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  • Sonja Pistracher
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Sie sitzt allein auf einer Bank, im Park,
spürt Einsamkeit, die leise um sie schleicht,
zutiefst empfunden fährt sie ihr durch Mark
als Pein, in ihrer Kraft wohl unerreicht.
 
Im Grunde ist sie sorgenfrei, erhöht,
ein ganzes Leben wurd' sie reich beschenkt,
kein kalter Gegenwind, der sie umweht
und fröstelnd in die falsche Richtung lenkt.
 
Den Schatten, der sich nähert, sieht sie nicht,
erspürt doch seine Gier, die nach ihr greift,
verzehrt sich sehnsuchtsleise nach dem Licht,
obwohl ihr Herz sich krümmt, eiskalt bereift.
 
 
Liebe Sonja,
 
wer sagt, dass du kein Metrum kannst? Hat doch super geklappt! Ich mach dir noch zwei klitzekleine Korrekturvorschläge, um letzte Stolperer zu beseitigen und alles ist in Butter! 
 
Sie sitzt allein auf einer Bank, im Park,
spürt Einsamkeit, die leise um sie schleicht,
zutiefst empfunden fährt sie ihr durch Mark
und Bein, in ihrer Kraft wohl unerreicht.
 
Im Grunde ist sie sorgenfrei, erhöht,
ein ganzes Leben wurd’ sie reich beschenkt,
kein kalter Gegenwind, der sie umweht
und fröstelnd in die falsche Richtung lenkt.
 
Den Schatten, der sich nähert, sieht sie nicht,
erspürt doch seine Gier, die nach ihr greift,
verzehrt sich sehnsuchtsleise nach dem Licht,
obwohl ihr Herz sich krümmt, eiskalt bereift.
 
Du hast bei "wurd" das Akzent-Zeichen verwendet, das ich durch den Apostroph ersetzt habe. Der befindet sich auf der #-Taste. Er könnte aber auch weggelassen werden.
 
LG Claudi
 
Liebe @Pissnelke , liebe Claudi!
Danke vielmals für das Lob und die zwei Verbesserungen, die ich sehr gerne annehme. Allerdings möchte ich fragen, warum du "die leise sich anschleicht" als holprig empfindest? Gibt es dafür eine Begründung, denn ganz ehrlich - ich selbst lese da drüber wie nichts und kann das offensichtlich nicht spüren. Das mit "im Grund" gefällt mir auch viel besser. Da war ich sowieso unsicher und habe hin- und herprobiert mit dem "eigentlich".
 
Aber du hast recht - ich befasse mich jetzt mehr mit Metrik und merke dann auch, dass es meinen Zeilen ganz gut tut, wenn ich sie überarbeite und mich an gewisse Regeln halte. Was ich wahrscheinlich nicht immer tun werde, aber vielleicht immer lieber und öfter.
Auch das mit dem Apostroph habe ich wohl immer falsch verwendet. Wird sich ebenfalls ändern. Danke.
Mit fröhlichem Gute-Morgen-Gruß
Sonja
 
 
Liebe Sonja,
 
das Wort anschleichen wird auf der ersten Silbe betont. In deiner Fassung müsste man "die sich anschleicht" lesen, was etwas eigenartig klingt. Betont man richtig, hätte man mit sich anschleicht einen Hebungsprall und die unbetonte zweite Silbe "-schleicht" würde sich nicht mehr auf unerreicht reimen lassen. Deswegen habe ich die störende Vorsilbe entfernt.
 
Eigentlich ist auf der ersten Silbe betont. Möglich wäre im alternierenden Metrum auch eigentlich, aber die zweite Silbe ist auf jeden Fall unbetont.
 
LG Claudi
 
Hallo Sonja,
 
starke Zeilen! Für mich sticht besonders dieser Satz heraus:
kein kalter Gegenwind, der sie umweht
und fröstelnd in die falsche Richtung lenkt.
 
super verdichtet und die Bedeutung die auf die falsche Richtung gelegt wird ist neu und besonders. Wie viel Gegenwind bekommt man im Leben der einen innerlich erzittern macht und der einen von seinem eigenen Weg abbringen kann.
Egal was man im Leben erfahren hat, auch wenn man objektiv betrachtet mit allem zufrieden sein müsste die Einsamkeit schmerzt und umweht wie arktische Kälte die nicht nur seelisch sondern auch körperlich spürbar werden kann.
 
S1V3+4 dein Enjambement las ich erst nicht als solches sondern als Mark und Pein, das hat mir auch gefallen, wegen dem Wortspiel. Ich weiß nicht ob du es zwischenzeitlich umgeschrieben oder ich mich verlesen habe.
 
sehnsuchtsleise - gekrümmtes Herz- starke Bilder!
 
 
 
 
Sehr gerne gelesen an einem sonnendurchfluteten Frühlingsmorgen,  in dem sich sicherlich viele Menschen sehnsuchtsleise nach dem Licht sehnen.
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
Moin, liebe Sonja,
das LI wurde rein materiell vom Leben gut beschenkt.
Doch spürt es eine innere Leere in sich.
Wo sie herkommt, weiß der Leser nicht.

Schatten, die sich anschleichen und LI frieren lässt,
weisen für mich auf Angst Melancholie, eine Depressive Verstimmungen hin
Gerne hineingespürt und gelesen!
LG Josina

 
 
Hallo liebe Sonja,
 
mir gefallen deine Zeilen sehr gut
und freue mich für dich über die Hilfestellung die du bekommst, bis zur Perfektion hin.
 
Das Einzige was ich zur Verbesserung vorschlagen kann ist, aus Pein -> Bein zu machen, denn dann wäre die Redewendung korrekt.
 
 
LG Sternwanderer
 
 
Danke liebe @Sternwanderer  für deinen Hinweis. Aber auch wenn es nicht zu glauben ist, aber ich wollte das Wort "Pein" in diesem Fall zur Vertiefung des Kummers anwenden und habe darauf gewartet, dass dieser gewollte Fauxpas auffällt. Super, dass du ihn bemerkt hast. Auch Claudi hat ihn umgeschrieben, wie ich gerade sehe. Ich hatte schon dort stehen "Mark als Pein", wollte dann etwas herausfordern damit. Nun habe ich aber wieder "als" hingeschrieben, um dieses von mir gewollte Wort wieder unterzubringen und es nicht anders gewertet werden kann.
Und ja - über Hilfe bin ich immer froh, allerdings liebe ich die Freiheit des Dichtens, sodass ich mich oft ungern in ein Korsett schnüren lassen will. Einmal so, einmal so. In diesem Fall waren deine und Claudis Anmerkungen sehr von Vorteil. Dafür bin ich echt dankbar.
LG Sonja
 
Liebe @Josina - meist weiß man selbst schon, wo solche Verstimmungen herkommen. Man möchte sie nur nicht direkt ansprechen, sondern gibt dem Gefühl den Vorrang. Wie hier dem LI zugute gehalten wird. Ein Leben ohne die dunklen Momente gibt es wohl nicht. Wie sollten wir sonst wissen, wie sich der Himmel anfühlt. Danke für dein Hineinspüren und deinen Kommentar. Freue mich immer darauf.
LG Sonja
 
S1V3+4 dein Enjambement las ich erst nicht als solches sondern als Mark und Pein, das hat mir auch gefallen, wegen dem Wortspiel.
Da hast du völlig recht liebe @SalSeda - das war gewollt. Wenn du meinen Kommentar bei Sternwanderer liest, dann ist die Erklärung genauso gegeben. Mir gefiel einfach das Wort "Pein" zum Thema so gut. Wortspiele sind einfach etwas Schönes und nur in der Poesie darf man sie auch ganz gezielt und gewollt verkehrt rum nutzen. Manchmal fällt so etwas gar nicht auf.
LG Sonja
 
 
 
  • Sonja Pistracher
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