Liebe Sonja,
Entschuldige meine Auslegung, wenn sie von dir anders angedacht war, aber ich fühle deine Zeilen für mich in eine Richtung, die mir gegeben ist.
da gibt es absolut nichts zu entschuldigen! Ich finde, es gibt bei Gedichten selten eine "richtige" oder "falsche" Auslegung, jeder geht mit dem eigenen Erfahrungshorizont an ein Werk heran und liest anders zwischen den Zeilen, das bereichert die möglichen Perspektiven ungemein!.;-)
Deine Sicht ist übrigens auch gar nicht fern von meiner. Ich hatte ebenfalls eine Mutter-Kind-Beziehung im Sinn. Hier hängt es vielleicht auch stark davon ab, ob man selbst Mutter ist, oder sich noch mehr als Kind sieht.. ich ging hier vom Kind aus, aber beide Betrachtungen scheinen mir möglich.
Dann die Traurigkeit der Erfahrung , die das Glück relativiert, das geschenkt ward.
Genau.. die Bemühungen blieben vergeblich, LI konnte das LD nicht halten (was im Grunde auch nicht die Aufgabe eines Kindes ist, aber was Kinder trotzdem automatisch versuchen). LI hat versucht eine ganze Welt aufzubauen, dass die Mutter endlich
sieht, aber der Blick der Mutter bleibt in der Ferne, an einem Ort den es gar nicht gibt, die Realität dringt nicht zu ihr durch.
So hat LI letztlich eine Welt geboren, sie allein für die eigene Mutter aufgebaut, doch an sie auch verloren, denn die Mutter fand nie dorthin..
Du bist ein Stück auf diesen Spuren gewandelt. Und ehrlich gesagt gefällt mir der Blick anders herum ebenso gut, denn auch die Mühen einer Mutter können vergeblich sein, und manchmal mühen sich beide Seiten und erreichen einander dennoch nicht.
Herzlichen Dank dir!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin