Lichtsammlerin
Autorin
Die Bühne ist sein Haus.
Wenn er aus den Schatten tritt
in lärmenden Applaus
führt die Hand ihn leise mit
nichts ist sein eigen Wille.
Im Raum erwacht die Stille
gebannter Blicke, augenrund
und dem Zauber ganz erlegen
erlauschen sie vom Puppenmund
schauen wie sich Arme heben -
nichts stillt sein innerstes Begehren
die Worte die gesagt
und Gesten konnt' er nicht verwehren
und wurde nie gefragt
doch führt gehorsam seinen Tanz
im nie erhaschten Sternenglanz.
Ob er die Augen einmal schließt
ins Dunkel taucht er ohnehin
zurück wo auch kein Atem fließt
und tat es nie, war ohne Sinn
nur das Bühnenlicht strahlt hell
auf dies alte Holzgestell.
Die Fäden, die ihn halten
dulden nimmer Widerstand
auch die zur Faust geballten
Hand gehorcht der fremden Hand.
Doch wenn er einen Blick nur streift
im Licht, der sagt: Verzeih
dass einer nach den Fäden greift
und spricht den Sklaven frei.