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Abends unter der Stehlampe

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Ach ja, jetzt wird es langsam Nacht.
Ein blasser Mond steht schon am Himmel,
durch dunkle Wolken schwebt er sacht,
vom nahen Kirchturm leis Gebimmel.
 
Der Tag ist bald Vergangenheit.
Gemischt war er wie alle Tage.
Mir ist ein Brief ins Haus geschneit,
Tariferhöhung, diese Plage.
 
Die Welt wird unversehens still.
Die Bäume sind jetzt nur noch Schatten.
Ein Jemand hupt vorm Hause schrill.
So langsam fühl ich mich ermatten.
 
Doch plötzlich schreit ein Nachbarskind.
Mich treibt es um mit Nachtgedanken.
Und zärtlich weht ums Haus der Wind,
beinahe müsste man ihm danken.
 
mir gefällt das gut. ich mag es, wenn gedichte was alltägliches haben, kommt mir oft bissl wie warme luft vor, wenn zu viel poetisch geschwurbelt wird.
tariferhöhungen sind ja wirklich eine plage, wie man in wien sogt "a beschiss" ;--)
lg
m
 
Kautschuk,
 
will ich mal sehen, was sich ändern lässt.
 
S1V1, S2V2, S3V2 -Für den Begriff des Gegenwärtigen gibt es im Hochdeutschen eigentlich nicht so viele Synonyme. Da wäre noch nun, heute usw.
aber ich bin Norddeutsche, und wir gebrauchen eben "jetze", auf Berlinisch gesagt. Aber das ist kein so entscheidendes Wort wie zum Beispiel ein starkes Substantiv, das mehrmals im Gedicht auftaucht, wo sich eine Wiederholung tatsächlich verbietet.
 
S2V2 - Tja, wie soll ich sagen, der Tag wird eingeteilt in den Morgen, den Vormittag, den Mittag, den Nachmittag, den Abend. Die Nacht steht immer irgendwie eigenständig da, da sie ja zwei Tage umfasst. Vom Kontext her müsste eigentlich alles klar sein, dass der helle Tag gemeint war. Ich habe auf "bald" umformuliert.
 
S3V2 - Die Bäume als Schatten würde ich so lassen. Was hast du gegen diese Formulierung? Sie ist lyrisch aufgefasst und weniger alltäglich.
 
S1V1, S3V4 - S1V1 habe ich umformuliert. Das steht ja ziemlich weit weg vom ersten "langsam". Das kann man durchaus machen, es gibt keine Regel, dass man im Gedicht aus mehreren Strophen nicht ein so "nebensächliches" Wort zweimal gebrauchen darf. Das wäre zu formal. Was anderes ist eine tatsächliche, grundlose Häufung. Wobei Häufungen ein echtes Stilmittel sind, die Anapher, die Epipher.
 
S3V1, S4V1 - Mit dem "plötzlich" hast du recht. Das erste habe ich umformuliert, so ist es treffender. Beim zweitenmal sagt das "plötzlich" ja, dass das Schreien des Kindes mich in meinen "Nachtgedanken" stört. Dieses "plötzlich" muss deshalb bleiben.
 
Danke, Kautschuk, prima, dass du mal genau reingesehen hast. Jetzt gefällt mir das Gedicht schon besser. Wenn doch alle so an die Gedichte rangehen würden.
 
Angelika
 
Kautschuk, ich kenne das auch eigentlich so und habe das auch gemacht, wozu ich sogar aufgefordert wurde. Da dachte ich noch, hier ginge es wirklich um Lyrik und ich hätte es mit wissensdurstigen Leuten zu tun, die eine kleine Hilfestellung haben wollen. Ich wurde aber eines besseren belehrt. Ich bin Textarbeit gewohnt, mach es bei mir bitte so weiter. Die meisten Schreiber hier sind ältere Feierabendschreiber, wollen eigentlich nur ein bissel für den Hausgebrauch dichten und halten Textarbeit für einen feindlichen Angriff. Es wäre schön, wenn sich ein paar Leute zusammenfinden würden, die wirklich an ihren Texten arbeiten wollen. Das würde auch eine gewisse Aufwertung dieses Blogs sein.
 
Angelika
 
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