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Letreo71

Autorin
Neunzehn Jahre, jung und schön,
ein jeder mag dich gern ansehen.
Auch ich schau oft in dein Gesicht,
obwohl ich weiß, du magst es nicht.
Ich kann das ziemlich gut verstehen,
denn einst war ich genauso schön.
Ich wollte nicht betrachtet werden
und äußerte es in Gebärden.
Nicht alle haben das verstanden,
doch die, die wirklich zu mir fanden,
die finden mich noch immer schön,
weil sie nicht nur mein Äußres sehen.
 
Hallo Letreo,
Neunzehn Jahre, jung und schön,
ein jeder mag dich gern ansehen.
Ok, der Text handelt eindeutig nicht von mir...puuhh glück gehabt.. :whistling:
Spaß beiseite!
Es wäre wirklich schön, wenn wir es schaffen würden Äußerlichkeiten über Bord zu werfen und direkt zum Kern der Sache vorzudringen. Wenn das nur nicht manchmal so schwer wäre. Ein starker Text, den ich wieder sehr gerne gelesen habe!
 
grüßend Freiform

 
 
Liebe Letreo,
 
ach ja.. es ist so traurig, dass Menschen allzu häufig auf ihr Äußeres reduziert werden. Als läge darin die Persönlichkeit oder der Wert eines Menschen..
So gesehen führen mich die ersten beiden Strophen anfänglich in die Irre. Genauer betrachtet geht es aber auch da nicht um Äußerlichkeitkeiten, sondern um die Kritik sich nur auf diese zu fokussieren.
Es kann furchtbar anstrengend sein, wenn man immer betrachtet und aus fremden Mündern für "schön" befunden wird. Anstrengend dem standzuhalten und die innere Person nach außen zu tragen.
 
Es gibt Menschen die sind innen schön. Und es ist vollkommen egal, ob sie außerdem von außen nach welchen Maßstäben auch immer als "schön" gelten oder nicht, denn diese "Schönheit" ist nur eine fleischliche Hülle, mit der wir alle durch dieses Leben wandeln. Aber was innen ist, darauf haben wir sogar Einfluss. Und viele sehen die innere Schönheit eines Menschen erst auf den zweiten Blick, dafür bleibt ihr Eindruck länger und verliert für andere nie an Wert.
Es ist unser eigentliches Wesen, das dann geschätzt wird.
Meiner Meinung nach, sollte die äußere Erscheinung eines Menschen keine Aussagekraft haben. Leider ist diese Welt anders, aber wünschen darf man sich ja viel.
 
Wieder ganz toll geschrieben..
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Freiform,
 
es freut mich sehr, dass du den Kern der Aussage so genau erfasst hast.;-)
 
Vielen Dank für die lobenden Worte!
 
-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*(Nicht schön, aber selten.;-))
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
zunächst erstmal ein großes Lob an dich, für deinen unermüdlichen Fleiß, Gedichte in dieser Form auf dich wirken zu lassen und zu reflektieren. Das erstaunt mich immer wieder!
Es kann furchtbar anstrengend sein, wenn man immer betrachtet und aus fremden Mündern für "schön" befunden wird. Anstrengend dem standzuhalten und die innere Person nach außen zu tragen.
Genauso ist es, furchtbar anstrengend! Vorallem, wenn man selbst keinen Wert darauf legt, betrachtet zu werden.
Den zweiten Absatz könnte ich so im Ganzen zitieren und unterstereichen!
 
Ich denke, dass es für junge Menschen heut besonders schwierig ist, wo ihnen tagtäglich Makellosigkeit vorgegaukelt wird. Vermutlich könnte man darüber endlos diskutieren, denn für das Äußere wurde schon immer viel getan. Ich persönlich mag Menschen die schön sind, weil sie mit sich im Reinen sind und das nach außen hin auch ausstrahlen.;-)
 
-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
 
Einen lieben Dank allen Lesern und Likern!
 
Lieben Gruß, Letreo
 
 
 
Schön! :thumbup: :wink:
 
Liebe Letreo,
 
mich hat das Ende deines Gedichts so versöhnlich gestimmt, da der Blick der Tochter weg von ästhetischen Bewertungen in den selbstbewussten Blick der Mutter mündet, die durch den Verzicht, Wert auf Äußeres zu legen, Ehrlichkeit und wahre Freundschaft findet, weil dies auch dann bleibt, wenn Schönheit, wie sie es naturgemäß zu tun pflegt, schwindet.
 
Durch einen kleinen Schwenk über die Wohnzimmercouch, den jeder Leser für sich nacherleben kann, hast du also schon gezeigt, wie unwichtig und willkürlich solche Oberflächlichkeiten sind. Ich weiß, das lässt sich leicht sagen, wenn man so schön ist wie ich. :wink:
Aber es ist tatsächlich höchst ungesund, sich Werten zu verschreiben, die derart vergänglich sind, dass man sich irgendwann zwangsläufig wünschen müsste, jemand anders zu sein.
 
Ich glaube auch, dass die Wurzel des Problems gar nicht in der Oberflächlichkeit der Gesellschaft liegt (auch wenn das ein Problem für sich ist), sondern darin, wie wichtig man die Bestätigung anderer nimmt. Diese Bestätigung kann man durch bestimmte Leistungen oder eben auch durch sein Aussehen erhalten. In beiden Fällen jedoch macht man sich völlig abhängig vom Gutdünken anderer Menschen und läuft Gefahr, sich den Vorstellungen anderer anzupassen. Mit Schrecken las ich vor Kurzem einen Artikel darüber, dass junge Menschen nicht selten gestellte Fotos von sich in sozialen Medien posten (und das teilweise mehrmals täglich), die sie mit einer App so bearbeiten, dass sie makellos aussehen. Das ist wirklich traurig. Ich meine, sieht denn niemand, dass die ganzen "Makel" in Wahrheit Alleinstellungsmerkmale sind und dass Individualität viel schöner ist, als normierte Ästhetik? :achselzucken:
 
Vielleicht schweife ich gerade ein wenig ab, aber dein lesenswertes Gedicht lädt auch wirklich dazu ein, sich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen. :smile:
 
LG
 
Liebes Schmuddelkind,
 
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deine Ausschweifungen, denen ich nur all zu gerne zustimme, und die ich keinesfalls als ausschweifend empfinde.
 
Mich macht dieser Trend auch betroffen, wenn ich diese gekünstelten Fotos sehe.
 
Persönlich mag ich am liebsten Fotos in schwarz-weiß. Vermutlich liegt das daran, dass ich so aufgewachsen bin und erst 1988 Farbfotos (in der DDR) gemacht wurden. Die sehen vielleicht komisch aus...
 
Ich weiß, das lässt sich leicht sagen, wenn man so schön ist wie ich.
Das ist natürlich Ansichtssache, liebes Schmuddelkind, aber wo du recht hast, hast du recht.🙂
 
Es freut mich, dass du den dahinterstehenden Gedanken der Mutter so empfunden hast, wie er gemeint war.
 
Liebe Grüße nach Weimar!
 
Letreo
 
 
 
 
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