Cornelius
Autor
Was wäre ich nur ohne dich,
mein anderes, verstecktes Ich?
Du meine treue Flüstertüte,
die stets mit heiterem Gemüte
gelassen alles ausposaunt,
was mir die Muse zugeraunt.
Ich darf die größten Schurken loben
und wie die Axt im Walde toben,
getrost die steilsten Thesen stemmen,
die Welt mit Unsinn überschwemmen,
den Mond aus grünem Käse kneten
und jeden Magerquark vertreten.
Und werde ich zum Kritiker
am Künstler und Politiker,
verkünde hoch vom Pegasus
den letzten abgeschmackten Stuss
und nimmt wer meine Zeilen krumm -
dann häng ich mir dein Mäntlein um.
Dich kümmert nicht der trübe Sinn.
Du hältst für mich die Rübe hin
und springst in jede Bresche tapfer
für mich, den wahren Schundverzapfer.
Ich sag nur, wenn man sich beklagt:
"Das habe doch nicht ich gesagt!"
Doch ferne sei es mir beim Schreiben,
das Spielchen allzu weit zu treiben.
Zerrisse unsrer Freundschaft Band,
wär meine Leier nur noch Tand.
Mit Tränen müsst ich sie besprengen
und traurig an den Nagel hängen.
mein anderes, verstecktes Ich?
Du meine treue Flüstertüte,
die stets mit heiterem Gemüte
gelassen alles ausposaunt,
was mir die Muse zugeraunt.
Ich darf die größten Schurken loben
und wie die Axt im Walde toben,
getrost die steilsten Thesen stemmen,
die Welt mit Unsinn überschwemmen,
den Mond aus grünem Käse kneten
und jeden Magerquark vertreten.
Und werde ich zum Kritiker
am Künstler und Politiker,
verkünde hoch vom Pegasus
den letzten abgeschmackten Stuss
und nimmt wer meine Zeilen krumm -
dann häng ich mir dein Mäntlein um.
Dich kümmert nicht der trübe Sinn.
Du hältst für mich die Rübe hin
und springst in jede Bresche tapfer
für mich, den wahren Schundverzapfer.
Ich sag nur, wenn man sich beklagt:
"Das habe doch nicht ich gesagt!"
Doch ferne sei es mir beim Schreiben,
das Spielchen allzu weit zu treiben.
Zerrisse unsrer Freundschaft Band,
wär meine Leier nur noch Tand.
Mit Tränen müsst ich sie besprengen
und traurig an den Nagel hängen.