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Feedback jeder Art Alte Briefe

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  • Schmuddelkind
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Nun sitz ich über deinen alten Briefen.
Ich bin schon längst nicht mehr, wem sie einst galten.
Und doch entsteigt ein Zittern jenen Tiefen.
Wer mag derartig Aufgewühltes halten?
 
In deinen Worten - deinem Meer - dort schliefen
Gezeiten, die urewigen Gewalten,
die mich dereinst aus meinem Schlummer riefen
und wohl noch immer in den Träumen walten.
 
Wärst du jetzt hier, ich wüsst dir nichts zu sagen.
Gingst du dann fort, so fiel's mir wieder ein.
Wer soll die Unzulänglichkeit ertragen?
 
Wie einen Brief aus beinah fremden Tagen -
der könnte auch an mich geschrieben sein -
so schließ ich dich in mein Erinnern ein.
 
 
(Aus dem Fundus)
 
Hallo @Schmuddelkind, diese Zeilen sind so berührend und fassungslos der Vergangenheit geschuldet,  geschrieben, dass jedes Wort die Tiefe deiner Aussage berührt.  Und doch ist LI  derselbe,  dem die Briefe einst galten. Du rüttelst uns mit diesen Zeilen wach,  dem Augenblick mehr Aufmerksamkeit zu schenken.  Und dafür danke ich dir.  Denn zu schnell kann der Moment in eine andere unerreichbare Dimension wechseln.  
Diese wunderbare Zeilen verhallen ganz sicher nicht ungehört. 
Lieben Abendgruß 
Sonja 
 
Vielen Dank, Sonja! :smile:
 
Eine andere, unerreichbare Dimension - ja so erscheint einem die Vergangenheit manchmal. Es ist nicht einfach zu verstehen, dass man die Gegenwart nicht einfach festhalten kann, dass sich alles verändert, das Meiste langsam und unmerklich, aber gerade deshalb ist man irgendwann so überrascht, wie nach Jahren alles so anders ist, wenn man an vergangene Tage zurückdenkt - wie man selbst vielleicht ein anderer geworden ist. Zeugnisse der Vergangenheit - alte Fotos, alte Briefe - können einem daher ziemlich tief durch Mark und Bein gehen.
 
LG
 
  • Schmuddelkind
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