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Anfang vom Ende

Dir war nie kalt
Und jetzt frierst du
Du warst nie müde
Doch jetzt schläfst du
Du warst nie leise
Und jetzt schweigst du
Für immer.
 
Hallo Carla,
 
willkommen in der PoetenWG!
Dein Gedicht stellt für mich einen Abschied dar, der schmerzt. Die Welt, die plötzlich auf den Kopf gestellt scheint, weil ein lieber Mensch gegangen ist.
Die krassen Gegensätze, die sich in den Gefühlen manifestieren, hast du hier sehr gut eingebracht und den Leser fühlen lassen.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Carla,
 
ich möchte mich gerne Lichtsammlerins Kommentar anschließen, nur in den ersten beiden Versen sehe ich etwas Unlogisches..
 
LG
Carlos
 
Hey,
danke für eure Antworten
 
Vom Tod spreche ich eigentlich erst ab dem schweigen. Die Verse davor sind von der Zeit davor, der Weg zum Tod - hoffe das Sinn macht
 
Liebe Grüße
 
Selbst wenn du erst später mit dem Tod einsteigst würde es für mich Sinn machen...ich erinnere mich da an die Szene als ich unsere Familienhündin einschläfern lassen musste und wie mein Vater die teuerste Wolldecke, die ich wohl jemals besitzen werde, aus dem Haus geholt hat und unter Tränen stammelte, dass Sie es dann nicht so kalt haben wird...ich habe meinen Vater nie wieder so emotional gesehen wie in diesem Augenblick und bei dem Gedanken bekomme ich auch jetzt noch, fast zehn Jahre später feuchte Augen!
 
Man muss mal ein bisschen offen sein! Einfach zu behaupten, dass ein toter nicht friert, ist mir an dieser Stelle deutlich zu rational und zu wenig einfühlend Walther! Dann lieber so wie es dein Vorgänger gemacht hat...
 
Dennoch einen schönen Abend!
 
Das Problem ist das "jetzt". Wenn du einmal "jetzt" benutzt, bezieht sich jedes weitere "jetzt" auf den selben Zeitpunkt. Deswegen musst du in den ersten Zeilen von seinem Tod sprechen. Vielleicht könntest du so etwas schreiben wie:
 
"Du warst nie vergesslich
doch jetzt erinnerst du dich nicht"
 
 
Dann hättest du nämlich in den ersten beiden Bildern eher das Gefühl geweckt, es handele sich um Alzheimer, oder eine ähnliche Erkrankung und die "Pointe" säße besser. Ich würde aber auf jeden Fall das "und" streichen und durch ein "doch" ersetzen. Macht einfach mehr Sinn, denke ich.
 
L.G
Patrick
 
Hallo nochmal Carla und alle Mitdenker;
 
ich kann nur von mir sprechen, aber ich finde die Zeilen so passend, wie sie sind.
Das "jetzt" hat mE keine zeitliche Begrenzung.
Auch, ob nun schon die ersten beiden Verse den Tod andeuten oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Denn die Szene könnte genauso den Moment des Abschieds beschreiben, die Zeit davor.
Auch das "und" würde ich lassen, das "doch" im vierten Vers reicht als Kontrast, überall "doch" zu schreiben fände ich unpassend.. rein vom Gefühl her.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Carla,
 
ich finde, dass die Wiederholung des Wortes "jetzt" ein sprachliches Mittel ist, das dem Gedicht durchaus guttut. Das LI kann so seine Gedanken zu verschiedenen Zeitpunkten der Gegenwart, die nun Vergangenheit sein mögen, ausdrücken und macht so die Etappen des Sterbens kenntlich, das in den Versen thematisiert wird.
 
– auch insgesamt ein äußerst schönes Epigramm –
 
LG Cheti
 
Das „jetzt“ habe ich auch bewusst gewählt ...
 
Ganz lieben Dank für alle eure Antworten!
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