Schön! :thumbup: :wink:
Liebe Letreo,
mich hat das Ende deines Gedichts so versöhnlich gestimmt, da der Blick der Tochter weg von ästhetischen Bewertungen in den selbstbewussten Blick der Mutter mündet, die durch den Verzicht, Wert auf Äußeres zu legen, Ehrlichkeit und wahre Freundschaft findet, weil dies auch dann bleibt, wenn Schönheit, wie sie es naturgemäß zu tun pflegt, schwindet.
Durch einen kleinen Schwenk über die Wohnzimmercouch, den jeder Leser für sich nacherleben kann, hast du also schon gezeigt, wie unwichtig und willkürlich solche Oberflächlichkeiten sind. Ich weiß, das lässt sich leicht sagen, wenn man so schön ist wie ich. :wink:
Aber es ist tatsächlich höchst ungesund, sich Werten zu verschreiben, die derart vergänglich sind, dass man sich irgendwann zwangsläufig wünschen müsste, jemand anders zu sein.
Ich glaube auch, dass die Wurzel des Problems gar nicht in der Oberflächlichkeit der Gesellschaft liegt (auch wenn das ein Problem für sich ist), sondern darin, wie wichtig man die Bestätigung anderer nimmt. Diese Bestätigung kann man durch bestimmte Leistungen oder eben auch durch sein Aussehen erhalten. In beiden Fällen jedoch macht man sich völlig abhängig vom Gutdünken anderer Menschen und läuft Gefahr, sich den Vorstellungen anderer anzupassen. Mit Schrecken las ich vor Kurzem einen Artikel darüber, dass junge Menschen nicht selten gestellte Fotos von sich in sozialen Medien posten (und das teilweise mehrmals täglich), die sie mit einer App so bearbeiten, dass sie makellos aussehen. Das ist wirklich traurig. Ich meine, sieht denn niemand, dass die ganzen "Makel" in Wahrheit Alleinstellungsmerkmale sind und dass Individualität viel schöner ist, als normierte Ästhetik? :achselzucken:
Vielleicht schweife ich gerade ein wenig ab, aber dein lesenswertes Gedicht lädt auch wirklich dazu ein, sich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen. :smile:
LG