich bin gespannt, ob und wie du dich entwickelst.

 

Verzeih, wenn ich dir großteils nur allgemeine Dinge sage und keine Textteile als Vorschlag abändere. Dazu fehlte mir eine klare Vorlage, wo du rhythmisch, sprachlich und bildlich hinmöchtest. Zudem wäre es dann nicht mehr dein eigenes Gedicht :-)

 

Viele Grüße

von

Quicksilver

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