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realität

 

ein mann geht nach hause

denkt

schläft

überlegt was ist das fürn leben

jeden verfickten tag das selbe

lebt sein leben

vergisst sich

macht leute an

provoziert

schlägt sich

ist unkontrollierbar

seine lebensinstinkte versagen

ist bereit für seinen gedanken zu sterben

kämpft sich durch

tötet die trostlosen gestalten der stadt

das grau macht ihn wahnsinnig

keine perspektive

läuft weg

immer weiter

wird geschnapt

sieht in die gesichter der polizisten

``trostlos alles grau``

greift sie an um sie zu vernichten

wird angeschossen

hechts, artmet schwer

humpelt

fällt

stirbt

 

 

wacht auf!!!

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Hallo Ripper!

 

Mir gefällt es, auf welche Weise Du Dich versuchst, den Abgründen im Inneren zu nähern. Es ist eine Art alltäglicher Wahnsinn, geht über Orientierungslosigkeit, die sich über die Verzweiflung des Individuums darstellt, das unfähig ist, sich im Ganzen oder Allgemeinen zu sehen, zu finden, und der Versuch dies über die Zeilenumbrüche und eingestreute Kraftausdrücke formtechnisch zu unterstreichen. Das empfinde ich alles als guten Ansatz.

 

Allein an ein paar Stellen könntest Du in Deinem Sinne nochmal nachbasteln, darüber nachdenken. Ich gehe also nicht in meinem Sinne auf das Gedicht ein, sondern versuche, es so zu fühlen wie Du.

 

realität

 

ein mann geht nach hause

denkt

schläft (die Einzelwortumbrüche passen hier, weil nach jeder Tat durchaus eine Pause gut ist)

überlegt was ist das fürn leben

jeden verfickten tag dasselbe (schreibt sich nach meiner Kenntnis zusammen)

lebt sein leben

vergisst sich

macht leute an

provoziert

schlägt sich

ist unkontrollierbar (für diese Umbrüche gilt das, was ich oben bereits sagte)

(Hier könnte ruhig eine Leerzeile stehen, da sich der Gedanke ab da anders fortsetzt)

 

seine lebensinstinkte versagen

ist bereit für seinen gedanken zu sterben (ab hier fehlt ein rechter Bezug, also ein Er, denn der o.g. Mann ist schon eine Weile her; außerdem klingt es, als hätte er irgendwelche Ideale, für die er sterben würde, aber eigentlich ist er doch laut 1. Teil eher ziellos; das passt nicht ganz; ich denke aber, ich weiß, was Du sagten wolltest, das sollte sich jedoch nicht über "für seinen Gedanken" ausdrücken)

kämpft sich durch

tötet die trostlosen gestalten der stadt (auch in diesen beiden Zeilen fehlt der Er-Bezug; auch ist das Durchkämpfen mit dem Töten der trostlosen Gestalten etwas unzusammenhängend, baut nicht so schön aufeinander auf)

das grau macht ihn wahnsinnig

keine perspektive

läuft weg

immer weiter (hier findest Du schon wieder einen besseren Sinnzusammenhang, wo auch die Zeilenumbrüche passen)

 

(Hier ließe sich auch überdenken, eine Leerzeile einzubauen)

 

wird geschnappt

sieht in die gesichter der polizisten

trostlos

alles grau (wie Du siehst, habe ich hier einen Zeilenumbruch eingebaut, der auf Deine vorigen stilistisch aufbaut; auch die Anführungsstriche braucht es hier nicht)

greift sie an um sie zu vernichten

wird angeschossen

hechts, artmet schwer (hechts? – dann heißt es "atmet schwer" / sicher ein Tippfehler)

humpelt

fällt

stirbt

 

wacht auf!!! (der Ausrufezeichen bedarf es hier nicht, da die Zeilenumbrüche die Worte bereits genügend aktzentuieren

 

Insgesamt fällst Du am Schluss etwas ab. Während Du vorher gut auf die Orientierungslosigkeit dieses Individuums der Gesellschaft gegenüber eingegangen bist, löst sich alles einfach auf, in dem es geschnappt und erschossen wird. Das mag zwar in gewisser Weise genau die nötige Kälte und Sinnlosigkeit haben, die das Individuum vorher fühlte, um so dem Ganzen das verstärkte Gefühl der Hoffnungslosigkeit aufzusetzen, aber irgendwie ist es mir zu einfach, selbst die Zeile "wacht auf" reißt das nicht heraus. Vielleicht, weil der Weg dahin recht kurz erscheint? Es poltert so hoppladihopp daher, dass man von einem Bild ins nächste stolpert. Ein Gedicht soll natürlich nicht unnatürlich lang sein, gerade in diesem von Dir gewählten Stil ist Verknappung angesagt; allerdings müsste man dann vorher, um so schnell zu dieser Art Ende zu kommen, das Bildgeschehen knackiger, lyrisch ausgefeilter verpackt haben. Wenn Du das Vorher aber weitgehend so belassen möchtest, würde ich empfehlen, diesen Schluss wegzulassen, sondern einfach nur die Verzweiflung des Ichs darzustellen, wo der Höhepunkt des Ganzen der ist, dass es seine Seele im Irrsinn verliert, vernichtet (ich hoffe, es ist einigermaßen klar, wie ich das meine).

 

Vielleicht kannst Du mit meinen Gedanken ja etwas anfangen.

 

Generell noch zu etwas völlig anderem: Ich bin selbst hier neu, aber tummle mich seit vielen Jahren in Lyrikforen (wenn auch mit jetzt etwas längerer Pause). Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es als Neuling immer besser ist, seine Gedichte sparsamer zu posten und lieber auch selbst mal woanders zu kommentieren. Das gibt Deinen eigenen Werken bessere Chancen und gleichzeitig lernen die anderen Dich besser kennen ;-)

 

LG

 

Beteigeuze

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  • 2 Wochen später...
Gast (Psycholeiche)

Hallo Ripper!

Ich finde dein Gedicht eigentlich von Grund auf sehr gelungen

Vorallem durch die vielen Enjambements kommt die innere Zerstreutheit gut zu Geltung

Aber evtl solltest du an Ausdrücken wie

"macht leute an" (l.6) umändern..

denn du willst doch nicht sagen, dass Männer leute anflirten oder?

(vllt ist es auch übertrieben.. aber ich finde das es nicht so gut zu dem gedicht passt)

 

LG

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