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Carolus

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  1. Wiedersehen und Abschied Dort, wo die Vorstadt in die Felder gekrochen, der Wald sich zurückgezogen, dort, wo sie einst Hand in Hand durch blühende Wiesen gegangen, dort, wo sie früheres Glück gefunden, kehrten sie enttäuscht zurück vom Ort ihres Sehnens, aufgeflackert beim Erinnern. Gewandelt, verändert, eingerichtet hatte sich jeder in anderer Erlebenszeit. Nicht begreifen konnten sie, warum ihr Hunger nach Liebe von damals jetzt auf einmal Quelle von Tränen und Seelenleid. Ohnmächtige, hilflose Abschiedsverlegenheit. Trotzige, Treue versprechende Blicke, Küsse wie flüchtiger Windhauch. Pünktlich der Zug. Einmal noch winkte sie von der Treppe, drehte sich um, als der Wagen mit ihm vorüber. Verschwunden das Bild mit dem Anderen. Manchmal tauchte es kurz in der Erinnerung auf. Vor dem Fenster seines Abteils gelbe Rapsfelder, umsäumt von blühenden Apfelbäumen. Wenige Tage später begann ein neuer Mai.
  2. Lieber Sidgrani, hat Freude gebracht, Dein gelungenes Poem. Danke! Mit Schmunzeln gelesen. (Nachfolgendes ein spontaner Versuch - frei nach gummibaums Gedanken) "Einer macht den Andern nieder und bedenkt bei weitem nicht, dass er sich findet wieder am Platz, den ihm der Dichter im Poem zuspricht." ( was den "Denk- und Dichtungsmeister Sidgrani" (so Georg) nicht anficht.) Wärmere Frühlingsgrüße für Dich! Carolus
  3. Liebe Federtanz, habe eben Deinen wunderbaren, lebensnahen, erfahrungsträchtigen und auch in der Tat z.T. wirklich weisen Appell für mehr menschlichere Menschlichkeit mit teils angehaltenem Atem gelesen. Werde deinen Artikel wieder lesen, noch genauer, weil ich beim ersten Lesen spürte: Das schreibt einer von den Menschen, wie wir sie für die Arbeit hin in eine lebenswertere Zukunft brauchen. Dir ein ganz großes herzliches Dankeschön!!! Liebe Grüße Dir! Carolus
  4. Lieber Cornelius, du hast die Textintention auf den Punkt gebracht. Bitternis und Mitfühlen durch eine knappe, prägnante Formulierung: "Traurig schön, diese bittere Ironie. Wer von uns fühlte nicht ...". Dafür danke ich Dir von Herzen. Dennoch viele noch blühende Frühlingsgrüße! Carolus Liebe Uschi, der Anblick der vielen zur Erde geneigten, angewelkten Blüten schmerzt sehr wohl, nicht nur wegen der entgangenen Früchte, hier einer Mund und Zunge versüßenden Kirschenart, nein, es geht um die unzähligen unfruchtbaren Blüten. Zwar weiß die Natur durch ihren verschwenderischen Umgang mit Samen Unbilden von Temperatur und Wetter abzufedern, aber auch dies nur in einem gewissen Rahmen. Die Klimaänderung schafft andere Bedingungen, denen wir uns erst stellen müssen. Anders formuliert: Wir, die ziemlich gescheit und ziemlich dumm, krempeln die Natur nach unserem Gutdünken um. Die Natur dagegen holt Stück für Stück anders ihren Teil zurück - nicht unbedingt zu unsrem Glück! Ein dickes Dankeschön für deinen einfühlenden Beitrag! Liebe, wundervoll blühende Frühlingsgrüße für Dich! Carolus Liebe Nesselröschen, dein außergewöhnlich schönes Lob "ein herrlich lebendiges Gedicht - voller schmerzlicher Leidenschaft und Anklage!" hat nicht nur den Verfasser aus Freude um einige Zentimeter wachsen lassen, sondern auch den Anstoß zu "Klage einer Kirschblüte II", eines früheren Entwurfs des Themas in abgewandelter Form gegeben. Dir zum Dank ein Sträußchen Veilchen mit sonnengelbem Schleifchen! Lieben Gruß! Carolus
  5. Carolus

    Klage einer Kirschblüte II

    Klage einer Kirschblüte II Wo war denn deine Wärme, als in der Nacht mein Hochzeitskleid von Reif bedeckt, erstarrt im Frost, als ich im Todeswimmern den kalten Stahl in meinem Herzen spürte? Du hast mit deiner Wärme zum Leben mich hervorgelockt, die Lust zu lieben wecktest du in mir. Voll Anmut dehnte ich die Glieder, wuchs durch den Morgentau in eine Welt von tausend Farben. Wie fühlte ich mich leicht in deinem Strahlenmantel. Wie tanzte freudentaumelnd ich durch wunderlinde Frühlingslüfte. Mein Gott warst du! Dich hab ich angebetet! Soll ich mit Tränenbitternis für deine Wohltat büßen? Du schweigst. Was kümmert dich mein Klagen? Mein junges Leben erwürgt durch mörderischen Frost? Wer hieß dich hinter Wolkenmauern zu warten, bis der Schnitter Frost die Schwestern niedergemäht? Die Amsel moduliert ihr Liebeslied. Ich taumle kraftlos auf die Erde nieder, werd`nicht wachsen, werd`nicht reifen, werd`entwest und nirgends bleiben.
  6. Carolus

    Klage einer Kirschblüte I

    Klage einer Kirschblüte I Mein Fluch gilt dir, du falscher Frühling! Faltig und zerknittert, trostlos erdwärts hängend, wart` ich auf das Ende. Elender, hast mich betrogen, mir die sonnigste Zukunft vorgelogen! Voller Freude tanzte ich im Geiste schon im reinen, weißen Hochzeitskleid hinein in meines Lebens allerschönste Zeit, fühlte in liebenden Armen bereits das große Glück. Frühling, ein Schwindler, Betrüger bist du! Schickst mir ohne Erbarmen den Gevatter Frost auf den Hals, der mit eiskalter Hand mein Herz umkrallt. Dann rinnt - ein Hohn von Trost! - der Regen ohne Unterlass über meine Todeswunde, als wollte er den Fluss des Blutes unterbinden. Zu keiner Stunde war ich zum Sterben bereit, dachte kaum jemals an ein frühes Ende meines wolkenlosen Lebenstraumes. Jetzt hängen meine Arme schlaff hernieder. Spüre, wie Reste von Kraft aus meinen Adern schwinden. Schon stockt der Atem mir. Unbeeindruckt moduliert die Amsel Melodien ihres Durstes nach Liebe. Nein! Ich kann, ich will nicht sterben, muss mich doch dreinfinden, muss vielleicht noch meinen Hass auf dich, Treuloser, mit Würde überwinden. Hat ein Mächtigerer dich gezwungen, mir mein Todesurteil zu überbringen? Bei schwindenden Sinnen will es mir kaum gelingen, nicht an meine Schwestern zu denken, deren Lebensglück jetzt - nur noch Trugbilder, Wahn und Schnee von gestern.
  7. Über Zusammenhänge Ein Funke in der Zeit bin ich, dem fallenden Splitter eines Sternes gleich. Ein Sandkorn, das sich zerreibt am Strand der Zeit und als Substanz im Meer der Ewigkeit verbleibt. Ein Licht, das in der Welt verglimmt, doch nie erlischt und andernorts die Helligkeit bestimmt. Ich bin als Teil des Ganzen, das nie vergeht, ein Stück der Schöpfung, die stets sich wandelt und in neuer Form ersteht.
  8. Carolus

    Wilder Bergbach

    Du wilder Bergbach, von quellender Brust gespeist, windest dich einer Schlange gleich kurvenreichem Talgrund zu. Wie rauschen und wirbeln deine Wasser! Kann nicht genug lauschen, nicht genug entdecken.. Sie schäumen und zischen, zwingen sich durch Felsenecken, überspringen Hindernisse in raschem Lauf. Manchmal halten sie inne, rasten kurz in Becken, schwingen sich weiter, nicht unterworfen irgendwelchen Zwecken, schnellen erneut über Steine, Blätter und Zweige, schieben Unrat kreisend beiseite. Ihre murmelnden, gurgelnden Laute klingen in meinen Ohren wie beruhigende Litanei. Verwundert glaube ich, Stimmen, auch Töne eines Orchesters, zu hören. Gebannt verfolge ich dies unentwegt vorwärts drängende Treiben. Stundenlang könnt ich am Wasser bleiben, doch Dämmerung und Kühle scheuchen mich nach Hause, in Gedanken an längst versunkene Jugendzeiten. Bach, Fluß und Strom kennen die Wege ihres Wassers hin zum Meer. Nachdenkend folge ich ihnen hinterher.
  9. Humorlose trinken in der Regel kaum Schnaps, Satiriker schon eher, um den richtigen Kicks zu kriegen. Gute Nachtgrüße! Carolus
  10. Carolus

    In jenem Stückchen Land

    In jenem Stück Land, wo mit dem Atem einer Abendbrise aus Glockenblumen blaue Töne schwingen, wo Vögel voller Dank sich selbst zur Nacht ein Schlaflied singen, dort bin ich ohne Zwänge, gelöst und fern von meiner Alltagswelt. In jenem Stück Land, wo Bäume mir wie Brüder zur Seite stehen, wo Bäche noch Geschichten vom unentwegten Wandern mir erzählen, wo Blätterdächer mich vor fremder Neugier schützen, fühl ich mich wie in Mutters Schoß. Allmählich steht das Mahlwerk der Gedanken still, Sorgen mit den letzten Sonnenstrahlen westwärts ziehen. Die Luft ist rein und kühl. Ein seltsames Gefühl von Leichtigkeit und Glück durchfließt den Sinn, als ob ich hin zum Firmament könnt fliegen, wo Sterne sich im Himmelsreigen wiegen.
  11. Lieber Uwe, schuld daran sind meistens die Anderen. Statt einer gut gemeinten, ironischen Selbstanklage empfiehlt es sich, die verflossene Jugendzeit zu akzeptieren und gelassen zu artikulieren: "War halt doch `ne schöne Zeit!" Zum Trost ein "Prost!" Lieben Gruß Carolus
  12. Carolus

    Geil, oder?

    Lieber JoVo, viele junge Russen sind "Kinder der Gewalt", die sie aus ihrer häuslichen, lokalen wie regionalen Umgebung ständig erfahren. Diese besteht aus Verschweigen, Tabus, Bestechung, Beziehungen, aus Machtmissbrauch bis hin zu brutalen Sanktionen im Falle eines Widerstandes. Solche Erfahrungen werden noch durch harten, oft schikanösen Militärdienst noch gefördert. Kein Wunder, dass die russische Soldateska wegen ihrer Kriegsexzesse gefürchtet ist. Das Putin-Regime setzt Traditionen aus der Zarenzeit (Z.B. Iwan, der Schreckliche), der Herrschaft der KPdSU (Z. B. Stalin) fort. Die Mehrzahl der Russen hat sich damit arrangiert und abgefunden. Nur kein Ärger mit der Staatsgewalt! Eine reale Chance zur Ausbildung demokratischer Einstellungen hat die russische Bevölkerung nie gehabt, auch nicht in der sog. "Tauwetterperiode". Vielleicht helfen solche Angaben zum allgemeinen (unverständlichen) besseren Verständnis. Lieben Gruß Carolus
  13. Carolus

    Der Tod in der Nacht

    Der Tod in der Nacht Vier Kirschenblüten, entfaltet im Hochzeitskleid, bereit für Frühlingsleben und Frucht, hab ich vom Boden aufgelesen. Mit vielen anderen noch gestern an ihrem Zweig gehangen, hat in der Nacht mit kalter Hand der Frost ihr Herz umfangen und ihnen den Tod gebracht. Am Morgen die Sonne erscheint, wärmt alles, als sei es zuvor nie anders gewesen. Vier Blüten hab ich aus taufrischem Gras aufgelesen. Zusammenziehend kräuseln sich in meiner Hand die Blütenblätter. Ein Schmerzgefühl begleitet mich durch allerschönstes Frühlingswetter.
  14. Lieber Peter, ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken. Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht". Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere." Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst. Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich! Carolus Lieber Seeadler, lieber gummibaum, ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert. Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Entweder/Oder" oder mit "einerseits und andererseits". Ein herzliches Dankeschön für Eure Stellungnahmen! Carolus
  15. Lieber Peter, ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken. Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht". Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere." Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst. Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich! Carolus Lieber Seeadler, lieber gummibaum, ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert. Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Einerseits und andererseits". Ein herzliches Dankeschön für Eure Kommentare. Ein Sträußchen erster "Veilchen" oder "Himmelsschlüsselchen" oder "Vergiß-mein-nicht" zum Aussuchen für jeden! Carolus
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