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Das Publikum


rupert.lenz

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Das Publikum

 

Da saßen sie und schauten

doch das Gras, auf dem sie kauten

war verdorben

und ohne dass sie’s merkten

waren ihre grauen Zellen

abgestorben.

So blieb es nach den Liedern stumm

der Künstler kam beim Publikum

nicht an

Man wollt' ihn gründlichst leimen

abgesprochen im Geheimen

war der Plan.

 

Doch von dem, das glaubet mir

hatte unser Künstler hier

zuvor erfahren,

deshalb spielte er und sang

nur für jene, die ihm

wohlgesonnen waren:

Die Ameisen und Grillen

und allerlei geflügeltes

Gefieder,

das ohne bösen Willen

und Vorurteile lauschen kann

der Lieder

 

Und auch im Garten weilte.

Das hörte zu und sagte sich:

„Nicht dumm“.

Denn wisset: der Gescheite

Er findet letztlich doch sein

Publikum.

 

Rupert 2010

( überarbeitet gerade eben )

_________________________________________________________________________________________________

 

Anmerkung des Dichters:

Dieses Gedicht beruht auf einer wahren Begebenheit des Jahres 2009.

Ich sollte - nachdem im Vorjahr ein großer Erfolg damit zu verbuchen war -

bei einem Gartenfest auftreten, zu dem mich ein Freund eingeladen hatte.

Die Herrin des Hauses allerdings hatte ein Problem damit,

weil sie ihren Protegè, mit dem ich 2008 eine sehr anregende Jamsession gespielt hatte,

in den Hintergrund gedrängt sah.

So sprach sie hinter meinem Rücken schlecht über mich -

aus Eifersucht und Bosheit.

Als ich dies erfahren hatte, sagte ich dem Freund für 2009 ab.

Der flippte aus: "Du kommst, auch wenn ich Dich mit einem Panzer holen muss !"

Das brach mir das Herz.

Also kam ich seinetwegen, machte mich allerdings auf das Schlimmste gefasst.

Den Rest erzählt das Gedicht, wenn auch unvollständig,

denn ich hatte ja nicht genau gewußt, was da gespielt würde,

wunderte mich dann aber keinesfalls darüber,

dass mein 7 Lieder andauernder Auftritt mit betretenem Schweigen

quittiert wurde, und zwar

a) von so ziemlich denselben Leuten, die im Vorjahr laut gejubelt hatten und

b) ohne dass die Qualität meines Vortrags in irgendeiner Weise gesunken gewesen wäre,

im Gegenteil, ganz "Profi", wie ich mir vorgenommen hatte, zu sein,

war es trotz der Kürze ( länger wollte ich mir das nicht antun )

eine eher bessere, weil zu 100 % konzentrierte Darbietung.

Außerdem war ja auch mein Freund anwesend...

der vor Wut schäumte.

Das Fest fand seither nicht mehr statt,

obwohl es ansonsten ein gelungenes war.

Ich hoffe, dass mein Gedicht unter "Fauna und Flora" korrekt abgelegt ist,

ich wusste sonst keinen besseren Ort,

und es wird ja Beides darin angemessen gewürdigt.

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Inhaltlich schön geschrieben, aber irgendwie bleibt man beim Lesen immer wieder am Umbruch von Vers 2 zu 3, bzw. 5 zu 6 in den Strophen hängen. Es scheint zwar durchaus gewollt zu sein, aber wenn dies auf etwas bestimmtes hindeuten soll, so wird dies nicht direkt klar. Entweder sollte dieses Gewollte etwas besser herausgearbeitet werden, oder zumindest die Versenden etwas glatter angelegt werden, damit es nicht so stockend wirkt. Aber es gefällt!

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herzlichen Dank für die Kommentare.

 

@macu:

Der "Umbruch", den Du meinst, hat nichts mit dem Inhalt zu tun,

sondern gehört zur Form, die ich dem Gedicht - aus einer Laune heraus - gegeben habe.

Ganz zufrieden bin ich damit auch nicht, aber dann auch wieder froh,

dass ich's wenigstens so hinbekommen habe,

zumindest nach einer Überarbeitung.

Ob ich die Geduld für eine zweite habe...

das kommt darauf an, ob ich "den richtigen Tag" dafür erwische,

mal sehen.

Mich stören aber weniger die von Dir genannten Umbrüche selbst,

mich stört, dass die Strophen nicht im selben Metrum sind,

und dass man sich deshalb pro Strophe neu "darauf einstellen" muss.

 

@Der Seelendichter:

Über ein solches Lob von Dir freue ich mich besonders,

würdest Du es so lassen ?

 

LG

Rupi

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Ja, ich würde es so lassen. Allerdings ist mir beim nochmaligen Durchlesen ein Kasusfehler aufgefallen, den ich doch bereinigen würde. Es geht um den Satz:

"und Vorurteile lauschen kann

der Lieder"

Es müsste eigentlich "den Liedern" heißen, was jedoch den Reim zerstören würde. Mein Vorschlag wäre:

"Den Ameisen und Grillen

und allerlei geflügeltem

Gefieder,

das ohne bösen Willen

lauschte, sang er

seine Lieder"

Oder sowas in der Art. ;-)

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...lieber Seelendichter,

aber dann lasse ich es lieber so stehen -

obwohl Du, ganz streng genommen, Recht hast.

"Der Lieder lauschen"

ist eigentlich kein korrektes Deutsch,

hat sich aber dennoch "eingebürgert",

wahrscheinlich aus "Mundfaulheit",

denn es müsste heißen "der Lieder Klang"

aber man sagt schon lange entweder "der Lieder"

oder "der Klänge" - ohne dass dann das Hauptwort folgt,

auf das sich der Artikel eigentlich bezieht.

 

Dennoch herzlichen Dank nochmal.

 

LG

Rupert

 

P.S.: Du brauchst Dich nicht zu den Grillen und Ameisen gesellen,

wenn Du lauschen willst,

der Link in meinem Profil müsste es tun :wink:

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  • 2 Wochen später...

Hi rupi!

 

Da es sich bei deinem Gedicht um eine wahre Begebenheit gehandelt hat, ist sie perfekt mit ausdrucksvollen Metaphern in Szene gesetzt worden. Ich war beim nochmaligen Durchlesen stiller Zuschauer und am Ort des Geschehens live dabei. Es war interessant bei dem Intrigenspiel zu zusehen. Insofern hast du es verstanden den Leser zu fesseln. Mein Lob dafür und in der Kürze lag die Würze!

 

PS. Meinen Applaus hast du schon mal erhalten, zu mindestens jetzt dafür.

 

Herzlichst Liane!

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Herzlichsten Dank für den Applaus !

 

Nun, es war wirklich alles andere als angenehm, und ich hätte mir das gerne erspart...

aber es war wirklich so, dass ich an Jesu Worte denken musste,

als mein Freund heftigst darauf insistierte, dass ich kommen "muss"...

ein Opfergang war's.

Er meint übrigens, dass das Fest alleine seinetwegen ( und wegen seiner Freunde )

seither "ausgefallen" ist... man wartet wohl auf seinen Auszug.

Da er aller Voraussicht nach einen festen Job bekommt, der mindestens 3 Jahre läuft,

hat er aber bald die finanzielle Sicherheit, die es ihm ermöglichen wird,

den lange anvisierten Schritt dieses Jahr "endlich" zu tun.

Eine traurige Geschichte !

 

LG

Rupi

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