Cornelius
Autor
Als einst, im Volke hochverehrt,
der alte König Mausolos,
von langer Herrscherlast beschwert,
für immer seine Augen schloss,
versprach, schon selbst dem Ende nah,
die Gattin Artemisia:
"Ich baue dir ein Ehrengrab
aus Marmorquadern, weit und licht,
gewaltig, wie es nie eins gab.
So heischt es meine Witwenpflicht.
Der Zahn der Zeiten werde stumpf
an diesem steinernen Triumph."
Der Tod entführte den Gemahl.
Was blieb von seinem kalten Raub,
verwahrte treulich ein Pokal.
Ein Fingerhut vom edlen Staub
hat Tag für Tag, zum Trank gemischt,
die Gattin beim Bankett erfrischt.
So mancher schmucke Freier kam
und warb um jene Königin.
Sie nährte standhaft ihren Gram
und gab sich keinem Werber hin,
nahm täglich ihre Prise ein,
um lebend selbst ein Grab zu sein.
der alte König Mausolos,
von langer Herrscherlast beschwert,
für immer seine Augen schloss,
versprach, schon selbst dem Ende nah,
die Gattin Artemisia:
"Ich baue dir ein Ehrengrab
aus Marmorquadern, weit und licht,
gewaltig, wie es nie eins gab.
So heischt es meine Witwenpflicht.
Der Zahn der Zeiten werde stumpf
an diesem steinernen Triumph."
Der Tod entführte den Gemahl.
Was blieb von seinem kalten Raub,
verwahrte treulich ein Pokal.
Ein Fingerhut vom edlen Staub
hat Tag für Tag, zum Trank gemischt,
die Gattin beim Bankett erfrischt.
So mancher schmucke Freier kam
und warb um jene Königin.
Sie nährte standhaft ihren Gram
und gab sich keinem Werber hin,
nahm täglich ihre Prise ein,
um lebend selbst ein Grab zu sein.