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Feedback jeder Art Braune Tränen

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  • Kerstin Mayer
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Braune Tränen​
 ​
In einer Nacht im Schein der Kerzen,
wenn Schmerz wohnt unter meiner Haut,
und Sehnsucht brennt in meinem Herzen,
dann ist die Angst mir so vertraut.

An manchem einsam kalten Tage,
wenn nichts als Leere ist in mir,
und ich den Hunger kaum ertrage,
dann bin ich so verloren hier.

Wenn ich mich wieder so sehr quäle,
und alles keinen Sinn mehr hat,
dann fütter ich die kalte Seele,
und werde dennoch niemals satt.

Dann fängt mein Herz an sich zu sehnen,
nach einem kleinen stillen Ort,
dort wein ich viele braune Tränen,
und spüle meine Ängste fort.


© Kerstin Mayer 2006​
 
Hallo Kerstin,
wie, um alles in der Welt,
kommt es denn
zu  braunen Tränen?
Das klingt gruselig.
Gibt der Text an irgend einer Stelle einen
Schlüssel zum Verständnis preis?
 
Hallo Vogelflug,
ja, der Text gibt an mehreren Stellen einen Schlüssel zum Verständnis,
aber wahrscheinlich ist der Text nicht leicht zu verstehen, wenn man sich mit dem Thema
noch nie auseinandergesetzt hat.
 
Das Gedicht habe ich für ein Mädchen mit einer Essstörung geschrieben.
Es geht in dem Gedicht um Ess-Brech-Sucht.
"Braune Tränen" ist ein Synonym für Erbrechen.
Der Text beschreibt den Hunger, das Füttern der Seele, also Essen,
und dann das stille Örtchen (Toilette), wo man braune Tränen weint (Erbrechen),
und anschließend alles fortspült.
 
Das ist ein sehr schwieriges Thema, deshalb habe ich nicht alles bis Detail beschrieben,
sondern vieles nur angedeutet.
Der Text ist sicher für Außenstehende schwer zu verstehen, aber jeder selbst Betroffene
wird wissen, was damit gemeint ist.
 
Vielen Dank, Kerstin, für die ausführliche und gut nachvollziehbare Erläuterung. Obwohl ich ganz in meiner Nähe einen Menschen mit Essstörung weiß, habe ich dieses Synonym „braune Tränen“ noch nicht gehört. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht „Eingeweihter“ bin, sondern verständnisvoller Außenstehender.
Deinen Text verstehe ich nun aber viel besser. Danke nochmal!
 
  • Kerstin Mayer
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