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Feedback jeder Art Blaues kurzes Sommerkleid

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Federkiel

Autorin
Blaues kurzes Sommerkleid 
 
 
Ja ich vermisse Dich.
 
Ich vermisse Dich sehr.
 
Aber fast noch mehr vermisse ich mich. Mich wie ich mit Dir war. 
Mich, wie ich mit Dir sein konnte. 
Mich, wie ein Teil von mir ist, den er nie sehen wollte.
 
Bewundert, gesehen, angenommen, geliebt.
 
Kein zu viel und trotzdem nicht genug.
 
Sondern genau richtig in all meiner Fülle.
 
Ohne Bewertung, ohne Augenrollen, ohne Missmut, ohne enttäuschte Erwartungen, ohne 1000 unerfüllbare Ansprüche, ohne 1000 unausgesprochene und laute  Forderungen, ohne schlechtes Gewissen für jeden flüchtigen Moment der Rast.
 
Einfach nur ich, gefeiert für mein sein.
 
Ich habe Dir geglaubt. Ich war da. Ich habe gelacht. So viel gelacht. Ich will wieder diese Person sein. Nicht mehr die, die diese Zeilen schreibt.
 
Sondern die in dem blauen, kurzen Sommerkleid. Mit nackten Schultern. Mit der rosa, zu teuren und zu durchsichtigen Unterwäsche. Die, mit den Champagnerbläschen auf ihren Lippen. 
 
Ohne Verantwortung, ohne Gepäck.
 
Geduscht, gecremt, gepeelt, gezupft, geschminkt, perfekt.
 
Seidige Haut für Deine rauen Hände.
 
Neugierde und Angst in jedem Blick.
 
Erschrocken über mich selbst.
Gefeiert für meinen Mut.
Verachtet für mein Herz.
 
Die will ich wieder sein. Nicht die.
 
 
 
Liebe(r) Federkiel,
 
ein Klagegedicht, dem ich etwas über mich selbst entnehmen kann. Das LI beschreibt treffend den Verlust einer geliebten Person, mehr noch aber den Verlust eines wichtigen Teils der eigenen Erzählung von sich selbst.
Gerade wenn ganze Kapitel aus dem eigenen "Lebensbuch" herausgerissen werden, ist der Schmerz sehr groß. Doch ich, der ebenfalls eine schmerzvolle Trennung hinter sich hat, kann sagen, dass sich die Leerstellen recht schnell füllen lassen, wenn man mal anfängt, sich für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu interessieren.
Also, Kopf hoch dem LI (und vielleicht auch dir).
 
  • Patrick
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