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Geschrieben am

ich möchte reifer werden

 

weil das Rot der Flüsse

härter betont wird im Herbst

sich nicht aus einem kurzbeinigen

Schaukelstuhl in offene Fenster lehnt

das Tuscheln fallender Blätter abheftet

 

möchte ich jetzt hinausgehen

leichtfedrig die Hände wecken

weich gezeichnete Falterflügel

mit Spucke an einen Himmel anleimen

an der Tischdecke von Liebenden kauen

 

im Tau eines Gedichtes

die Gespräche im Spiegel vertiefen

mit eigenen Fenstern die Erde besohlen

dass meine Flüsse, gleich Sonnenaugen

blinzeln und aufgehen

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Geschrieben

Hi Timo

 

Ich muss sagen, ich sehe deine Texte immer recht zwiespältig.

Einige deiner Texte sprechen mich aufgrund ihres eigenen Charakters an.

Andere wiederrum hinterlassen bei mir eher ein Gefühl der Befremdung.

Dieser Text hier gehört zur ersten Kategorie und sagt mir sehr zu.

Hier hast du dein charakteristisches Format sehr gekonnt in Szene gesetzt!

Du arbeitest sehr gut mir intensiven Bildern, die durch die Kontastierung sehr stark wirken.

In diesem Text bist du mit der Bildlast auch nicht über die Klinge gesprungen.

Somit leidet die Stringenz nicht unter der verwirrenden Überladung, die sich mir immer wieder aufdrängt wenn ich Texte von dir lese.

Alles wirkt so harmonisch und stimmig. Sehr schön!

 

Somit bekommt dieser Text von mir das Prädikat: "Wertvoll"

 

Achja ein paar Kleinigkeiten noch:

 

s1v2 betont

s1v3 kurzbeinigen

 

Gern gelesen und kurz dazugesenft

 

lg redmoon

Geschrieben

Hallo redmoon,

 

ich fasse deine beiden Kommentare unter diesem einen Zusammen. Ich möchte sagen, das sich meiner Werke mir als Verfasser entziehen und mich erst als Leser wieder finden, dann natürlich als Einen mit einer größeren Verbrüderung, gemeinsamen Wirklichkeitsbezug, möchte sagen, dieses hier ist genau noch meinen lit. Vorlieben und Neigungen entstanden und solches Lese ich, möchte ich lesen. Das Wörtchen befremdet ist ja eine Anwendung für einen Wesenzug (der Stuhl wirkt befremdend in einer Landschaft, heißt ja, dieses Gedicht vermag aus sich heraus etwas darstellen und das ist die größte Kunst und Etikettierung als Kunstwerk!

Apollo mag keine Anhänger haben, aber sein Tempel begreift sich aus der Zeit seiner Entstehung und entwirft uns ein Abbild, ein Symbol, Hinweise auf etwas ( -in sich selbst Begreifendes, sich selbst Umgereifendes)( der Stuhl wirkt befremdendt, heist er ist ein Stuhl, er kann kein Tisch sein in dieser Wiesenlandschaft) Weiter, dass es für mich eine höhere Auszeichnung darstellt, wenn Gedichte Charakter, einen besonderen Modus in der Sprache und evtl. Sinngebung ect. aufweisen, dieses ist es doch, warum ich einen Dichter lieber lese, weil er mir gefällt, mich berührt in seiner Art zu Schreiben und ich diese Wirklichkeit gut auf mich legen kann, sie nachvollziehen. Sogar wenn du einfach schreibst es gefällt mir nicht (aufgrund des Charakters - des eigenen Geschmakes dieses Wekes) ist dieses eine Aufwertende Aussage.

(das ist mEine logischer Sinnentwurf, deswegen kann er widerlegt werden, würde mich freuen)

 

lg

Timo

Geschrieben

manchmal ist es nicht ganz sinnreich, ein gedicht durch den semantischen schredder zu

schicken, dann dabei geht viel zu oft das kaputt, was die zeilen eigentlich beabsichtigen,

nämlich ein gefühl beim leser hervorzurufen, das zwar da ist, aber man es nicht

in worte fassen kann. ich finde es traurig, dass viele heute nur noch mit den augen lesen

statt dies mit leib und seele zu tun.

 

mit einer ehrlichgemeinten verbeugung für diesen sinnentwurf, der meine eigenen wasser

etwas klarer erscheinen lassen konnte

 

Aequilibrium

 

danke für die Verbrüderung.

 

 

&

 

ich wäre nicht der Dichter der ich bin. Wenn ich den alten Heidegger zu meinen Diensten

ziehen könnte. das mit dem Stuhl und Apollo ist meine eigene, verpoetisierte Abschrift

seiner Thesen. So steht es dort nur in etwa, will ich sagen. (so jetzt habe ich meine Sterne

als kleine Planeten in Umkreisung großer Sonnen ausgewiesen und da muss so sein.)

Also

Marin Heidegger - Über das Kunstwerk. das gibt es für knapp über 5 € bei Reclam

ganau so wie, auch sehr lesenwert

Hans-Georg Gadamer - die Aktualität des Schönen; ebenfalls bei Reclam

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