Hallo Lina,
mir scheint, du sprichst mit deiner einfachen Feststellung mehr an, als nur die Resultate von Tests in Verbindung mit Corona. Meines Erachtens bringst du, vielleicht nur intuitiv, genau die Werte verdrehende Dynamik der Pandemie auf den Punkt, die sich eben in dem fast Freudschen positiv-negativ Versprecher der Virologik offenbart.
Es sind nämlich nicht nur die Viren, die im Zuge der Epidemie diverse Mutationsstadien durchlaufen. Es sind auch unsere Werte, die infolge des ganzen Geschehens vom Positiven ins Negative mutierten und vice versa.
Aus lebensfördernden Tugenden wurden lebensgefährdende Laster und aus lebenserschwerenden Lastern wurden lebensbedrohliche Tugenden.
Früher ging man zum Phsyichater wenn man unter Berührungsängsten litt, in Zeiten Coronas gelten solche Störungen als unentbehrliches Präventionsmittel zur Gesundheits- und Lebenserhaltung. Die Wissenschaft bringt uns bei, dass die psychologisch unabdingbare Zwischenmenschlichkeit im Notfall den klinischen Tod sterben darf, wenn wir dadurch hoffen dürfen unsere pysische Gesundheit zu wahren. Dein kurzer Satz bringt die Tiefe dieses Dilemmas sehr eindrucksvoll zum Ausdruck.
Liebe Grüße
Rudolf