Das ist interessant, aber mir fremd, weil ich keine Fiktionen und von Wahrheit abgekoppelte Erfindungen schreiben will.
Lieber Thomkrates,
das ist noch interessanter und mir in dieser krassen Abgrenzung, glaube ich, noch nicht begegnet. Aber warum nicht? Jedem das Seine.
Dichtung allein als Wortekunst stößt mich ab, weil ich nicht sehe, dass darin ethisch Sinniges enthalten sein könnte.
Na, dann bist du ja jetzt vor meinen Gedichten gewarnt. Über "ethisch Sinniges" müssten wir uns wohl nochmal genauer verständigen. Das ist mir zu allgemein.
Nehmen wir mal das LI und den von ihm so bezeichneten "Flegel". Ich denke, die Lesenden können sich zumindest in eine der beiden Rollen, idealerweise in beide, einfühlen und sich ihre Gedanken dazu machen. Wie ließe sich der Konflikt, den der Nachbar mit dem als unhöflich Empfundenen hat, lösen? Ist eine Auseinandersetzung mit dieser Frage nichts ethisch Sinnhaftes?
Liebe Mi,
Ob es an der Kinderstube liegt? Innerhalb des Distichon kann das natürlich behauptet und überspitzt werden.
ich glaube, selbst dieser pessimistisch gestimmte Nachbar wird das nicht ernst meinen. Das ist natürlich eine Provokation, die wachrütteln soll. Vielleicht hat er schon zig Male versucht, mit gutem Beispiel voranzugehen und fühlt sich nun so hilflos, dass er sich resigniert abwendet?
Als Diskussionskatalysator (falls ich dich richtig verstanden habe, sollte sich hier wohl eine Auseinandersetzung zum Thema Höflichkeit in diesem Forum entspinnen oder wenigstens Erwähnung finden), wurde zumindest die Gelegenheit geschaffen, in wenigen Beiträgen aneinander vorbei zu reden.
Ja, die Gelegenheit wollte ich zumindest schaffen. Unter dem gelben Label werden die Themen nach meiner Erfahrung fast nur inhaltlich diskutiert. Aber wenn sonst niemand das Bedürfnis hat, sich dazu zu äußern, ist es auch gut. Die Autorin ist, wie du dir wahrscheinlich denken kannst, bei weitem nicht so pessimistisch wie das LI.
Auch wenn ich es meistens nicht sooooo schlimm finde, wenn jemand die Anrede auch mal weglässt, scheint es für andere doch sehr wichtig zu sein.
Kommt drauf an, wo. Im Spielzimmer oder Wohnzimmer finde ich es auch nicht sooo schlimm. Auch nicht, wenn man in einem Gedichtfaden schon vorher etwas geschrieben hatte und sich das Gespräch fortsetzt. Aber beim ersten Betreten eines Werkfadens gehört es sich einfach, mit Gruß und Anrede reinzugehen.
Damit werden auch gleichzeitig Kommentare unterbunden, die nur aus ein oder zwei Wörtern bestehen und eigentlich bloßes Pushing sind.
Danke fürs Kommentieren, besonders das Aufgreifen des Inhaltlichen. In meinen eigenen Fäden habe ich das Problem mit fehlender Anrede kaum. Falls es doch mal passiert, weiß ich mir zu helfen. Ich weiß aber auch, wie unangenehm es ist, jemanden extra auf solche vermeintlichen "Kleinigkeiten" hinweisen zu müssen und kann deswegen sehr gut verstehen, dass sich besonders die Mitglieder der ersten Stunde nicht mehr zuhause fühlen, falls die Grußlosigkeit hier noch weiter um sich greifen sollte. Dafür wollte ich mal ein bisschen die Achtsamkeit wecken.
LG Claudi