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(Ursprungsgedicht)
*
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein
es lässt sich verändern- verbirgt und vergeht.
Wer sich blenden lässt blickt nie tiefer hinein:
Ein Trugschluss aus dem die Enttäuschung entsteht.
 
Sali 1990
 
*
 
2. Veränderung von Létranger
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein
es lässt sich verändern - verbirgt und vergeht.
Du täuschst dich und blickst du nicht tiefer hinein:
sorgst du dafür, dass Enttäuschung entsteht.
 
*
 
 
 
 
 
1. Veränderung nach Létranger
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein
es lässt sich verändern- verbirgt und vergeht.
Es täuscht dich und blickst du nicht tiefer hinein:
Ein Irrtum aus dem die Enttäuschung entsteht.
 
Hallo Sali,
 
grundsätzlich eine wichtige und richtige Idee. Zwei Probleme sehe ich dennoch:
 
1. passt das Wort "Trugschluss" hier nicht wirklich. "Irrweg" oder etwas ähnliches würde es meiner Meinung nach besser treffen.
 
2. tanzt der dritte Vers metrisch grob aus der Reihe, was das Sprechen an der Stelle holprig gestaltet: 
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein
es lässt sich verändern- verbirgt und vergeht
wer sich  blenden  lässt blickt nie tiefer hinein:
Ein Trugschluss aus dem die Enttäuschung entsteht.
 
Für den dritten Vers fällt mir nichts wirklich metrisch passendes ein, am ehesten: 
 
"und wer nicht hindurchschaut, blickt niemals hinein"
 
LG Lé
 
Ja - ja - ja Lé,
ich habe es bemerkt dass da was nicht in Ordnung ist, hatte es dann umgeschrieben in:
wer blenden sich  lässt blickt nie tiefer hinein
 
ja aber bitte, wie grauslich ist das denn  hab ich sofort wieder weggemacht.
Ich grüble auch schon drüber nach.... mir fällt auch nix ein! 
Das Ding ist über 30 Jahre alt... da war Metrik noch ein nichtexistentes Wesen.
Können wir nicht Absolution erteilen in Form von: eine Zeile die sich metrisch nicht angleichen lässt möchte sich hervorheben und von den anderen abheben, weil sie die dominante ist, die zentrale. 
Das passt doch auf diese Zeile! Sag, das klingt doch gut! Man muss einfach nur richtig argumentieren. Das ist moderne Dichtung!
 
zum Trugschluss
gefällt mir eigentlich ganz gut in dem Zusammenhang: ein fehlerhafter Schluss den man gezogen hat, das trifft es doch ganz gut.
Vor allem zur Enttäuschung, also eine Täuschung - der Trug- löst sich auf, entfällt.
 
Ein kleines altes Dingelchen das ich damals lieb gehabt habe
Liebe Grüße
Sali
 
Liebe Sali,
 
selbstverständlich kannst du dein altes Gedicht auch so lassen, aber mir gefällt beides nicht.
 
Es ist einfach kein Trugschluss, sich von der Hülle oder dem Kleid täuschen zu lassen, sondern eine schlechte Angewohnheit, aber es entstehen aus dieser Gewohnheit vielleicht Trugschlüsse. Und die dritte Zeile klingt einfach wirklich holprig; sie sollte mindestens ein Jambus sein.
 
LG Lé.
 
 
 
Hallo Sali,
 
ich habe mal gewagt an deinem Gedicht herumzubasteln. Ist nur so eine Idee, die zu nichts verpflichtet:
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein.
xXxxXxxXxxX
Es lässt sich verändern - verbirgt und vergeht.
xXxxXxxXxxX
Schau hinter Fassaden und blickt tief hinein,
(X)XxxXxxX(X)xX oder
xXxxXxxXxxX
xXxxX
damit nicht Enttäuschung und Elend entsteht.
xXxxXxxXxxX
 
Liebe Grüße
Liara - mit der schneeweißen Weste
 
Ahh Liara, ich habe es gerade in dem Moment abgeändert als du geschrieben hast.
 
Aha,
Lé und Carlos
danke ihr beiden! 
 
hab ich mal im Duden geblättert, Trugschluss: naheliegender, auf den ersten Blick richtig erscheinender falscher Schluss
 
Mit Kleid habe ich eigentlich alles Äußere beschreiben wollen (Männer tragen ja in der Regel keine Kleider nur Bekleidung). Also genauer, den äußeren Anschein bzw. wie alter Wein es so treffend formuliert: Fassade.
 
Na, jedenfalls habe ich jetzt mal ne 2. Version eingesetzt und Liaras Option ( Danke dir!) haben wir auch noch zur Auswahl.
 
LGS
 
Hi Sali,
 
du hast den Punkt schon gefunden, in deinem Gedicht gehrs eben nicht so sehr um eine Schlussfolgerung, die richtig oder falsch ist. Man täuscht sich halt leicht, wenn man nur die Oberfläche anschaut ;-).
 
Zu deiner Version für mich hätte ich noch geringfügige Ideen:
 
Ein Kleid ist nur Hülle und äußerer Schein
es lässt sich verändern - verbirgt und vergeht.
Du täuschst dich und blickst du nicht tiefer hinein:
sorgst du dafür, dass Enttäuschung entsteht.
 
 
LG Lé.
 
Hallo Sali,
 
das mit der Enttäuschung ist so ne Sache, und da mittlerweile so viel gesagt ist, füge ich als belanglosen Exkurs einfach noch meinen Blickwinkel hinzu.
 
Ich sehe oft, dass sich Menschen und Menschinnen beiderlei Geschlechts sich sehr sehr sehr ganz besonders gerne selbst belügen (täuschen) wenn es um Menschen geht, zu denen Sie gerne gehören möchten.
 
D h. ich sehe sehr oft ganz ganz deutlich, das die Menschen, die mir beschrieben wurden, nicht die Menschen sein können, die mir dann vorgestellt werden. Entweder sie sind ganz offen ganz anders... Oder sie geben sich "so als ob", sind dabei aber so schlecht, dass selbst der berühmte Blinde mit dem Krückstock den zu erwartenden Braten zehn Meilen gegen den Wind riecht. Und selbst wenn man (so man gefragt wird oder sich eine passende Gelegenheit ergibt) aller deutlichst anspricht was da gerade ganz offensichtlich ist...
 
Nun, um es kurz zu machen, wenn es dann zum Bruch kommt und die „Enttäuschung“ passiert, gibt es zumeist vorwürfe an den, der dem eigenen Trugbild nicht entspricht. Weil sie/er es nicht kann oder nicht will oder beides.
 
Die meisten Menschen behaupten, dass sie erst ge- und dann enttäuscht wurden. Selbst wenn sie das Offensichtliche aktiv übersehen haben.
 
„Ich habe mich in dir getäuscht.“ sagen die wenigsten. Und wenn dann meistens als Vorwurf und nicht als Erkenntnis.
 
Enttäuschung kann sehr weh tun. Aber sie ist der Schritt aus der Täuschung heraus in die Realität. Und wenn man einem angeblich „geliebten“ Menschen nicht so in seinem Leben haben will wie er wirklich ist, dann könnte es sogar sein, dass man selbst die Enttäuschung ist.
 
Denn wenn man sich selbst so gut täuschen (belügen) konnte, dass man sich nicht auf die Schliche gekommen ist – wie hätte dann von einem anderen bemerkt werden sollen, dass der Mensch hinter der Maske aus Klamotten und Selbstbetrug ein ganz anderer ist als gedacht.
 
Ich habe es mir selbst zur Aufgabe gemacht deutlich darauf zu achten, dass drei meiner Finger auf mich zeigen, wenn ich den Zeigefinger auf einen anderen Menschen richte.
 
Und jetzt höre am Besten auf, bevor ich in den Schwafelmodus übergehe – Was? Zu spät? Sorry!
 
Liebe Grüße
 
vom Gaukel
 
Hi Gaukel
du hast es voll auf den Punkt gebracht was ich sagen wollte.
 
gerne selbst belügen (täuschen) 
 
Wie ein Kommissar stelle ich die Frage: Wem nützt es?
(ist von Seneca, hab ich geguglt).
 
Es ist nicht nur sehr oft leichter sich zu täuschen (oder manchmal auch täuschen zu lassen, manche machen das ja bewusst)
sondern wir haben auch etwas davon, einen kurzfristigen Gewinn.
Sehen wir in anderen Menschen, das was wir gerade brauchen oder das was wir erkennen wollen also wir uns wünschen? Ich glaube ja.
Es sind Momentaufnahmen. In diesem Moment erscheint uns ein Mensch oder auch eine Situation so.
Und es ist nicht nur eine Momentaufnahme es ist auch eine Fokussierung auf einen kleinen Ausschnitt. Wir nehmen einen bestimmten Punkt wahr, der Rest wird ausgeblendet.
Danach kommt „Enttäuschung“
wenn wir unseren Irrtum erkennen, was schmerzt mehr, als zu erkennen, dass wir uns selbst belogen haben.
Du enttäuschst mich, ist deshalb eine Aussage die kann man nur treffen, wenn man weiter an seiner Täuschung und seinen Erwartungen daraus, festhält. 
Ich habe  mich getäuscht, ist schon mal ein erster Schritt .
 
 
Liebe Grüße und herzlichen Dank!
Sali
 
 
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