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Feedback jeder Art Reflexionsprozess

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Im Prozess der Reflexion
chronologisch, durch Passion,
heilen mit der Zeit nun schon
 
meiner Seele Schmerzen, Wunden.
In der Stille am gesunden.
Reinige mich. Bin verbunden!
 
Magisch ist es, all mein Groll:
Er ist fort. Die Liebe quoll
in mein Herz. Gar wundervoll,
nähere mich dem Apoll!
Selbstlos bin ich. Ach, und toll.
 
Hallo Anaximandala!

Das ist ein eigenartiger Text. Es scheint erst einmal nichts auszusetzen zu geben; und doch finden er und ich so gar keine Verbindung zueinander. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Hm ... Einge Ansätze sehe ich vielleicht:

Da ist einmal das Wortmaterial der Überschrift und der ersten beiden Verse: Reflexionsprozess, Prozess, Reflektion, chronologisch, Passion – das sind alles Begriffe auf einem hohen Abstraktionsniveau, was den Einsiteg in den Text schwer macht. Diese Stilebene gibst du dann ganz auf, aber bis dahin ist schon viel Abstand entstanden. Außerdem passen dadurch die verschiedenen Gedichtteile auch nicht recht zueinander, der Text wirkt uneinheitlich?! Nun ließe sich sagen, doch, das passt schon so, es wird ja ein Prozess von einem Zustand zu einem anderen geschildert; das vermittelt sich mir aber nicht.

Die kurzen Verse und die gehäuften Reime lassen den Text sehr unwuchtig erscheinen, meint, aus dem Gleichgewicht: Alles ordnet sich den Reimen unter und befremdet dabei zumindest mich, weil mir der "Apoll" zum Beispiel durch den Reim in den Text gezwungen zu sein scheint, nicht durch das Gestalten einer Aussageabsicht (wenn sie da ist, verstellt mir dieser Eindruck die Sicht, sozusagen). Und das "am Gesunden (groß, oder?) sein" – ich mag einfach zu alt sein, aber da rollen sich mir die berühmten Fußnägel hoch ...

Hm, Hm. Eher als allgemeine Forums-Bemerkung, die deinen Text nur streift: Ich glaube, viel Gutes entstünde, wenn diese Fixierung auf den Reim nachließe. Es gibt so viele Mittel, Texte bewusst zu gestalten, alleine schon im Bereich der klassischen Tropen und Figuren; sich da auf eine Sache, den Reim, zu konzentrieren, und dafür alles andere weitestgehend zu vernachlässigen, scheint mir keine weise Wahl. Ein Gedicht ist ja nicht darum Gedicht, weil sich in ihm etwas reimt; und doch scheint mir oft die Annahme zu herrschen: "Wenn es sich reimt, kann ich ansonsten unbesorgt umgangssprachliche Gedankenstrommeinungsprosa mit gelegentlichen Satzverrenkungen schreiben." Na gut, Schluss damit – wie gesagt, das betrifft diesen Text nur am Rande.

Gruß,

Ferdi
 
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