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Das ist der einzige Vers, wo ich evt zu einer Änderung plädieren würde. Aus dem einzigen Grund, dass ich das Wort "öffnen" als unpassend empfinde. Mir ist aber bewusst, dass Worte für jeden eine etwas andere Sinnbedeutung haben, von daher schau einfach, ob es für dich passt oder nicht!Ein Spatz öffnet seine Flügel
Dies scheint mir der entscheidene Punkt des "Wachsens" zu sein - des über-sich-hinaus-wachsen. Ein Spatz wirft sich dem Sturm entgegen, nicht leichtsinnig, dumm oder naiv, sondern tapfer. Woher er die Courage dazu nahm weiß der Leser nicht, aber es ist dieser Mut, mit dem er sich der Angst und dem Sturm entgegen stellt (fliegt), und durch den er die Schwingen eines Adlers erhält.Wirft sich tapfer dem Sturm entgegen
aber der Anmerkung von Freiform kann ich mich nur anschließen.Klein, klein, klein, aber fein fein fein.
Der kleine Spatz bringt alles ein, was er hat, hält nichts zurück, nutzt seineEin Spatz öffnet seine Flügel
Weit, weit, weit
Er zögert nicht, noch zaudert er. Er handelt.Wirft sich tapfer dem Sturm entgegen
Und während des Fluges passiert es: Der Spatz wächst. Vielleicht wächst er an /Fliegt, fliegt, fliegt
Die neue und spannende Erkenntnis: Es war kein Spatz, der seine Flügel öffnete ...Ich habe mich geirrt
... weil ein couragierter Spatz ein Adler ist.Ein Adler öffnete seine Schwingen
Es liegt immer im Auge des Betrachters. Aus klein wird groß oder umgekehrt. Ein sehr schönes Beispiel.
Bin gerne mitgeflogen als Spatz oder Adler, wer weiß?
ja, ich verstehe, was du meinst. In meiner Wahrnehmungsebene verbinde ich mit 'öffnen' keinen mechanischen Charakter. Sondern, wie du schreibst - mit 'sich öffnen', aber auch mit 'sich bereitmachen, Mut sammeln' etc. und für mich entsteht dabei eine Verbindung mit 'weit, weit, weit'. Für mich 'funktioniert' das nicht so gut mit 'breitet'. Denn zum einen fehlt mir dann gerade das 'aus' und zum zweiten assoziiere ich mit 'ausbreiten' z. B. eher das Bild einer Glucke (Mutterhuhn), die ihre Flügel 'schützend über ihre Küken ausbreitet'. Oder mit Bekanntem, wie z. B. 'eine Decke ausbreiten', 'Lass uns den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten' u.s.w. Daher empfinde ich wiederum anders - und ich bin sicher, du verstehst auch, was ich meine. :grin:Das ist der einzige Vers, wo ich evt zu einer Änderung plädieren würde. Aus dem einzigen Grund, dass ich das Wort "öffnen" als unpassend empfinde. Mir ist aber bewusst, dass Worte für jeden eine etwas andere Sinnbedeutung haben, von daher schau einfach, ob es für dich passt oder nicht!
Öffnen - im Sinne von Entfalten. Es könnte auch den Charakter einer Hingabe haben - sich der Welt öffnen.
In der Formulierung "öffnet seine Flügel" kommt dies aber mE nicht passend zur Geltung. Hier hat "öffnet" einen mechanischen Charakter, der denke ich nicht so gewollt ist.
In der Regel sprechen wir (oder kenne ich zumindest so) in diesem Kontext von "(aus)breitet". Ich meine das würde gehen:
Ein Spatz breitet seine Flügel
Nun, das sind wohl die bekannten Kleinigkeiten der verschiedenen Wahrnehmungsebenen. Aber ich hoffe du verstehst was ich meine :grin:
Auch hier ein Ja zu deinen Ausführungen. Für mich auch der entscheidende Vers. Besonders wichtig ist mir das 'wirft (sich entgegen)'. Denn '(entgegen)werfen' hat eine ganz andere Bedeutung wie z. B. 'stürzen'. 'Stürzt sich entgegen' - das würde ich nicht als Courage/Tapferkeit auffassen, sondern damit verbinde ich vielmehr so etwas wie 'Tollkühnheit'. Daher ist 'wirft' hier im 'Kernvers' noch das 'Kernwort'.Dies scheint mir der entscheidene Punkt des "Wachsens" zu sein - des über-sich-hinaus-wachsen. Ein Spatz wirft sich dem Sturm entgegen, nicht leichtsinnig, dumm oder naiv, sondern tapfer. Woher er die Courage dazu nahm weiß der Leser nicht, aber es ist dieser Mut, mit dem er sich der Angst und dem Sturm entgegen stellt (fliegt), und durch den er die Schwingen eines Adlers erhält.
Bzw. den Adler in sich entdeckt.
Die Moral von der Geschichte? Wir haben eine gewisse Erwartungshaltung und assoziieren bestimmte Fähigkeiten mit "Spatz" oder "Adler". Aber was macht einen Adler zum Adler, und was einen Spatz zum Spatz? Wenn nicht die Handlung selbst? Und ist folglich nicht jeder Adler ein Spatz und jeder Spatz ein Adler, solange sie nicht das Gegenteil bezeugen können (ich nehme die Phänotypen aus der Überlegung heraus, sagen wir, ihre Erscheinung ist identisch) ?
Ich will keine philosophische Grundsatzfragen klären :whistling: aber für mich liegt darin die Kernbotschaft.
- Unser Handeln zeigt mehr wer wir sind, als unsere Erscheinung es je könnte. -
Der Adler steckte also von Anfang an im Spatzen, und war für den Betrachter lediglich verborgen. Denn als Betrachter gilt unser erstes Urteil ausschließlich dem Erscheinungsbild, nicht dem Verhalten.
Und vielleicht liegt in deinem Gedicht auch ein Aufruf zur Courage, denn jeder wird einen Adler in sich haben. Doch auch in unser eigenen Betrachtung sehen wir die wesentlichen Fähigkeiten oft nicht, unterschätzen die Stärke die in uns liegt. Und es braucht diesen Mut, sich der Welt entgegen zu stürzen, in ein Meer der Ungewissheit, und zu versuchen dem Sturm zu trotzen.
Aber ohne diesen Mut.... würden wir vielleicht nie herausfinden, dass wir nicht nur fliegen können, sondern sogar mit der erhabenen, majestetischen Art eines Adlers durch die Lüfte gleiten können. Irgendwo in uns steckt das.. wartet auf die Courage des tapferen kleinen Spatzen.
der Anmerkung von Freiform kann ich mich nur anschließen.
Oder um es so zu sagen: Das äußere Erscheinungsbild dieses Gedichtes wirkt erst einmal klein wie ein Spatz. Aber darin wohnt - ein Adler, der breitet seine weisen Flügel der Wirkung über mir.
Sehr sehr gerne gelesen und mitgeflogen
*schmunzel* - 'fabelhaft'. Für die eine Bedeutung: Vielen Dank! Und für die andere: Irgendwie ja, eine kleine Fabel. Eine Mini-Fabel sozusagen - wobei, Spatz und Adler ...gefällt mir sehr, dein Gedicht 'Courage'. - Irgendwie fabelhaft.
Fabelhaft! Und das meine ich wörtlich. Auch das ist selten - dass ganz genau die 'Botschaft' ankommt, die man mit einem Gedicht 'auf die Reise geschickt hat'. :blume:Der kleine Spatz bringt alles ein, was er hat, hält nichts zurück, nutzt seine
Fähigkeiten. Er öffnet sich. Was auch immer kommen mag. Er ist bereit ...
Er zögert nicht, noch zaudert er. Er handelt.
Und während des Fluges passiert es: Der Spatz wächst. Vielleicht wächst er an /
mit seiner Aufgabe, vielleicht wächst er an seinem Ziel, das er unbedingt
erreichen will, vielleicht hat er das Herz eines Löwen, ...
Die neue und spannende Erkenntnis: Es war kein Spatz, der seine Flügel öffnete ...
... weil ein couragierter Spatz ein Adler ist.
PS: Anonyma, ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag. Bleib gesund und froh und munter ... :hiya:
Größe ist ja bekanntlich relativ, da alles relativ ist und so weiter. :wink:ein kleiner Spatz entpuppt sich mit Mut als was ganz Großes.
Petrie - ich bin gefliegt! :attention: :classic_laugh: Ach, du meine Güte, ja, ich gebe unumwunden zu, dass ich sämtliche Teile von 'In einem Land vor unserer Zeit' gesehen habe - und wirklich gerne! Obwohl ich sagen muss, den kleinen Wertmutstropfen gab es für mich trotzdem. Wie es leider bei vielen 'Fortsetzungen' ist - sie lassen nach. Die ersten zwei, drei Teile waren für mich die besten. Danach war es immer noch nett - aber nicht mehr so gut. Ich denke, du verstehst, was ich damit sagen will.Ich musste unwillkürlich an den kleinen Petrie denken, der fliegen lernen musste und immer wieder scheiterte. Bis zu jenem Tag, als seine Flügelchen weit, weit genug waren und er aus seinem Dinomund sein Erstaunen piepte: Ich bin gefliegt -- Ich hoffe, das ihr euch an den kleinen Drachen aus: In einem Land vor unserer Zeit erinnert.
Vielen Dank! :grin:Die Formgebung deiner Verse gefällt mir sehr gut, wie das Gedicht ansich auch.
ein gelungenes Experiment wie ich finde. Es ist immer gut mal etwas auszuprobieren. Ich probiere auch gerne mal, aber mehr mit Inhalten, als an festen Gedichtformen. Mit käme es z.B. nie in den Sinn, mich an einem Sonett zu probieren. Das liegt weit über meinen Möglichkeiten und deshalb überlasse ich das gern denjenigen, die dazu befähigt sind.
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