Hallo Miserabelle,
ich schildere dir meine Gedanken zu deinem Gedicht. Falls ich daneben liege,
nehme es mir bitte nicht übel.
Es stürmt. Der Wind heult und treibt Schneeflocken
"genau so" ... "bis an dein Fenster" ...
LI scheint sich an einen vergleichbaren Wintersturm zu erinnern, den es an der
Seite eines ihm vertrauten Menschen verbracht hat, dem LD.
aus deiner Expedition
blickst du behutsam zu mir
Dieses knappe Bild lässt viel Raum für Interpretationen.
Ich komme hier nicht umhin, mir eine 'Forschungsreise' ins Jenseits vorzustellen
(von wo aus LD LI behütet).
wo bist du?
zwischen dem Heulen des Windes
souffliert dir die Stille
Ich stelle mir LI am Fenster stehend vor; vielleicht an LDs Fenster.
LI weiß nicht, wo LD sich befindet, es vermisst ihn, hat Sehnsucht.
Und während draußen der Wind laut heult, herrscht im LI selbst Stille; jedoch
scheint diese Stille nicht wohltuend und entspannend, denn ...
in dieser Stille
verstummen die Lawinenwölfe
verstummt die Station
aus welcher der Himmel entfloh
Diese Stille lässt LI verstummen, verzweifeln. Es erstarrt und wird gleichsam zu einem Teil dieser Szenerie. Hoffnungslosigkeit macht sich breit; und bruchstückhaft, so will mir scheinen,
flackern Bilder, flackern Erinnerungen auf.
in dieser Stille
lauschen wir
den Bögen der Welt
Das Schlussbild kann ich nicht 'übersetzen'; doch "diese Stille" - Todesstille - scheint LI und uns zu sensibilisieren, aufmerksamer zu machen für "Bögen", für verbindende Elemente.
Ich habe dein Gedicht gern gelesen und den Worten nachgespürt.
LG, Berthold