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Missgunbar

Autorin
Alles hast du
Gesunde Kinder, die gedeihen
Einen Mann, der sich um dich sorgt
Ein Haus, das trocken und warm ist
Einen Garten, der dich ernähren könnte
Eine Katze auf deinem Schoß
Eine Arbeit mit einer Bedeutung
Geld, das genug ist, um nicht als arm zu gelten
 
Sogar einen Therapeuten hast du
(einen Guten noch dazu)
 
Und doch
 
Wie ein tiefer, giftiger Stachel
Sitzt diese Traurigkeit 
In deinem Fleisch
In deinem Geist
In KopfHerzBauch
Wie eine chronisch-eitrige Wunde
Die mal mehr
Mal weniger stark schmerzt
Sie frisst dich von innen heraus 
Pochend und gierig auf
Sie verbreitet Schwärze, 
Klebrig, stinkend und giftig wie Teer 
Lässt sich nicht abreibenabwaschenwegkratzenverbrennen
 
Und du schämst dich dafür 
Weil du dankbar sein solltest
So viel hast du
Und doch bist du 
 
immer noch unglücklich
 
Sie haben es dir früher schon gesagt
Du bist undankbar
Gierig
Unverschämt
Alles hast du
 
Was willst du denn noch
 
Wenn ich das nur wüsste 
 
Nachtrag: Bleibt die Erkenntnis, dass das Empfinden von Glück nicht immer mit äußeren Einflüssen zu verbinden ist.
 
Liebe Missgunbar, Gesundheit ist ein hohes Gut, ohne diese kann man sich des Lebens nicht erfreuen. Mit Undankbarkeit hat diese tiefe Traurigkeit ebensowenig zu tun, wie man sie ignorieren oder kleinreden kann. Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet und sollten gesellschaftlich endlich als solche anerkannt werden. Man braucht alles nur keinen Druck, wie: "Nun hab dich nicht so oder reiß dich mal zusammen!"
 
Deine Worte gehen mir nahe, weil sie das Leid und den Zwiespalt des Erkrankten zum Ausdruck bringen. 
 
Liebe Grüße Darkjuls
 
 
Hallo @Missgunbar,
 
die Zerrissenheit des LI ist in jedem Wort allgegenwärtig.
 
Darkjuls Kommentar kann ich nur anschließen und NEIN
das Empfinden von Glück hängt nicht von äußeren Einflüssen ab.
 
MfG
Monolith
 
 
Liebe Missgunbar, Gesundheit ist ein hohes Gut, ohne diese kann man sich des Lebens nicht erfreuen. Mit Undankbarkeit hat diese tiefe Traurigkeit ebensowenig zu tun, wie man sie ignorieren oder kleinreden kann. Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet und sollten gesellschaftlich endlich als solche anerkannt werden. Man braucht alles nur keinen Druck, wie: "Nun hab dich nicht so oder reiß dich mal zusammen!"


 


Deine Worte gehen mir nahe, weil sie das Leid und den Zwiespalt des Erkrankten zum Ausdruck bringen. 


 


Liebe Grüße Darkjuls


 
Hallo Darkjuls,
 
ich hätte noch ein Schlagwort hinzufügen sollen - innere Zerrissenheit. Denn nicht nur von außen kommt Druck, auch das angelernte eigene Denken und Handeln spielen mit hinein. Selbst wenn das Umfeld den Ist-Zustand meines LI anerkennt, so kann das LI harsch und grob gegen sich selbst agieren. Auch das macht manch einen Menschen,  der an Depressionen erkrankt ist, aus. Der scheinbar eigene Druck, die scheinbar eigene Erwartungshaltung an den Verlauf der Heilung - ein weites Feld und umfangreich zu bearbeiten.
Dank dir sehr für deine Rückmeldung, sie bedeutet mir viel.
 
LG Missgunbar 
Hallo @Missgunbar,


 


die Zerrissenheit des LI ist in jedem Wort allgegenwärtig.


 


Darkjuls Kommentar kann ich nur anschließen und NEIN


das Empfinden von Glück hängt nicht von äußeren Einflüssen ab.


 


MfG


Monolith


 
Hallo Monolith, 
es freut mich, dass ich die Zerrissenheit transportieren konnte. Die Thematik hingegen ist wahrlich keine Freude. 
Wovon genau das Empfinden von Glück abhängt, darüber werde ich noch lange nachdenken, glaube ich. 
LG 
 
Missgunbar
 
Danke auch fürs Liken an @Cornelius, @Ponorist, @sofakatze@Zorri, @Doscho@Stavanger@Guenk
 
Grüß dich @Missgunbar,
es ist genau wie du schreibst.
Das Außen ist das eine und es kann unerträglich sein.
Noch viel schlimmer ist das Innen, es kann einen voll und ganz zerstören und dies mit einem breiten Grinsen.
Leider kann auch das Außen mit ganz viel Liebe und Empathie, dann manchmal nicht mehr helfen.
Viele Grüße
JoVo
 
 
Liebe @Missgunbar


Unglaublich starkes Werk. Man spürt die Ehrlichkeit und Dringlichkeit in jeder Zeile. 
Danke für den Klos im Hals


 


Liebe Grüsse 


Vetula
Liebe Vetula,
danke für dein großes Lob, wobei es nie meine Absicht war, dir einen Kloß in den Hals zu machen. Einerseits bin ich froh über die Wirkung meiner Zeilen, andererseits ist es traurig zu sehen, wie viele Leser:innen bei der Thematik mitschwingen - weil es ein so großes gesellschaftliches Thema ist. 
Lieben Dank dir für deine Worte 
Missgunbar 
 
Hallo Missgunbar,
deine kaskadenartige Sichtweise, die von vielen - nennen wir sie ruhig so - Tätern nur ganz oberflächlich wahrgenommen wird, hat mich sofort angesprochen und zu einem spontanen Text inspiriert (Keine Wärme dieser Welt). Die verschiedenen Pegelstände der Tiefe, die das Erleben erreichen kann, sind nicht schwer biologisch oder psychologisch zu erklären, aber darum soll es nicht gehen. Die eigentliche Frage ist doch: was macht so etwas mit der Seele eines Menschen? Wie viele Parallelwelten des jahre-, jahrzehntelangen Hirnzermarterns kann ein einziges böses Wort im falschen Augenblick allein hervorbringen? 
Ich danke dir für deinen Mut, offen über Wunden wie diese zu schreiben und freu emich schon auf zukünftige Werke.
Alles Gute und bis bald.
VLG  - Peter
 
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