Lieber Carolus,
ja, ich kenne die Skepsis bzgl. der Frage einer Leistungsgerechtigkeit. Wo wir Menschen hier und da noch fehl gehen, ist, zu glauben, dass die Vergangenheit auch in der Gegenwart gültig sei. Das ist aber nicht uneingeschränkt der Fall. Höchstens bei wissenschaftlichen Erkenntnissen, die in der Gegenwart experimentell wiederholt werden und daher die Experimente der Vergangenheit bestätigen. Wenn aber die Vergangenheit ("Sowjetrepubliken unter Lenin") herangezogen wird, um zu sagen, was in der Gegenwart nicht funktionieren soll, dann bin ich skeptisch, wenn wir so die Vergangenheit in vorauseilendem Gehorsam nutzten, um uns Chancen für eine bessere Welt in der Gegenwart und Zukunft zu nehmen. Die Frage, wie unser Geist funktioniert, gehört hier mit dazu und hilft die Fallen des Geistes, seine Demotivation und Demoralisierung zu erkennen und damit zu vermeiden.
Viel wichtiger als dies, ist auch, den Grund für die gleiche Leistungsvergütung zu kennen und zu verstehen. Es ist der evolutionär-genetische Zufall, der uns alle gleich macht. "Jeder tut, was er kann". Der eine kann mehr, der andere kann weniger. Aber hier den einen vor dem anderen höher zu bezahlen, fußt auf einer Ignoranz gegenüber der Gleichheit beim evolutionär-genetischen Zufall. Die Leistungsfähigkeit ist nur in geringem Maße auf eigenen Willen basierend, mehr durch die Genetik und den evolutionären Zufall bedingt.
Dies ernst genommen und darüber nachgedacht, führt in die Gleichverteilung der Gehälter. Die intrinsische Motivation zu leben, fördert die Innovation und damit die Produktion. Aber viel wichtiger als die Quantität zu steigern, ist, die Qualität zu steigern, mit der wir kreativ und innovativ agieren. Wer im Geld und dieser Äußerlichkeit seine Motivation erfährt, wird natürlich Frust erleiden. Aber es geht auch um eine lebendige Auseinandersetzung mit Geist, Herz, Seele und dem Sinn dieses Daseins, der eben nicht im Geld liegt. Nur die äußere Welt zu ändern, reicht nicht darin, auch die innere Welt füllen mit Herz und Gefühl, sind wesentlich für ein Gelingen einer besseren Welt. Mein Vorschlag für eine Gleichverteilung der Gehälter und einer besseren Grundlage der Leistungsvergütung, die nicht auf Willkür und Beliebigkeit basiert, betrifft die ganze Welt, die gesamte Menschheit. Und nicht lediglich einzelne Länder. Dies kann nur im Gesamten gelingen und geschehen. Müsste dann über die UNO und WHO organisiert werden.
Es gibt noch mehr dazu zu sagen...
Herzlich,
Thomkrates