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Beim wilden Mohn (Für Rena)

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Beim wilden Mohn
-Für Rena-
 

Ein Halm, ein Ei, vielleicht auch zwei,
die Raupe schlüpft und bahnt sich frei.
Sie frisst sich satt, von Blatt zu Blatt,
weil sie den größten Hunger hat.
Nicht lange dauert's, bis sie dann,
ein Häuslein baut, drin schlafen kann.
Nach dreiundzwanzig schlüpft
erneut ein Ding, nun ungeschützt.
 
Zu zerzaust und beinah gläsern,
weilt es lang noch auf den Gräsern.
Denn bevor die Glieder steifen,
es die Schwingen weit entfaltet,
muss es zur Vollendung reifen,
bleiben diese doch erkaltet,
ehe ihm die Sonnenstrahlen
neue bunte Flügel malen.
 
Das Abendrot, es dämmert schon,
im Blumenmeer, beim wilden Mohn.
Und dieses kleine Flatterding,
ein wunderschöner Schmetterling,
erhebt sich stolz und engelsgleich
zum Horizont, ins Himmelsreich,
auf dass der erste Sommertag
nach dieser Nacht erscheinen mag.

 
 
© by black, 22.10.2009​
 
 
 
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"Haha, ohne Sonnenauf- oder untergang geht's einfach nicht^^"
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Verweise:
Der Preis der Einsamkeit (Die Abkehr)
 
 
 
 
Bei Verweisen in Kommentaren anderer werde ich mich bemühen, diese stets dieser Liste beizufügen.
 
Hey, ausgesprochen schönes Gedicht!
Eine Art zu schreiben, die du meines Erachtens als ich das letzte mal hier war
noch nicht hattest. Mir gefallen die Passagen, wo Reime auch im selben Vers
noch auftauchen, das macht es mir leichter, den Text zu lesen.
 
Auch die Art, ich kann es leider nicht gänzlich beschreiben, wie du einem eher
banalen Thema einen besonderen Hauch verpasst hast, finde ich gut.
 
Interpretativ würde ich denken, dass dieser Prozess der Schmetterlingwerdung
eine Metapher für eine Beziehung ist. In der Kennenlernphase frisst man
sich auch am Gegenüber bis zum erbrechen voll, man will alles wissen vom
Partner. Nachdem man meint das Gegenüber zu kennen, prüft man sich
gegenseitig, (die Verpuppung) man zieht evtl zusammen, oder bekommt
ach Alltagsmacken mit. Und am Ende (in diesem Fall ein happy End) ist
man ein solides, glückliches Pärchen.
 
Gruß O_O
 
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