BE- UND ERKENNTNISSE EINES EGOISTEN
Wer an andere denkt,
denkt möglicherweise das Falsche
Deshalb denke ich lieber an mich
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Nein, ich kann mich nicht um die ganze Welt kümmern
Ich und meine Welt sind mir fast zu groß
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Das Leben ist zu kurz, um sich
mit den Problemen anderer zu befassen
Deshalb will ich es besser lassen
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Dein Lob zieht mich nach oben, dich nach unten
Unten ist nicht oben
Deshalb kann ich dich dort unten niemals loben
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Du ziehst vor mir den Hut
Das finde ich gut
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Um meinen Ruhm.zu schützen,
werde ich dich niemals unterstützen
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Ehre ist ein seltenes Gut
Es kann nur einem gehören
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Wie kann mein Anhänger erwarten,
dass ich auch ihm anhänge
Das ist schon technisch unmöglich
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Warum bist du empört
Anerkennung mir allein gehört
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Das einzige Geschenk, das garantiert immer ankommt,
ist das Geschenk, das man sich selbst macht
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Stephan Wannovius, Dalian, China, 28/11/24
Anmerkung: Inspiriert zu diesen Zeilen haben mich Beobachtungen, dass einige Autoren und Mitglieder gern Lob empfangen und es manchmal gar ohne Dank einstecken. Ihrerseits schätzen solche Poeten andere jedoch nicht wert. Sie lesen, liken, kommentieren sie nicht. Dazu hatte ich hier kürzlich das satirische Prosalyrikgedicht "Bekenntnis eines Zurückhaltenden - Warum ich weder like noch kommentiere" verfasst, das viel diskutiert wurde. Gerade www.poeten.de
bietet die Möglichkeit zum kollegialen Austausch und zur gegenseitigen Ermutigung. Diese Chance sollten alle! nach Kräften nutzen. Das ist zumindest meine Meinung.