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Joshua Coan

Moderation
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Alle erstellten Inhalte von Joshua Coan

  1. Die Bastion Marie-Perdue in Giens, fungierte 1804, seit Napoleons Herrschaft, als Gefängnis für politische Gegner. Sie befand sich am Rande einer steilen Klippe, direkt über dem Meer. Die Gefangenen die hier weggesperrt wurden, trug man meistens wieder in der horizontalen nach draußen. Auch Gérard Dulaie drohte dieses Schicksal. In seiner kargen Steinzelle gab es nichts weiter außer einem morschen Holzbett, einen Eimer für seine Ausscheidungen und ein kleines, immer offenes Fenster, mit Gittern. Wollte er durch dieses hinausblicken, so musste er seine Arme strecken und sich an den Stäben hochziehen. Zwei Mal am Tag gab es karge Mahlzeiten und Wasser. Kein Besuch, kein Kontakt mit der Außenwelt. Das Essen wurde kommentarlos durch eine Luke ausgeteilt, der Eimer mit dem Unrat durch dieselbe mitgenommen. Das war alles was dem Fünfzigjährigen noch geblieben war. Seit einem halben Jahr steckte er hier drinnen fest und so langsam verlor er jeglichen Lebenswillen, in dem Maß wie auch seine körperlichen Kräfte schwanden. Die meisten Gefangenen überlebten den ersten Winter nicht. Die Kälte drang ungehindert durch die offenen Fenster und viele starben an Lungenentzündung und Entkräftung. Man ließ sie in ihren Zellen bis zu ihrem bitteren Ende verrotten. Es war bereits Ende September. Eines sonnigen Morgens, wurde er früh geweckt. Noch schläfrig blickte er sich verwirrt suchend um. Irgendwas war piepsend durch seine Zelle gehuscht. Er lächelte als er einen kleinen Spatz am Fenster sah. Dann fiel sein Blick auf ein kleines Stück trockenes Brot, dass er sich vom letzten Abendessen, für das Frühstück aufgehoben hatte. Irgendwie war dieser neugierige junge Vogel auf seinem Fenster gelandet und irgendwie musste ihm das Brot auf dem Blechteller am Boden aufgefallen sein. Doch schon war der kleine Spatz auf und davon. Gérard drehte sich um, schloss die Augen und lächelte. Die Wochen vergingen und Gérard hatte mit der Zeit einen kleinen Freund für sich gefunden. Der neugierige Spatz kam alle Paar Tage immer am frühen Morgen nach Sonnenaufgang vorbei. Manchmal blieb er nur am Fenster und füllte die karge, kalte Steinzelle, mit seinem hohen Piepsen. Gérard lachte. Der Vogel flog weg und er blieb lange unbewegt in seinem Bett liegen, er wusste gleich würde er wieder auftauchen und sich die bereitgelegten Krümel vom Teller schnappen. Genauso passierte es auch. Gérard lächelte und beobachtete das kleine zarte Wesen, wie es auf dem Rand des Blechtellers stand und die Krümel mit dem spitzen Schnabel zerkleinerte. Je öfters das so ging, desto länger blieb der Spatz auch in der Zelle und störte sich irgendwann gar nicht mehr an Gérards Anwesenheit beim Fressen, solange dieser ruhig liegen blieb und keine großen Bewegungen machte. Er blickte den Vogel an und freute sich, Besuch von seinem freien Freund zu bekommen. Die Freiheit die der kleine Vogel mitbrachte, verwandelte seine Zelle in einen Teil gefühlte Freiheit, in seinem Kopf. Es war kein Käfig mehr für Menschen, sondern ein Futterplatz für Spatzen. Nichts weiter. Gérard fasste neuen Mut. Als sein kleiner Freund satt war, verabschiedete er sich am Fenster mit einer kleinen Gesangseinlage, dann war er auch schon, schnell wie immer durch die für ihn sehr breiten Gitter, auf und davon. Gérard erhob sich aus seinem Bett. Die Sonne schien hell und warm durch das Fenster. Er stand auf, streckte die Arme und zog sich an den Gittern hoch. Vor seinem Blick erstreckte sich das weite Meer in die Ferne, darauf, ein funkelnder Teppich Sonnenlicht. Das Jahr neigte sich langsam aber stetig dem Ende. Die Zeit wurde rauer und die Tage grausamer und dunkler. Es kam wie es kommen musste. Der eisige nimmermüde Wind der Küste, forderte seinen Tribut. Eines Morgens wachte er mit einem stechen in Brust und Rücken auf. Er atmete schwer und hustete lang und tief. Hohes Fieber kam dazu. Gérard blickte zum dunklen Fenster auf. Es kam kein Vogel mehr und er blieb allein im trüben Grau gefangen. Nur wenige Tage später, blieb sein kalter Leib reglos im Bett liegen.
  2. Hallo Zusammen. Ich stimme Claudi voll und ganz zu, das Rote Label dient dazu, dass am Text gearbeitet werden soll und nichts weiter. Für alles andere haben wir "Feedback jeder Art", dann auch gerne mit "Antwortgedichte erlaubt". Dein "Antwortgedichte erlaubt" zählt hier nicht. mfG Das Moderationsteam JC
  3. Hallo. Man unterhält sich, müsste es eigentlich heißen. LG JC
  4. Hi @Sidgrani, die Dinger gehen bei Ebay für nen Fuffy weg. Also nicht dass ich das jemals selbst kaufen würde, hab ich nur mal so mitbekommen. Ja, ja... schmutzige Wäsche für schmutzige Gedanken und schmutzige Taten. Passt also alles ganz gut. Vielen Dank fürs Interesse an diesem Thema. Und liebe Grüße zurück. JC
  5. Joshua Coan

    Schmutzwäsche

    Ach was brauch ich frische Luft Mir genügt dein schöner Duft Wenn ich mir dein Höschen klaue Und dumm aus der Wäsche schaue
  6. Hi Ava. Ein namenloses Monster lese ich hier, das ohne Laut schreit und tobt. Philisophisch Düster und tief verstörend gut geschrieben. Dein Text geht unter die Haut und löst das Fleisch von den Knochen. Ich liebe es! LG JC
  7. Servus @JoVo, das ist leider, leider nur Satire. Bittere Satire! Bayern ist nicht gerade bekannt für seinen gemäßigten Drogenkonsum. Im Gegenteil! Es motiviert die Leute sogar zu mehr Konsum! Es gibt sogar ein Fest in München das jedes Jahr im Oktober, hemmungslosen Konsum feiert. Nix mit moderatem und Sinn und zweckorientierten Verhalten zur Schadensminderung. Nein, unser Landesfürst, Markus Großkotz annimiert und stachelt die Leute gerade zu an! Eine Schande! Desweiteren scheint unsere Regierung keinerlei Interesse an Aufklärung zu zeigen, sondern setzt lieber auf sinnlose Verbote und unnötige restriktive Maßnahmen. Puh! Darauf jetzt erstmal einen durchziehen... Ich mache das immer gerne bei einem Spaziergang im Wald und nach Mögeldorf, wo ich mir dann gerne das Haus unseres Großfürsten anschaue und bewundere. LG äh.................warte...... ach ja! JC
  8. Joshua Coan

    Kein Problem!

    Plagt Sie wieder der Montag-Morgen-Blues? Kein Problem! Etwas Pepp und schon gelingt der Start in die neue Woche mit etwas extra Energie. Wollen die Gedanken nach dem Feierabend nicht zur Ruhe kommen? Kein Problem! Entspannen Sie einfach mit einem gut gerollten Spliff und schon herrscht wieder angenehme Ruhe. Hält die Party im Club nicht das was sie Versprochen hat? Haben Sie mehr erwartet? Kein Problem! Ein wenig Molly rettet Ihnen den Abend und verwandelt jede langweilige Teeparty in eine exzessive Silvester-Zirkusfiesta. Fehlt Ihnen die richtige Motivation oder der Mut jemanden anzusprechen der Ihnen gefällt? Kein Problem! Pudern Sie Ihr Näschen mit etwas gutem alten Escobar Schnee. Sie werden Sich gleich gleich vier Nummern größer Fühlen und erkennen, dass es „Nicht in meiner Liga“ nicht gibt! Prüde Zeiten? Sorgt die Unlust über einen längeren Zeitraum für Frust in Ihrem Liebesleben? Kein Problem! Unsere neue Datura-Tinktur heizt Ihrer Libido wieder so richtig ein! Ich sag nur: Alles bei drei so schnell wie möglich rauf auf die Bäume! Wollen Sie die Geheimnisse des Universums erforschen und Tiefenphilosophie betreiben? Kein Problem! Ein wenig Sunshine-Acid und schon tauchen Sie in die dunkelsten Ecken Ihres Bewusstseins ein und werden eins mit den kosmischen Kräften. Drogenprobleme? Keine Probleme! Rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie gerne und unterstützen Sie bis sich Ihr Konsumverhalten wieder eingependelt hat. Ihre Bayerische Landesregierung.
  9. Ja. Selbst schuld. Wer nicht kommentiert, wird auch nicht kommentiert. Ganz einfach. Schon. Hoffe doch das macht er. LG JC
  10. Servus JoVo. Du meinst mein Gedicht über den netten Kannibalen von nebenann? Der seine Freiheit wieder erlangt hat, weil er Kriegsdienst geleister hatte? Das als krasseste Beispiel genommen. Dein Text spricht eine Thematik an, die zum Nachdenken anregt. Der Krieg und seine langen Schatten. Und das niemand unberührt oder unbetroffen bleibt, auf die eine oder andere weise. Dein Text ließt sich aber wie aus dem Mund der Kriegstreiber, also wie ein Propaganda-Plakat. Das gibt dem ganzen noch eine zynische Note. Perfekt! Gefällt mir. Einen Zusammenhang mit Computerspielen oder gar Actionfilmen herszustellen halte ich für albern. Den gibt es nur scheinbar. In Wirklichkeit aber nicht. Sonst wäre ich schon längst im Gefängnis gelandet, bin ich mit Tarantino Filmen und Ego-Shootern aufgewachsen. Ich behaupte trotzdem mich einen empathischen Humanisten schimpfen zu dürfen. Überraschung. Und ja, der Stärkere ist immer im Recht. Zumindest muss er diesen Schein waren, gegenüber einem Tyrannenstaat die Zähne zeigen, worin unser Kanzler und auch der Opa in Übersee gerade mächtig versagen, geleitet von irrationalen Drohungen. Geil, gell? Ja. LG der Gewalt liebende Pixelschlächter JC
  11. Siehste! Ein echter Herzsammler der Corni. Kann man ja fast neidisch werden, zwinker. Es trifft für mich persönlich genau den Kern. Genau das tue ich nämlich manchmal im Wald. Dasitzen und diese Dinge beobachten, Indinanerflöte spielen oder meditieren. Der Wald ist meine Kirche. LG JC
  12. Hi Cornelius. Ich füge ein Amen hinzu. Ich glaube mein Herzlike wird nicht der einzige bleiben. LG JC
  13. Gerne näheres zu dem Thema. Aber warten wir auf Waldeck, bis er sich hier wieder meldet, weil es ja sein Faden ist. LG JC
  14. servus @Zarathustra, wieder da wie ich sehe. Welcome Back. Ganz genau, es übersteigt deine Vorstellungskraft, darum geht es. Sich einen Schöpfer vorzustellen ist da wesentlich einfacher. So funktioniert unser Gehirn. Es ist dazu da Lösungen zu finden. Und können diese nicht gefunden werden, muss man halt improvisieren. Es liegt in unserer Natur sich Dinge auszudenken. Aber was weiß ich kleiner Ketzer schon, vom großen weiten Universum... nur das woran ich glauben will, zwinker.
  15. @Cornelius, Quatsch mit Soße! Natürlich darfst du da mehrere Beiträge nacheinander haben! Hier... nimm mein Brillenputztuch! Dann nochmal die Forenregeln GENAU lesen! Nicht ins blaue hinein vermuten! Was man nicht darf, ist zwei Kommentare nacheinander setzen. Und auch nicht als erster sein eigenes Werk kommentieren. Das meintest du vielleicht. Kommentare sind keine Themen. Ich hoffe ich konnte Aufklärung bringen? mfG Das Moderationsteam
  16. Jo Waldeck! Mach 95, ups ich meine 66 Thesen daraus und nagle sie an eine Kirchentür. Interessante Überlegungen und Wortspiele mit Sinn dahinter. Ich denk mir, sie haben "Gott" geschaffen, um etwas in die Leere zwischen unserer Wahrnehmung und der Welt um uns herum zu setzen. Der Mensch kann das Nichts doch so schlecht fassen, oder gar ertragen. Also muss ums verrecken etwas her. LG JC
  17. Hi Cornelius. Du hast recht! Ahhhhh... tut gut nicht war? Meine drei Wörter waren früher: Ich hab Hunger! Und: Will ich haben! Dann: lass mich allein! Heute: Ich will Sex! Und: Ich will Geld. Ein schönes Gedicht wie immer. Ich liebe es! LG JC
  18. Gut. Gut. Gut. Deckel drauf und gut würde auch ich sagen. Der Herbert achtet von jetzt an einfach darauf nur ein Gedicht zu veröffentlichen und keine zwei mehr in einem Thema. MfG Das Moderationsteam JC PS: Faden schließen? Den Wunsch erfülle ich dir gern.
  19. Alle Hier Fast: Nimm Bleibleibe. LG der Sonntagsclown
  20. Ein Gedanke noch dazu. Ich denke im Leben läuft alles auf Kompensationen hinaus. LG JC
  21. Vielen Dank Claudi! Ich hab es mal verschoben. X JC
  22. Joshua Coan

    Reimfetischist

    Gedichte törnen mich so an Ich bin die ganze Zeit am X'en
  23. Joshua Coan

    Camouflarsch

    Alleine lauert Rainer, ein deutscher Nato-Soldat, gut versteckt im Busch und wartet auf den Feind. Tarnmuster Camouflage die Jacke, Tarnmuster Camouflage die Hose, Tarnmusterfarbe im Gesicht. Die Stunden vergehen und nichts geschieht. Plötzlich regen sich die Feldfrüchte in seinem Darm. Jetzt oder nie! Schnell aus dem Versteck gehüpft, Hose runter und auf die große Wurzel als Donnerbalken gesetzt. Erleichterung. Grinsen mit geschlossenen Augen. Doch dann rascheln die Büsche. Wie aus dem Nichts taucht der Feind sich umschauend auf. Schnell jetzt! Deckung! Der Russe kommt! Schleicht vorsichtig voran, dann bleibt er erschrocken stehen. Vor ihm, zwei nackte pralle haarige Backen, hautfarben. Der Rest ist gut getarnt. Keine Zeit mehr, die Hose hochzuziehen. Der Russe schüttelt nur den Kopf und drückt zwei Mal ab. PS: Tarnung ist alles!
  24. Fröhliche Weihnachten miteinander! Ich hoffe auf reiche Bescherung für euch! Ich selbst hätte gerne einen Watschenautomat. Man drückt einen Knopf und die Hand dreht sich im Kreis. Dann würde ich mich grinsend den ganzen Tag davorstellen und herrliche Watschen genießen. Würde ich auch so manch anderem Zeitgenossen empfehlen. Am besten noch zu den Reden von Markus, Großfürst von Bayern. Dann... erkennt man erst, was echte Lyrik ist. Ho! Ho! Ho! JC autsch... autsch... autsch... autsch.. autsch...
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