Hallo Lichtsammlerin,
Die Menschen verbiegen sich um zu sein was andere wollen, das sie sind,
Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist alles andere als einfach. Aber ich nahm mir schon vor längerer Zeit vor, darin zumindest mein Bestes zu geben. Daher: Oh ja, ich weiß. Als junge Frau machte ich genau diesen gravierenden Fehler. Und ich brauchte mehr als nur ein paar Jahre, bis ich begriff und mir, fast ratlos damals, die Frage stellen musste: Wer bin ich eigentlich? Was zur Folge hatte, dass ich weitere Jahre damit zubrachte, das (wieder) herauszufinden und auch das zu akzeptieren, was mir an mir nicht so sonderlich gefiel. Darum ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber so wichtig. Sich selbst zu erkennen ist nur dann wirklich möglich, wenn man sich selbst dann auch auch Ganzes akzeptiert, so, wie man ist, mit Stärken und Schwächen, Richtigem und Fehlern. Das wiederum ermöglicht es, nicht nur sich, sondern auch Andere so zu akzeptieren, wie sie sind.
Es gibt ein wunderbares Lied von Bettina Wegner mit der Zeile:
"Gerade klare Menschen wär'n ein schönes Ziel, Menschen ohne Rückgrat haben wir schon zu viel."
Aufrecht durchs Leben gehen - da steckt für mich auch 'Aufrichtigkeit' mit drin. Diese Liedzeile (die ich nicht kannte, danke dafür) sagt für mich noch etwas anderes aus. Alle Menschen sagen, dass sie Ideale, Überzeugungen und Prinzipien haben, an die sie glauben. Aber die Zahl reduziert sich drastisch, wenn diese wirklich auf den 'Prüfstand' gelegt werden. Ein großer Teil gibt sie auf, wenn es mal hart auf hart kommt. Und ein weiterer Teil wirft sie bereits dann aus dem Fenster, wenn es auch nur um einen 'Verlust' an Luxus und Bequemlichkeit geht, diese sind die Schlimmsten, denn sie sind es, die 'das Fähnchen nach dem Wind hängen'. Mich haben meine Überzeugungen tatsächlich nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal den Arbeitsplatz gekostet ... leicht ist es nicht. Aber richtig.
Danke für deine Rückmeldung! mile:
LG,
Anonyma
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Hallo Eulenflügel,
Eulenflügel schrieb:
Genau so ist es. Danke, Anonyma.
Ich danke dir! :classic_happy:
Eulenflügel schrieb:
Und viele , wenn nicht die meisten, spielen Rollen und geben vor, einE anderR zu sein.
Ich erinnere mich mit Grusel zB. an so unsägliche Teamsitzungen in Arbeitssituationen wo jeder Gockel größer kräht,
und jede Henne das schönste Ei vorzeigen kann. Unerträglich und sowas von anstrengend.
Ich frage mich da manchmal _ oft, ob nicht eine Horde Kinder mit unendlich vielen Verletzungen sich begegnet.
Ich erinnere mich auch mit 'Grusel', wie im zweiten Fall, als ich mich zur Kündigung gezwungen sah, daran, wie sich Kolleginnen 'in Luft auflösten', mir aus dem Weg gingen, nicht mehr mit mir reden wollten. Damals verlor ich nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine Beförderung, als ich mich dafür entschied, 'auf dem richtigen Weg zu bleiben'. Damals lernte ich 'Bossing' wirklich gut kennen. Und ich verlor ein paar weitere Illusionen über die Menschen.
Wir sind alle Kinder, unser Leben lang. Ja, manche Menschen sind verletzt. Aber es gibt auch welche, die bereits im Sandkasten damit beginnen, andere Kinder umzuschubsen, den Anführer zu markieren, Anhänger zu gewinnen und anderen die Förmchen über den Kopf zu hauen ... früh übt sich, was ein Meister werden will ...
Eulenflügel schrieb:
Wir können eben keine graden klaren Menschen sein,
weil uns zu oft auf die Pfoten geschlagen worden ist -- manchen die ganze Kindheit lang und in den Schulen auch noch.
Weil wir angeschriien worden sind, wenn wir uns ausdrückten.
Gedemütigt, wenn wir liebten und uns offen zeigten.
Unsere Seelen haben sich voll Entsetzen und Schaudern in die tiefsten Höhlen zurückgezogen, oft.
Das kenne ich nur zu gut. Mein Leben war nicht einfach, mir wurde viel abverlangt. Dennoch - ich fand zu mir zurück. Und würde mich niemals wieder aufgeben. Es spielt keine Rolle, wie viele 'Schlachten' im Leben verloren werden, denn der 'Krieg' muss nicht gewonnen werden. Es gibt, diese Erkenntnis gewann ich, nur Eines, das wirklich zählt: Sich dafür zu entscheiden, sich
nicht besiegen zu lassen. Dann können die 'Angreifer' eben auch nicht 'siegen' und man selbst ist auch kein 'Verlierer'. mile:
Ich danke auch dir für deinen Kommentar! mile:
LG,
Anonyma