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Nur Kommentar "Mitten im Leben...

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Carolus
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„Mitten im Leben…


Jenen Beauftragten aus dem Jenseits
gestylt im Dress der Zeit, zugleich im Besitz
ihrer technischen Errungenschaften,
glaube ich zu kennen.

Was ihm aufgetragen, erledigt er
pünktlich und gewissenhaft
ohne Rücksicht auf Empfindlichkeiten.

Knochengerippe, Totentänzer oder Schnitter
ist er nicht. Keinesfalls mäht und bricht er
Menschenkörper wie Gras.

Auf dem Laptop registriert er
abgehakte Fälle, mailt sie
regelmäßig seinem Arbeitgeber.

Einmal stand er im Zimmer, wartete,
gelassen und geduldig
auf die letzten Atemzüge meiner Geliebten.

Im Banne seiner Gegenwart
konnte ich die zeitlosen Dimensionen
eines anderen Daseins erahnen.

Zwischendurch erledigte er
Aufträge in meiner Umgebung, löschte
die Existenzen von Jugendlieben,

Schulkameraden, Studienfreunden,
meiner Mutter und ihrer Eltern, meines Bruders
und von weiteren Verwandten in seiner Datei.

Manches Mal denke ich: „Es ist wie im Krieg!
Immer näher kommen die Einschläge.
Irgendwann wird es dich treffen! Nur wann?“

bist du vom Tod umfangen.“



(„Carolus“ in „poeten.de“ Karfreitag, 17.04.2025)
 
"Der Tod ist groß
wir sind die Seinen - lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen,
mitten in uns" R.M.Rilke

Lieber Carolus,
da war ich zwischen dem Herz- und dem weinenden Smiley als Kurzkommentar hin- und hergerissen.

Als Antwort vorläufig nur dieser Rilke hier - den ich immer in meiner homöopathischen Hausbibliothek dabei habe.

Liebe Grüße
Sternenherz
 
Liebe Sternenherz,

der Text ist eine im Persönlichen ausgeführte Variante des Lateinischen "mors certus, hora incerta" ("Der Tod ist sicher, nur die Stunde ungewiss."). Ein Thema, das mich umtreibt. Je mehr ich mich darin vertiefe, desto wertvoller erscheint mir das bzw. mein Leben, ohne dass in gleicher Weise, die Angst vor dem Sterben, - nicht die vor dem Tode! - mit wächst.
Ich verstehe dich "zwischen dem Herz- und dem weinenden Smiley ...hin- und hergerissen." Da wäre soviel noch zu sagen. Aufgrund der Gegebenheiten möge
hier ein Andeuten genügend, wenn gleich nicht zufriedenstellend.
Das Rilke-Zitat weist in die richtige Richtung. Dafür meinen herzlichen Dank wie über deine Stellungnahme überhaupt, über die ich mich sehr freue.

Herzensgrüße
Carolus

Doppelposting zusammengeführt

Hallo, ihr Poetinnen und Poeten,

mit Freude und Selbstverständlichkeit möchte ich mich bei euch herzlich bedanken für die wohlwollende Zustimmung zu meinen Texten. Es tut schlichtweg gut und ermuntert weiter zu schreiben.

Im Zusammenhang mit "Mitten im Leben" möchte ich besonders Donna, Sternenherz, Manuelasworte, Sofakatze und Joshua Coan hervorheben.
Bei "Gedanken über den Körper" sollen sich hier Ponorist, Alter Wein, Manuelasworte, Rudolf Fritz Roessle über ein herzliches Dankeschön freuen.
Was den "Ostersonntagmorgen" betrifft, haben mich anerkennend bzw. lobend erwähnt Ponorist, Ralf.T., Dieter, Misgunbar, Angie, Donna, Sternenwanderer und Sternenherz sowie Manuelasworte. Auch ihnen gilt mein aufrichtiger Dank!

Euch allen wünsche ich viel Freude am wieder erwachten Leben. Mögen uns die unzähligen Wunder des Frühlings wieder ein dankbares Staunen lehren.

Herzensgrüße!
Carolus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Je mehr ich mich darin vertiefe, desto wertvoller erscheint mir das bzw. mein Leben, ohne dass in gleicher Weise, die Angst vor dem Sterben, - nicht die vor dem Tode! - mit wächst.

Frohe Ostern, lieber Carolus !

Was für eine Errungenschaft, das Leben zu lieben, ohne vor dem Tod Angst zu haben.

Mich bewegt seit Tagen eine Hymne aus dem Byzantinischen Reich, die mich derartig erreicht in ihrer Wucht und Schönheit, dass es mich fast umhaut.
Ich finde, sie passt so gut zu Deinem Werk.

Viel Freude damit.

Ojeh - jetzt ist das Video entfernt worden. Hoffentlich darf der Hinweis hier stehen bleiben . Das Video müsste kommen, wenn Du auf you tube folgende Stichworte eingibst:
Vangelis & Irene Papas. "O! Gliki Mou Ear"


-Video Entfernt-


Herzliche Grüße
Sternenherz


 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Sternenherz,
bin gestern Abend wegen Besuchs nicht mehr dazugekommen, Dir zu schreiben, dass ich mir Deine griechische Hymne mehrmals angehört habe. Sie ist einfach in der Form (6 auf- und absteigende Tonschritte in Terzen) und gerade dadurch beeindruckend, dazu "taktisch" in angemessenen Schritttempo gesungen.
Sofort kam mir der Gedanke eines überzeugenden Mantra-Singens, denn gerade Wiederholung und Einfachheit wie Klarheit in der melodischen Abfolge bewirken
beim "offenen" Hörer einen tiefen Eindruck.

Herzlichen Dank für diese Hörüberraschung!

Carolus
 
  • Carolus
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