Lichtsammlerin
Autorin
Wo jede Reise mal beginnt
ist, wohin die Ahnung fällt
vergessener Tage als Kind
hat das Schicksal so bestellt
ich spür noch Mutters warme Hand
wenn Lächeln ihre Faust glatt strich
und Zorn war ein entferntes Land
wo Farbe aus den Wangen wich
mit drei auf Vaters Schultern sitzen
die Welt erschaun, ganz unbefangen
aus diesem Holz Vertrauen schnitzen
war morsch, in frühen Jahr'n gegangen
wie Kindheit plötzlich sterben kann
und Hoffnung ist ein Kartenhaus
wenn Mama schrie und Angst gewann
und Papa sagte zieh dich aus
dann wurden Hände Raubtierklauen
Wort für Wort hab ich erschossen
und konnte keinem Menschen trauen
die Tür zum Herzen abgeschlossen
heut' als wär ich wieder sieben
und kann es nicht vergessen
schwer, wie diese Jahre wiegen
an Schmerz und Schuld gemessen
nur Zeit vergeht, der Blick zurück
streift Dunkles nah am Seelengrund
zehn Jahre noch, dann kam ein Glück
und führte mich aus diesem Schlund
die neue Freiheit kaum begriffen
zu wissen: niemand tut mir weh
die Haut, die alte, abgegriffen
vom Leben nichts als die Idee
nicht lange seit ich Hoffnung fand
und Mut nach vorn zu schauen
als läge vor mir weites Land
und ich darf darauf bauen
wo jeder Weg das Werden prägt
ist, wo nun der Anfang wohnt
von keinem Schicksal festgelegt
hat sich jeder Schritt gelohnt
und irgendwann werd ich zurück sehen
auf Wunden die mich Stärke lehrten
nach dem Fallen wieder aufzustehen
zu leben was sie mir verwehrten
denn die Geschichte fängt erst an
die ich mir selber schreiben kann