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Marcel

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    Ingeborg Bachmann / Walter Helmut Fritz / Ursula Krechel / Ernst Herbeck / Günter Bruno Fuchs / Arno Schmidt, aber ich entwickle auch spontan neue Vorlieben.

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  1. Dieses letzte Lächeln behutsam vom Fensterglas genommen Der Hauch wirbelnden Haars eingeatmet und verwahrt Der Duft leerer Schränke doppelt verschlossen Die Zartheit blasser Haut noch auf den Fingerkuppen Abschiedsformeln in der offenen Tür
  2. Marcel

    Gescheitertes Märchen

    Kalte Heringe unterm Arsch jede Schuppe hast du liebkost erstickende O-Mäuler geküsst ein schleimiger Liebesdienst damit ich das Gruseln lerne Nun liege ich beim Fang du im Netz an der Rahe der Wind treibt uns heimwärts und dir den Gestank aus dem Haar den Versuch war es wert
  3. Essenz des Lebens im Detail ausgemalt mit voller Palette Akkorde dazwischen Gesang voller Flusen Mehr Freiheit geht nicht nur ein einziger Takt auf der Wollsaite gezupft Je weniger Augen-Blick desto größer die Flächen scharfe Konturen das Blau mit Rhythmen grundiert Landschaften sind nur noch eingeteilte Malbücher aus welcher Perspektive auch immer Bei geschlossenen Augen bleibt ein Farbenmeer und ein verhallender Ton
  4. Marcel

    Sakrale Motive

    Der Riemenschneider versteckt sich im Marien-Altar Ist der deppert nur eitel oder in Anbetung verewigt Der Riemenschneider ist Künstler und betet eine schöne Frau an Ist das noch Glaube fragen wir ungläubig oder nur noch Verehrung
  5. Es bleiben Horizonte sichtbar aber von Sprache nicht erreicht die schweben in Räumen wie wir sie empfinden aber noch nie geschildert haben Abends treten Schatten ins Licht neben der Wahrnehmung Nachts die Loslösung dieser Schatten im Abgrund zwischen zwei Matratzen in dem Träume versickern Am Morgen beim Kaffee über dem trennenden Tisch verschweigen wir Welten
  6. Hallo, Claudi, ein neuer Versuch auf offenbar unbekanntem Terrain: Entfremdung Wir sehen das Gleiche und sehen gemeinsam doch nichts, da wir so hilflos und ständig am andern erblinden. Wir widersprechen tagtäglich dem Dunkel des Lichts, weil wir uns wie anfangs noch im Zweifel befinden. So kalt meine klammen Füße unter der Decke, während du schuldlos mit Abstand im Tiefschlaf erglühst. Wenn ich dich vorzeitig mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich in Selbstsucht die Träume, um die du dich mühst. Dein freundliches Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Und sanfte Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die ewige Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, hat sich ohne Worte und Bedauern davon gemacht. Und wenn letztlich kein Grund dem Ende entgegensteht, dann ist´s doch kein Verrat mehr, den man begeht. Inhaltlich fast prägnanter, aber von der Form her? Liebe Grüße, Marcel
  7. Hallo, Claudi, Ich versuche es mit einer zweiten Version: Entfremdung Wir sehen das Gleiche und sehen doch nichts, da wir so hilflos am andern erblinden, und widersprechen dem Dunkel des Lichts, weil wir uns noch im Zweifel befinden. So kalt meine Füße unter der Decke, während du mit Abstand im Schlafe erglühst. Wenn ich dich mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich die Träume, um die du dich mühst. Dein Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Und Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, hat sich ohne Worte davon gemacht. Und da nun kein Grund noch entgegensteht, da ist´s kein Verrat mehr, den man begeht. Ich denke, die schlimmsten Holperer habe ich korrigiert. Shakespeare hatte ich übrigens nicht im Sinn. Liebe Grüße, Marcel
  8. Wir sehen das Gleiche und sehen doch nichts, da wir so hilflos am andern erblinden. Wir widersprechen dem Dunkel des Lichts, weil wir uns in einem Zwiespalt befinden. Meine Füße sind kalt unter der Decke, während du mit Abstand im Schlafe erglühst. Wenn ich dich mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich die Träume, um die du dich mühst. Dein Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Deine Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, hat sich ohne Worte davon gemacht. Und wenn plötzlich kein Grund noch entgegensteht, dann ist´s kein Verrat mehr, den man begeht.
  9. Marcel

    Alte Liebe

    Der Winter hüllt den Wald in Schnee, und nachtblau färbt der Mond den Saum. Wir tanzen schlaflos auf dem See, und brechen Zweige aus dem Baum, der einstmals Jugendträume schmückte, die uns zu wahren Riesen machten. Wir, denen jedes Wunder glückte, wenn Sterne unsern Schlaf bewachten, sind eines Tages wach geworden, gezerrt aus einem Wiegenlied in einem Maelstrom von Akkorden, der alles in die Kälte zieht. Nun müssen Zweige für uns brennen, da wir dem Lied des Frostes wehren. Der Riesen Liebe kann nichts trennen, will auch ein Eishauch uns verheeren.
  10. Hallo, Claudi, Alexander, damit bin ich ganz zufrieden: Moritat vom Nachtpianisten Ich spielte Klavier in nächtlichen Stunden, um dich zu locken, damit du erscheinst, und hab mir dabei die Finger zerschunden, ja, glaubte gewiss, dass du um mich weinst. Mein Blut floss wie Honig über die Tasten und bahnte sich seinen Weg vor dein Haus. Als just die letzten Sterne verblassten, trat einer deiner Verehrer heraus. Wie hat mein Stakkato ihn überrascht! Und wie hat ihn mein Scherzo vernichtet! Ich hab noch sein letztes Stöhnen erhascht und flugs zu einem Canto verdichtet. Dies Lied soll überall nun erklingen, in jeder Hütte und jedem Palast. Auch da, wo du wohnst, da soll man es singen, damit einen Grund zum Weinen du hast. Liebe Grüße, Marcel
  11. Hallo, Claudi, mal sehen, was ich verstanden habe: Wie hat mein Stakkato ihn überrascht! Und wie hat ihn mein Scherzo vernichtet! Ich hab noch sein letztes Stöhnen erhascht und flugs zu einem Canto verdichtet. Überall soll dieses Lied erklingen, in jeder Hütte und jedem Palast. Auch da, wo du wohnst, soll man es singen, damit einen Grund zum Weinen du hast. Jetzt bin ich aber mal gespannt; mein Gefühl ist gut. Liebe Grüße, Marcel
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