Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Befindlichkeiten ohne Namen

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Ponorist
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer

Ponorist

Autor
Befindlichkeiten ohne Namen
 
Der Spiegel zeigt nichts
Ein sterbendes Grau, zombiegleich
Abgespaltenes Niemands-Ich, vielleicht
 
Alles ist falsch
Ich bin verkehrt, nicht lebend, fahl
Und erst recht das Gefühl ohne Halt
 
Es passt nichts zusammen
Die Menschen, ihr Handeln
Nichts was sie sagen, verwandeln
 
Bin ich noch hier?
Wo ist die Grenze? War ich je da?
Ist es noch weit? Ganz nah
 
Ist es schon fort?
War niemals da. War ohne mich
Vielleicht woanders, wann anders.
 
Hallo Peter!
 
Zwei Jahre lang haben mich diese Fragen beschäftigt. Zu Ende war es, als ich aufhörte Antworten zu suchen und einfach anfing zu Leben. Gebe ich dem lyrischen Ich als Tipp. 
Vielen Dank für diesen Rückblick!
 
...nur das Niemands-Ich stört mich irgendwie.... vielleicht Niemals-Ich? 
 
LG JC 
 
Hallo Joshua,
 
ich vermute, du meinst mit "anfangen zu leben" den Zustand, das Leben aktiv zu gestalten anstatt es mehr oder weniger passiv wahrzunehmen. Ja, aus der Perspektive hättest du sicher recht, dass man dann nicht mehr viel nach Antworten sucht, weil sich dann vieles einfach ergibt.
 
In meinem Gedicht geht es weniger um die Suche nach Antworten, auch wenn es viele Fragezeichen enthält, sondern um die Erforschung einer relativ unbekannten Innenwelt. "Schattenwelt" ist ein passender Foren-Name für dieses zentrale Thema. Früher hatte ich keine Vorstellung von dem, was es in dieser Innenwelt alles gibt. Vereinfacht gesagt gab es gute Gefühle, die gefördert wurden und Schlechte, die weg sollten. Doch allein in den versehrten, dunklen, angsterfüllten, gefährlich anmutenden, schambehafteten, ambivalent zerrissenen oder destruktiven usw.
Emotionswelten gibt es eine unendliche Fülle, die gesehen werden will. Vielleicht kennst du das aus Meditationen o.Ä.
 
Der Begriff Niemands-Ich ist angelehnt an "Niemandsland". Gebieten, das zum indirekten Lebensraum dazu gehören, jedoch unbekannt und unerschlossen sind. Ich sehe das Ich im Sinne der eigene Identität nicht als den einen "unversehrten Kern des Ursprungs", der sich linear mit der Zeit wandelt oder lediglich in anderen Kontexten zum ganzen Rest steht, wie es in manchen Kreisen der "spirituellen Szene" manchmal zu hören ist. Vielmehr schließe ich mich der Sicht an, dass verschiedene Anteile gibt, die mehr oder weniger regelmäßig reinszeniert werden. Sie können verschlungen und verschachtelt oder zersplittert sein. Manche Anteile stammen aus Zeiten, bevor das autobiographische Gedächnis eingesetzt hat. Da kommen wir in die Nähe eines Niemands-Ich. Schwer zu zu ordnen, aber da und irgendwie auch vertraut - aber eben auch eine Befindlichkeit ohne Namen.
 
Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken dazu.
 
VLG Peter
 
PS: Herzlichen Dank für die Likes selbstverständlich an alle, die schon da waren (@Sonja Pistracher @Skalde @Sternwanderer @Freiform @Joshua Coan @Josina @CharlesThomasWooldridge @Gina) und noch kommen mögen.
 
 
  • Ponorist
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben