Hallo Sali,
das mit der Enttäuschung ist so ne Sache, und da mittlerweile so viel gesagt ist, füge ich als belanglosen Exkurs einfach noch meinen Blickwinkel hinzu.
Ich sehe oft, dass sich Menschen und Menschinnen beiderlei Geschlechts sich sehr sehr sehr ganz besonders gerne selbst belügen (täuschen) wenn es um Menschen geht, zu denen Sie gerne gehören möchten.
D h. ich sehe sehr oft ganz ganz deutlich, das die Menschen, die mir beschrieben wurden, nicht die Menschen sein können, die mir dann vorgestellt werden. Entweder sie sind ganz offen ganz anders... Oder sie geben sich "so als ob", sind dabei aber so schlecht, dass selbst der berühmte Blinde mit dem Krückstock den zu erwartenden Braten zehn Meilen gegen den Wind riecht. Und selbst wenn man (so man gefragt wird oder sich eine passende Gelegenheit ergibt) aller deutlichst anspricht was da gerade ganz offensichtlich ist...
Nun, um es kurz zu machen, wenn es dann zum Bruch kommt und die „Enttäuschung“ passiert, gibt es zumeist vorwürfe an den, der dem eigenen Trugbild nicht entspricht. Weil sie/er es nicht kann oder nicht will oder beides.
Die meisten Menschen behaupten, dass sie erst ge- und dann enttäuscht wurden. Selbst wenn sie das Offensichtliche aktiv übersehen haben.
„Ich habe mich in dir getäuscht.“ sagen die wenigsten. Und wenn dann meistens als Vorwurf und nicht als Erkenntnis.
Enttäuschung kann sehr weh tun. Aber sie ist der Schritt aus der Täuschung heraus in die Realität. Und wenn man einem angeblich „geliebten“ Menschen nicht so in seinem Leben haben will wie er wirklich ist, dann könnte es sogar sein, dass man selbst die Enttäuschung ist.
Denn wenn man sich selbst so gut täuschen (belügen) konnte, dass man sich nicht auf die Schliche gekommen ist – wie hätte dann von einem anderen bemerkt werden sollen, dass der Mensch hinter der Maske aus Klamotten und Selbstbetrug ein ganz anderer ist als gedacht.
Ich habe es mir selbst zur Aufgabe gemacht deutlich darauf zu achten, dass drei meiner Finger auf mich zeigen, wenn ich den Zeigefinger auf einen anderen Menschen richte.
Und jetzt höre am Besten auf, bevor ich in den Schwafelmodus übergehe – Was? Zu spät? Sorry!
Liebe Grüße
vom Gaukel