Hallo Joshua Coan,
die Frage, wie weit wir für die Wahrheit gehen wollen, kann letztlich wohl nur jeder für sich selbst beantworten.
Und manches mal riskiert man dabei sein Leben.. auch ich ziehe meinen Hut vor allen Journalisten, Kämpfern, die Wahrheit ans Licht bringen.
Vielen Dank für deine Reflektion und Wertschätzung!
Liebe Grüße Lichtsammlerin
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Hallo gummibaum,
einige deiner Vorschläge habe ich so (oder abgewandelt) gerne umgesetzt.
Das wechselnde Metrum mag ich hier ausnahmsweise nicht an allen Stellen angleichen. Nun - Wahrheit ist manchmal unbequem. "fließt nicht sanft im Klang", zeigt sich auch in dieser Niederschrift. Mir gefällt es hier ganz gut, dass man beim Lesen nicht durch die Verse "fließt", sondern hier und da mehrmals ansetzen muss. Es scheint mir einfach passend in diesem Fall..
Danke auch für die weiteren Anregungen!
ein eindringliches Gedicht über die Vergewaltigung der Wahrheit und ihre wehrhafte Verteidigung.
Nun.. einzig hier möchte ich noch einen Punkt äußern - viele Begriffe werden zweckentfremdet und meist ist das ok. Aber für mich ist es nicht mehr ok, wenn dadurch ein Leid negiert wird.
Menschen werden vergewaltigt.
Wahrheit ist ein Ding, nicht einmal fassbar, wenn auch so wichtig für uns. Den Begriff der Vergewaltigung auf die Wahrheit anzuwenden, stößt mir persönlich übel auf.
Das soll jetzt keine Kritik an dir sein, ich kann deinen Punkt auch nachvollziehen, ich wollte lediglich dafür sensibilisieren, dass diese sprachliche Zweckentfremdung durchaus Menschen sehr real verletzen kann..
Die Wahrheit zu verteidigen bedarf leider allzu oft eines hohen Preises. Und situativ gilt es vielleicht zu entscheiden, ob dieser Preis gerade angemessen ist, oder umgangen werden kann - kurzfristig.
Für mich ist es gar nicht so wichtig, ob man sich kurzfristig einer Lüge beugt, um z.B. zu überleben, entscheidend ist, dass langfristig die Wahrheit stärker ist.
Liebe Grüße Lichtsammlerin
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Hallo Sternwanderer,
eine interessante Frage - ab wann ist etwas eine "Lüge"?
Nun, da Wahrnehmung immer subjektiv ist, gibt es schwerlich eine allgemeine Wahrheit. Im Alltag haben wir uns auf gewisse Maße, Einordnungen usw. verständigt um dies einzuschätzen. Aber sogar Erinnerungen können aufgrund von Wahrnehmung verschieden sein - wer hätte dann recht?
Das "Faktum" Wahrheit, auf das wir uns i.d.R. beziehen, nähert sich meist den allgemeinen Annahmen (oder wissenschaftlichen Erkenntnissen).
Ab wann wir etwas persönlich als Lüge definieren.. entscheide jeder selbst. Für mich ist es eine Lüge, wenn ich etwas anderes sage, als ich nach meiner Wahrnehmung oder allgemeiner Annahme sehe / weiß / empfinde..
ABER für mich sind gewisse Lügen trotzdem legitim. Wie in deinem Beispiel:
Ich sehe es aber nicht als Lüge an, wenn ich einer Freundin/Bekannten sage: du siehst gut aus, obwohl sie ihr neuerworbenes Hüftgold oder einen anderem „Makel“ spazieren trägt. Was nutzt es mehr oder weniger durch die Blume zu sagen: Boah, hast du aber zugenommen.
Dies wäre für mich zwar eine Lüge, aber legitim.
Und "Notlügen" seien gar nicht erst erwähnt..
Die Legitimität endet für mich immer dort, wo grundlos gelogen wird, oder durch das Verschweigen/ Vertuschen von Wahrheit jemand zu Schaden kommen könnte. Oder bewusst verletzt wird..
Das Thema ist komplex.. ich habe mich in den letzten Jahren viel damit beschäftigt, was Wahrheit für mich bedeutet, usw.. ich würde mir wünschen, dass sie viel mehr Menschen mit dieser Frage beschäftigen und mit "Wahrheit" auseinander setzen.
Ein wenig reibe ich mich an dem Elefanten und hätte daher etwas anderes Raumfüllendes gewählt. Vielleicht Riese ect.
---> Ich dachte hier an den Elefant im Porzelanladen. Laut, unbequem, irgendwie fehl am Platz, nicht zu umgehen, nicht zu ignorieren, usw..
Lieben Dank auch für deine Worte!
Liebe Grüße Lichtsammlerin