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An meine erste Liebe


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Mit dem Herbstanfang darf man auch wieder sowas posten, oder?^^

 

An meine erste Liebe

 

Im Herbst, als schon die Blätter runter fielen,

Das Rot und Gelb, es schmückte jeden Park,

An diesem Tage blies der Wind sehr stark,

Wir saßen da mit Träumen und mit Zielen.

 

Dein Blick verharrte gern auf meinen Händen,

Jetzt fällt mir ein, dass es doch Winter war,

Wir teilten uns ein einz'ges Handschuhpaar.

Das Schicksal spielte mit und wollte wenden.

 

Die Hälfte dieser Worte ist erfunden,

Warum auch nicht - es ist schon lang vorbei,

Doch eine Sache habe ich empfunden:

 

Zwar war es nur ein Monat oder zwei,

Doch in den kurzen und den langen Stunden,

Da wusst' ich, dass ein Engel bei mir sei.

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

ich werde nochmal ausführlicher darauf antworten, allerdings muss ich mir erst noch ein paar gedanken dazu machen..

allerdings finde ich, dass die sprache den inhalt noch nicht so trägt, wie es dieser verdient hätte - woran ich mich im einzelenen jedoch störe muss ich noch herausfinden.

spontan würde ich zum beispiel das 'runter' im ersten vers weglassen

 

aber wie gesagt, ich schreib nochmal

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Nun, in diesem Fall muss ich mich noch gedulden. Bedenke jedoch, dass der Pathos absichtlich abhanden gekommen ist. Ich wollte kein typisches "ach-meine-erste-liebe-war-so-toll"-Gedicht schreiben, sondern viel mehr das Ganze als einen Erinnerungsschwindel enttarnen, der im Endeffekt jedoch seine Schönheit und somit seine Daseinsberechtigung findet. Oder um Batman zu zitieren: "Manchmal haben die Menschen etwas besseres, als die Wahrheit verdient."

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soo, ich hab jetzt nochmal drüber sinniert

 

aber am anfang zum formellen:

 

strophe 1 vers 2

 

Das Rot und Gelb, es schmückte jeden Park

 

 

strophe 3 vers 1

 

Die Hälfte dieser Dinge ist erfunden

 

Subjekt ist hier 'die hälfte' was im singular steht, also das verb dementsprechend anpassen

 

in der viertel strophe erster vers denke ich kann man dann schon 'war' nehmen, jedenfalls hört sich das nicht wirklich falsch an - auch wenn ich eher mit 'waren' sympathisiert hätte, wegen dem zwei, aber ich denke das passt schon so

 

also ich bleib dabei, das runter in der ersten strophe gefällt mir nicht - muss ja auch nicht sonst finde ich die erste strophe gelungen, und ich finde, hier hat ein verträumter pathos doch noch seine berechtigung, bevor dann später die 'ernüchterung' folgt.

 

in der zweiten strophe finde ich den zweiten vers besonders gelungen - und ich denke, dass man ihn beim sprechen richtig schön mit dem 'achja, war ja doch so und so' tonfall vorlesen kann, dass er zwar unauffällig wirkt, aber gerade durch dieses bildet es schon einen kontrast zur vorherigen strophe, was ja auch wichtig für die gesamtaussage ist.

den letzten vers dieser strophe verstehe ich nicht ganz...was genau will das schicksal wenden, die beziehung?

 

die letzten beiden strophen wirken passend erzählerisch (vllt auch ehr neutral - zumindest im vergleich zur ersten strophe) bis auf den letzten vers, der nochmal gefühlsbetont die erinnerte situation darstellt.

 

danke für deinen vorherigen kommentar, der hat mir dann doch sehr geholfen, dass werk besser zu verstehen, weil ich zunächst n bisschen auf der satirischen seite war.

 

bleibt mir noch eine frage: hast du äußere form 'einfach so' verwendet - falls sie nämlich den inhalt stützt dann hab ich noch nicht ganz verstanden inwiefern - würde mich freuen, wenn mich in der hinsicht aufklären könntest

 

liebe grüße

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Wirklich herrlich. Da hat man sich gerade in Deine Wintererinnerung eingelesen und dann "...die Hälfte dieser Dinge sind erfunden...", ganz nebenbei. Schön, die milde Ironie, die selige Erinnerung die Fakten und Fantasie verwirbelt. Die melancholisch-glückliche Grundstimmung. Höchstens am Englein des letzten Verses hätte ich etwas auszusetzen: Es kommt ein wenig unvermittelt, und hat auch ein Stückchen Pathos, das irgendwie nicht so richtig zum Rest des Gedichtes paßt. Hätt hier tendentiell eher etwas Dezentes wie bspw. "Da wußt ich, daß der Winter gar so kalt nicht sei" oder "Trug der Wind ein seltsam Lied vorbei" oder "Hab ich das kalte Holz der Bank vergessen" oder "Hat die Sonne mild geschienen" erwartet.

 

Mit lieben Grüßen,

Nebelkrähe

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@ KumboYa

 

Danke für deine Analyse - es ist immer wieder eine Freude, deine Beiträge unter meinem Geschreibsel zu lesen. Die angestrichenen Fehler habe ich korrigiert; in der dritten Strophe habe ich noch zusätzlich das Wort "Dinge" durch "Worte" ersetzt - klingt irgendwie stimmiger.

Die Schicksalswendung ist natürlich weiter gefechert, als nur im Bezug auf die Liebe. Es geht mehr um getroffene Entscheidungen, Fehler, Lebensumstände, die letztlich auf das Ende hinausführten.

Die Form des Sonetts habe ich gewählt, weil es am Anfang anders werden sollte: liebevoller, zarter, weniger traurig - doch schließlich war ich mit dem Ergegbnis zufrieden und hab die Form auch so gelassen.

 

@ Nebelkrähe

 

Es freut mich, dass dich mein Gedicht so begeistert. Wenn ich ein wenig sentimental werden darf, so fühle ich mich in den Momenten, wo ich solche Kommentare bekomme verstanden und nicht allein auf der Welt - und dafür danke ich.

Ich kann deine Bekenken beim Engel verstehen, schließlich ist das eine fast schon standartisierte Floskel in der Dichtersprache, Frauen so zu bezeichnen - und dennoch wollte ich in Zusammenhang mit dieser Erinnerung ihr diesen Begriff zusprechen und ich werde es wohl auch für keine dramaturgische Wirkung ändern. Da bin ich irgendwie eigen.^^

 

Gruß

DerSeelendichter

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