Hayk
Autor
Gefeiert haben wir, gegessen und getrunken,
es ging uns gut, und auf den Flügeln froher Lieder
besuchten wir die Länder unsrer Phantasien -
an deine Brust, Erato, sind wir gern gesunken;
ach, kommt zurück, ihr goldnen Zeiten, kehrt doch wieder!
Beschenk uns, Muse, reich mit Charme, Verstand, Esprit.
Was wird uns von elenden Schändern der Sprache serviert?
Sie zählen die Silben und machtvoll erzwingen sie Reime,
der Versfuß geht flöten, der Rhythmus gerät aus dem Leime -
erstaunlich ist's schon, was manch kränkelndes Hirn so gebiert.
Wer wagt es, Erato, in klägliche Lumpen dich, Göttin, zu kleiden,
mit tumben Geschwafel so vielen die Lust am Gedicht zu verleiden?
Spott und Hohn, Kritik, verstecktes oder lautes Lachen
stören Dilletanten nicht - sie werden weitermachen;
täglich tropft ihr Gift, verdirbt die beste Götterspeise.
Gott Apoll, was tun? Wir flehn zu dir! Und er spricht weise:
Hütet euch bei Tag und Nacht vor schlechtem Schmaus und Trank!
Lasst sie selbst die wurmzerfressnen, faulen Früchte pflücken.
Dauerhaft wirds keinem dieser Stümper wirklich glücken,
Katzengold für echtes zu verkaufen - Gott sei Dank!
Niemals ärgerts mich, wenn Most in Flaschen schäumt
und davon träumt, ein guter Wein zu werden.
Seh ich aber, wie das Flügelross sich bäumt,
wenn Stümper stur mit kruden Sprachgebärden
sinnentleert mit grauenhaften Klapperreimen
die dümmsten Sprüche aneinander leimen -
ganz egal, sei's Mädchen, Knabe oder Mann,
dann stöhne ich voll Pein: Apoll – ich klage an!
Niemals zürne ich, wenn Möchtegernedichter
das Metrum knapp, die Reime ganz verhunzen,
dulde schweigsam, meckre leise, denn zum Richter
taug ich nur bedingt; doch tumbes Beifallsgrunzen
bei Herz und Schmerz und Papillongeschunkel
jagt meinen Blutdruck hoch, um mich herum wirds dunkel.
Selbsternannte Dichter meucheln deutscher Sprache Zauberbann,
begreift ihr jetzt den Hilfeschrei: Apoll – ich klage an!
Klage führst du Erdenwurm mit wohlgesetzten Worten.
Solln wir Blitze auf sie schleudern, ihren Federkiel zerknittern?
Hier am Fuße des Parnassos werden einst die Dilettanten zittern;
Niemals werden sie den Lorbeer oder andre Dichterkränze horten.
Hybris ist die größte Sünde, hüte dich es ihnen gleich zu tun!
Zügle den Zorn, so verständlich er ist, und beginn deinen Ärger zu dämpfen!
Gegen die Dummheit, mein Söhnchen, versuchten selbst Götter vergeblich zu kämpfen.
es ging uns gut, und auf den Flügeln froher Lieder
besuchten wir die Länder unsrer Phantasien -
an deine Brust, Erato, sind wir gern gesunken;
ach, kommt zurück, ihr goldnen Zeiten, kehrt doch wieder!
Beschenk uns, Muse, reich mit Charme, Verstand, Esprit.
Was wird uns von elenden Schändern der Sprache serviert?
Sie zählen die Silben und machtvoll erzwingen sie Reime,
der Versfuß geht flöten, der Rhythmus gerät aus dem Leime -
erstaunlich ist's schon, was manch kränkelndes Hirn so gebiert.
Wer wagt es, Erato, in klägliche Lumpen dich, Göttin, zu kleiden,
mit tumben Geschwafel so vielen die Lust am Gedicht zu verleiden?
Spott und Hohn, Kritik, verstecktes oder lautes Lachen
stören Dilletanten nicht - sie werden weitermachen;
täglich tropft ihr Gift, verdirbt die beste Götterspeise.
Gott Apoll, was tun? Wir flehn zu dir! Und er spricht weise:
Hütet euch bei Tag und Nacht vor schlechtem Schmaus und Trank!
Lasst sie selbst die wurmzerfressnen, faulen Früchte pflücken.
Dauerhaft wirds keinem dieser Stümper wirklich glücken,
Katzengold für echtes zu verkaufen - Gott sei Dank!
Niemals ärgerts mich, wenn Most in Flaschen schäumt
und davon träumt, ein guter Wein zu werden.
Seh ich aber, wie das Flügelross sich bäumt,
wenn Stümper stur mit kruden Sprachgebärden
sinnentleert mit grauenhaften Klapperreimen
die dümmsten Sprüche aneinander leimen -
ganz egal, sei's Mädchen, Knabe oder Mann,
dann stöhne ich voll Pein: Apoll – ich klage an!
Niemals zürne ich, wenn Möchtegernedichter
das Metrum knapp, die Reime ganz verhunzen,
dulde schweigsam, meckre leise, denn zum Richter
taug ich nur bedingt; doch tumbes Beifallsgrunzen
bei Herz und Schmerz und Papillongeschunkel
jagt meinen Blutdruck hoch, um mich herum wirds dunkel.
Selbsternannte Dichter meucheln deutscher Sprache Zauberbann,
begreift ihr jetzt den Hilfeschrei: Apoll – ich klage an!
Klage führst du Erdenwurm mit wohlgesetzten Worten.
Solln wir Blitze auf sie schleudern, ihren Federkiel zerknittern?
Hier am Fuße des Parnassos werden einst die Dilettanten zittern;
Niemals werden sie den Lorbeer oder andre Dichterkränze horten.
Hybris ist die größte Sünde, hüte dich es ihnen gleich zu tun!
Zügle den Zorn, so verständlich er ist, und beginn deinen Ärger zu dämpfen!
Gegen die Dummheit, mein Söhnchen, versuchten selbst Götter vergeblich zu kämpfen.