Dionysos von Enno
Autor
gewidmet an die wunderbar schräg geniale Lyrik des Dichters @Ralf T.
Es war ihm unwohl bei dem Anblick von dem Schlauch geworden.
Er schaukelte und balancierte seinen
-in der engen Hose eingeklemmten Hoden- den er die ganze Zeit davor als gar nicht störend wahrgenommen hatte,
Richtung Norden, von wo er sich Erleichterung versprach, denn in der Wärme des nun aus dem Schlauch herausschießenden Strahls war eine Ahnung jener nordgewandten Kühle von der er dachte dass er schon, sobald er sie verspüre, etwas Frieden in dem abkühlenden Schaukeln kalten Windes am Gebinde auf der Höhe seiner Zapfhahn-festhaltenden Hände fände.
Zu diesem Zwecke wandte er die um den Zapfhahn angelegten Hände so wie den ganzen Körper samt des eingeklemmten Hoden in großer Selbstbeherrschung Richtung Norden.
Es war ihm gleich in actu auch noch etwas bang geworden ob der erstmals dergestalt begriffenen Enge im Gemenge aller Teile des Geschlechtsorganes und als vermittele die immer wärmer werdend ausschießende Soße aus der Tanköffnung des Hahnes das Fließen launig warmen Wassers über die Breite seiner eingeengten Schame, spürte er den Druck von Außen und von Innen.
Dann war ihm plötzlich so, als lerne ein Ertrinkender das Schwimmen in der Mitte seiner eingekreisten -bis zum Platzen angefüllten- Blase.
Und endlich: Mächtig kam das Pinkeln! Heftig, wie das Austreten von Gase gegen einen punktförmigen Widerstand; wie eine sprachlose Emphase, wie ein Krampf in einer Tankschlauch festhaltenden Hand sich nur durch ein entspanntes Wunder lösen kann: Und die Erleichterung darauf, wie ein vom Nordwind ausgelöschter Brand, sie schloß die vielfach überdehnten Wunden.
Er hatte überlebt.
War zwar geschunden, war auch ganz heimgesucht von jenem Fluch beim tanken zu erkranken, und doch vom Segen aufgelesen -verloren und sogleich gefunden- und im Lassen ganz genesen.
Das war sie: Erlösung unumwunden.
Die Gnade, vor dem Zahlgang zu gesunden.