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Abendrot

 

Weit ging ich, weit reist ich

Habe so viele Welten schon gesehen

Überall wo ich kam, sie empfingen mich

Nirgends es war schlecht, aber will ich gehen

 

Mit Asen gespeist, mit Thursen gerungen

Mit vielen gestritten, von vielen gelernt

Saß ich die Nächte oft an Feuern, wurd gesungen

Doch vom Ziel, vom Bleiben, weit entfernt

 

Nie viele Tage bin ich dort je geblieben

Auch wenn mich Raben oft begleitet

So hat mich immer doch Einsamkeit getrieben

Die einsamen Wanderer mir den Weg geleitet

 

So breche ich immer wieder auf erneut

Wenn mich meiner selbst Glück bedroht

Zu gehen zu Orten, was mich allein erfreut

Nehme ich die Sachen, geh hinein ins Abendrot

 

© Hauke Ahnemann

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Hallo macu,

 

das Bild des einsamen Wanderers ist in der Dichtung recht verbreitet und somit in vielen Formen vorzufinden. Deshalb gehe ich nicht ganz unvorbelastet an dein Werk heran.^^ Ich muss sagen, dass die Bilder, die du entwirfst recht stimmungsvoll sind, aber die Form bricht dem Werk das Genick. Metrisch ist es ziemlich durcheinander - da kommt kein Fluss auf, da die unterschiedlichen Rhythmen, die man darin zu erkennen glaubt, den Leser aus der Bahn werfen. Vielleicht würde es dir helfen, wenn du ein wenig in der Metrum-Abteilung rumstöberst und etwas mit x-en arbeitest. Das hilft ein Gespür für den Fluss zu bekommen. Die Reime sind in Ordnung. Manche wirken zwar, als wären sie aus Not entstanden, aber einige sind recht kreativ, wie zB. bedroht-Abendrot. Und ich schätze, dass es im dritten Vers der zweiten Strophe "besungen" heißen muss. Ich hoffe, das war eine Hilfe.

 

Lieben Gruß,

DerSeelendichter

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Vielen Dank für die Kritik!

Da werd ich dann wohl in Zukunft nicht um die Metrik herum kommen...schade Aber gut zu wissen, dass immerhin die Bilder gut wirken, darauf liegt im Großen und Ganzen auch mein Hauptaugenmerk.

In der zweiten Strophe heißt es bewusst "gesungen", da es ansonsten zu heroisch klingt und das lyrische Ich als Gegenstand der Lieder herhalten würde, wobei es ja eigentlich eher ein stiller Zuhörer sein soll.

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Tut mir Leid, aber die Notwendigkeit erkenn ich nicht unbedingt. Vielleicht liegts daran, dass ich weiß, wie es gemeint ist, aber ansonsten. Sicherlich ist es grammatikalisch falsch, da ein Wort ausfällt, aber ist es nicht gerad auch ein Teil der Dichtkunst, Worte ausfallen zu lassen und sich hin und wieder über sprachliche Grenzen zu erheben? Zumindest wurde mir dies bisher immer so beigebracht. Aber danke

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Sich über Grenzen hinwegzusetzen ist das eine, sie gezielt zu brechen ist etwas ganz anderes. Natürlich kannst du schreiben, wie du es am liebsten hast, aber wenn du mit deinen Texten auch eine Wirkung erzielen willst, dann solltest du wissen, was einem Text eben jene Wirkung auch verleiht. Schließlich gelten die Dichter als Sprachkünstler, was impliziert, dass ein Dichter die Sprache eben gemeistert hat und sie nach seinem Belieben gestaltet. Wenn er hingegen ein Wort auslässt, das syntaktisch notwendig ist, ohne dass es etwas damit ausdrückt - und das tut es in diesem Fall nach meiner Beurteilung nicht, obwohl ich auch bereit bin, mich vom Gegenteil belehren zu lassen - dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Dichter die Sprache nicht gemeistert hat und sich nicht vernünftig ausdrücken kann.

Schließlich zwingt dich auch niemand in Reimen zu dichten oder auf das Metrum zu achten, was oft eben zu solchen faulen Kompromissen führt, wo man einfach nur denkt "dann lass ich das Wort eben weg". Aber wenn du dich auf dieses Terrain begibst, dann kommen eben Leute, wie ich, die von einem Text auch etwas erwarten. Das ist keineswegs böse gemeint, im Gegenteil: es soll dir helfen, die Sprache zu meistern und ihre Feinheiten zu verstehen, damit du dann spielerisch bewusst Akzente setzt, die eine große Wirkung haben können.

 

Lieben Gruß

DerSeelendichter

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